Los Molinos und La Muña. Zwei Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Süd-Peru / Los Molinos y La Muña. Dos centros administrativos de la cultura Nasca en Palpa, costa sur del Perú

July 4, 2017 | Autor: Markus Reindel | Categoría: Andean Archaeology, Nasca culture, Siedlungsarchäologie, Keramik, Palpa, Grablegung
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Descripción

Markus Reindel, Johny Isla Cuadrado 2001: “Los Molinos und La Muña. Zwei Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Südperu / Los Molinos y La Muña. Dos centros administrativos de la cultura Nasca en Palpa, costa sur del Perú.” Beiträge zur Allgemeinen und Vergleichenden Archäologie 21, 241-319. Mainz.

The archaeological journal Beiträge zur Allgemeinen und Vergleichenden Archäologie (Contributions to General and Comparative Archaeology) is published annually by Verlag Phillip von Zabern, Mainz, Germany. Printed copies can be purchased via your local bookseller (ISSN 0170-9518) or directly from the publisher: www.zabern.de, e-mail: [email protected], fax: +49-89-12151616.

Markus Reindel / Johny Isla Cuadrado

Los Molinos und La Muña. Zwei Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Südperu *

Im Jahr 1996 begann die Schweizerisch-Liechtensteinische Stiftung für Archäologische Forschungen im Ausland (SLSA) ein Projekt unter Leitung von Markus Reindel (Kommission für Allgemeine und Vergleichende Archäologie des Deutschen Archäologischen Instituts, KAVA, Bonn) und in Zusammenarbeit mit Johny Isla Cuadrado (Instituto Andino de Estudios Arqueológicos, INDEA, Lima), das zum Erhalt und zur Erforschung von Bodendenkmälern der Nasca-Kultur, insbesondere ihrer Bodenzeichnungen, beitragen sollte 1. Ziel des Forschungsvorhabens war es, erstmals die Bodenzeichnungen, die sich kilometerweit auf der Oberfläche des Wüstenbodens des Nasca-Gebietes hinziehen, in einem größeren Gebiet detailliert und vollständig zu kartieren und sie im Kontext mit prähistorischen Siedlungen zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurde der untere Bereich des Palpa-Tales, eines der nördlichen Täler des Einzugsgebietes des Rio Grande (de Nasca), als Forschungsgebiet ausgewählt. Dort finden sich in einer gut abgrenzbaren geographischen Ein-

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Für die archäologischen Arbeiten in den Jahren 1998 und 1999 waren die Genehmigungen von der peruanischen Denkmalbehörde erteilt worden (Instituto Nacional de Cultura, Resolución Directoral Nacional N° 361–98 und 463–99). An den Arbeiten waren außer den Projektleitern Markus Reindel und Johny Isla Cuadrado folgende Personen beteiligt: Klaus Koschmieder (Freie Universität Berlin), Karsten Lambers (Universität Bonn), Leonid Velarde (Universität Genf), Edwin Blas Carranza (Universidad Nacional de Trujillo), Juan C. De La Torre,

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Roxana Gómez Torres, Augusto Nayra Carrillo, Elizabeth Enriquez Tintaya, Ernesto Lázaro Torres, Leonidas Izarra Foronda, Patricia Donayre F. (Universidad Nacional Mayor de San Marcos, Lima), Antonio Gamonal M., Patricia Habetler F. (Pontificia Universidad Católica del Perú, Lima), Brigitte Gubler (Zürich), Michael Zwiker (Eidgenössische Technische Hochschule, Zürich), Lucio Caballero (Lima), Enrique Muñoz (Lima), José Palomino Noa (Palpa), Irmtrud Wagner (Forschungsstelle Archäometrie der Heidelberger Akademie der Wissenschaften am Max-Planck-Institut, Heidelberg). Außerdem waren während der Dauer der Feldarbeiten etwa 30 Grabungshelfer aus der unmittelbaren Umgebung der Fundorte ständig mit großem Eifer im Einsatz. Wir möchten an dieser Stelle allen Personen danken, die zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben, insbesondere den Verantwortlichen des staatlichen Kulturinstitutes (INC). Unser Dank gilt ebenfalls den Vertretern des INC in der regionalen Vertretung des Departementes Ica, der Verwaltung der Gemeinde Palpa sowie allen Freunden und Interessierten, die das Projekt tatkräftig unterstützt haben. In besonderer Weise geht unser Dank an den Landwirt Oscar Tijero, der einen großen Teil seines Anwesens im Palpa-Tal für die Unterbringung der Grabungsmannschaft sowie für die Einrichtung von Büros, Kleinfundelabors und Lagerräumen zur Verfügung stellte, die Projektarbeiten stets mit viel Interesse begleitete und uns in allen Situationen mit Rat und Tat zur Seite stand. Auch in diesem Jahr verfolgten die Bewohner von Palpa die archäologischen Arbeiten mit viel Interesse und brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, daß die Ergebnisse der Forschungsarbeiten in Zukunft dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnten. In einem ersten Vorbericht wurde die erste Phase des Projektes mit Prospektionen, Testgrabungen, Vermessungen und Siedlungsstudien beschrieben (Reindel/Isla/ Koschmieder 1999). Weitere Teilberichte finden sich in Reindel 1997, Reindel/Isla/Koschmieder 1998, Reindel/ Isla 1999a, 1999b und 2000.

Abb. 1. Karte des unteren Palpa-Tales mit den Fundorten Los Molinos und La Muña. – Mapa del valle bajo del río Palpa con los sitios Los Molinos y La Muña.

Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Peru

heit eine große Anzahl vorspanischer Siedlungsreste in unmittelbarer Nähe oder in Verbindung mit Bodenzeichnungen. Die im Jahr 1997 vorgenommenen detaillierten Geländebegehungen im Untersuchungsgebiet, Vermessungen, Testgrabungen und die Analyse von Oberflächenfunden von 150 Fundplätzen hatten ergeben, daß das Palpa-Tal zumindest von der mittleren Formativzeit (ca. 600 v. Chr.) bis zum Ende der vorspanischen Zeit (1532 n. Chr.) durchgehend besiedelt war (Reindel/Isla/Koschmieder 1999; Reindel/Isla 1999b). Es konnte nachgewiesen werden, daß die frühesten Bodenzeichnungen in der späten Formativzeit (400–200 v. Chr.) angelegt worden waren. Sie entwickelten sich in der frühen und mittleren Nasca-Zeit (0–400 n. Chr.) zur vollen Blüte. Die letzten Geoglyphen wurden gegen Ende der Nasca-Zeit (600 n. Chr.) angefertigt. Für die Nasca-Zeit konnte eine große Anzahl von Siedlungen registriert werden, die sich gleichmäßig entlang der Talränder des äußerst fruchtbaren Anbaugebietes entlangzogen, das durch den Zusammenfluß von Rio Grande, Rio Palpa und Rio Viscas gebildet wird. Die hohe Siedlungsdichte und die gleichmäßige Verteilung der Siedlungen ist ein Beweis dafür, daß die Bevölkerung der Nasca-Kultur in der Lage war, durch Bewässerung die natürlichen Ressourcen einer ansonsten äußerst lebensfeindlichen Umwelt optimal zu nutzen und so zu Wohlstand zu kommen. Eine komplexe Bewässerungswirtschaft ist nur von einer Gesellschaft zu bewerkstelligen, die zumindest über grundlegende Organisationsmechanismen verfügt. Übergeordnete, eine größere Region betreffende Organisationsfunktionen sind in der Regel an zentralen Orten angesiedelt. Im Siedlungsbild der Täler von Rio Grande und Rio Palpa zeichnet sich ein hierarchisches Siedlungsmuster ab, das die Existenz solcher zentralen Orte bestätigt. Neben Weilern, Dörfern und kleineren Zentren mit Großarchitektur gab es für die Siedlungsperioden der Nasca-Zeit jeweils nur ein Zentrum, welches aufgrund der erkennbaren architektonischen Merkmale als Siedlungs- und Verwaltungszentrum angesehen werden konnte. Dies waren die

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beiden Orte Los Molinos und La Muña. Der Fundort Los Molinos ließ sich aufgrund der Oberflächenfunde tentativ in die frühe NascaZeit (0–200 n. Chr.) datieren. In der mittleren Nasca-Zeit (200–400 n. Chr.) hatte sich das Siedlungszentrum offenbar zu dem nahe gelegenen Ort La Muña verlagert. Im Gegensatz zu den kleinen Siedlungen mit einfacher Steinarchitektur ließen sich an diesen beiden Zentren Teile von geplant angelegter Großarchitektur aus Lehmziegeln identifizieren. In unmittelbarer Nähe beider Orte befinden sich Bodenzeichnungen. Es ist anzunehmen, daß sich in diesen Siedlungszentren Menschen, die vom unmittelbaren Nahrungserwerb freigestellt waren und sich so spezialisierten Tätigkeiten widmen konnten, der Organisation nicht nur von Bewässerung, Landwirtschaft und Handel, sondern auch von religiösen Kulten widmeten. Wenn es auch noch keinen eindeutigen Beleg gibt, so ist doch anzunehmen, daß auch die Bodenzeichnungen in der unmittelbaren Umgebung dieser Siedlungen im Zusammenhang mit religiösen Kulten standen. Seit dem Beginn der 60er Jahre wird die Frage diskutiert, ob und in welcher Form die Träger der Nasca-Kultur gesellschaftlich organisiert waren. J. H. Rowe, E. Lanning, D. Proulx sind überzeugt, daß ein zentralistischer Staat mit seiner Hauptstadt in Cahuachi, im Nasca-Tal, existierte (Strong 1957: 32; Rowe 1963: 11; Lanning 1967: 117; Proulx 1968: 96). Nach der Ansicht von P. Carmichael, K. Schreiber und H. Silverman sind die materiellen Zeugnisse der Nasca-Kultur dagegen Produkte einer kaum organisierten und wenig hierarchisch gegliederten, bäuerlichen Bevölkerung, die in kleinen, gleichwertigen politischen Einheiten lebte, sich allerdings durch ein besonders entwickeltes Kunsthandwerk auszeichnete (Carmichael 1995: 179˜f.; Schreiber 1998: 262; Silverman 1993: 341). Als einziger bedeutender Ort wird Cahuachi, im Nasca-Tal, angesehen. In der Tat befinden sich dort auf einer Fläche von mehreren Quadratkilometern beeindruckende Großbauten aus Lehm und Lehmziegeln. Cahuachi soll jedoch nach dieser Vorstellung ein Pilgerzen-

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trum gewesen sein, welches nur zu wenigen Anlässen bevölkert worden, ansonsten aber siedlungsleer gewesen sein soll (Silverman 1993: 300˜f.). Fragen zur Gesellschaftsstruktur und Kulturgeschichte im Nasca-Gebiet sind aufgrund des derzeitigen Publikationsstandes zur NascaKultur schwer zu beantworten. Der auf gesicherten archäologischen Grunddaten beruhende Kenntnisstand über die Nasca-Kultur ist dürftig. Im Nasca-Gebiet sind nur wenige Grabungen mit aussagekräftigen Befunden publiziert worden. In den meisten Fällen handelt es sich um Grabfunde, nur in Einzelfällen wurden Siedlungsbefunde in kleinen Grabungsflächen dokumentiert (Strong 1957: 25˜.; Silverman 1993: 116˜f., 143˜f.; Orefici 1988). Von den seit 1984 laufenden Ausgrabungen am größten Fundort Cahuachi sind bisher noch keine detaillierten Befundvorlagen veröffentlicht worden. Der weitaus größte Teil der kulturgeschichtlichen Interpretationen zur Nasca-Kultur stützt sich auf Untersuchungen an den reichhaltigen Beständen von Museumsmaterial, das zumeist aus undokumentierten Raubgrabungen stammt. Es ist daher ein grundsätzliches Anliegen des hier beschriebenen Projektes, mehr über die Lebensverhältnisse der Menschen zu erfahren, die die materiellen Güter der Nasca-Kultur, die feine polychrome Keramik, die kunstvoll gefertigten Textilien, die Bauwerke aus Stein und Lehmziegeln und die berühmten Bodenzeichnungen der Nasca-Kultur hervorgebracht haben. Ziel des hier beschriebenen Projektes ist es, zur Erforschung der Umweltbedingungen der Nasca-Kultur, deren Siedlungsmuster, Architektur, Wirtschaft, Nahrungsgrundlage, Grabsitten sowie der sozialen und religiösen Verhältnisse beizutragen. Erst auf einer solchen Grundlage sollte es möglich sein, sich auch der Beantwortung der sehr komplexen Frage der Deutung der Bodenzeichnungen im NascaGebiet nähern zu können. Nach den vorausgehenden Prospektionsarbeiten, Kartierungen und Testgrabungen in den Jahren 1996 und 1997 wurden im Rahmen des Archäologischen Projektes Palpa in den Jahren

1998 und 1999 großflächige archäologische Ausgrabungen an den beiden Siedlungszentren Los Molinos und La Muña vorgenommen. Gleichzeitig wurde unter der Leitung von A. Grün vom Institut für Geodäsie und Photogrammetrie der ETH Zürich die Kartierung des Geländes und der Bodenzeichnungen im Untersuchungsgebiet mit modernsten photogrammetrischen Methoden fortgesetzt (Grün et al. 2000). Die Feldarbeiten dauerten im Jahr 1998 von April bis Juli, anschließend folgten bis Februar 1999 intensive Auswertungsarbeiten. Im Jahr 1999 wurde von Juli bis Oktober ausgegraben. Die Laborarbeiten dauerten bis Februar 2000. Nach der Publikation des ersten Vorberichtes über die Ergebnisse der Siedlungsstudien und ersten Kartierung von Geoglyphen im Rahmen des Archäologischen Projektes NascaPalpa soll der vorliegende Bericht einen Überblick über die an den beiden Fundorten Los Molinos und La Muña durchgeführten Ausgrabungen, über den gegenwärtigen Stand der Arbeiten und deren vorläufige Ergebnisse geben. Eine detaillierte Analyse der Funde und Befunde sowie die Einordnung der Ergebnisse in die wissenschaftliche Diskussion zur Kulturgeschichte der Nasca-Kultur ist für spätere Publikationen vorgesehen. Dort sollen auch die Ergebnisse der Kartierung der Geoglyphen und deren Analyse im kulturellen Kontext unter Berücksichtigung aller Ergebnisse des Forschungsprojektes diskutiert werden. Ausgrabungen in Los Molinos Der Fundort Los Molinos liegt im unteren Talbereich des Rio Grande, nahe dem Zusammenfluß mit dem Rio Palpa und dem Rio Viscas. Die drei Flußtäler bilden gemeinsam eine weite Schwemmebene, die die ausgedehnteste Anbauzone im gesamten Nasca-Gebiet darstellt. Die Nähe des einzigen ständig wasserführenden Flusses im Nasca-Gebiet, des Rio Grande, macht diese Anbauflächen zu einer ausgesprochenen landwirtschaftlichen Gunstzone. Diese wirtschaftliche Vorrangstellung war

Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Peru

wohl bereits in vorspanischer Zeit das Motiv für die Anlage von Siedlungen mit zentralen Funktionen in diesem Talbereich. Der Fundort Los Molinos erstreckt sich entlang eines Hangfußes der sogenannten „Cresta de Sacramento“, eines Bergausläufers der Westabdachung der Anden, auf dessen Hochflächen sich zahlreiche Bodenzeichnungen befinden und der die zentrale Achse des Untersuchungsgebietes des hier beschriebenen Forschungsvorhabens bildet. In vielen der Raubgräberlöcher im zentralen Bereich von Los Molinos waren bereits während der Begehungen und Vermessungen der Feldkampagne 1997 Reste von Lehmziegelmauern auf einer Fläche von etwa 200 m × 100 m festgestellt worden. Die Mauern waren nach einem rechtwinkligen Grundmuster ausgerichtet, so daß von einer geplanten Anlage ausgegangen werden konnte. Am östlich gelegenen Hang oberhalb der Gebäude waren die Reste einer Lehmziegelmauer zu erkennen, die wohl ehemals den gesamten zentralen Bereich von Los Molinos umgab. Im nördlichen Bereich von Los Molinos, von den Bauten des zentralen Bereiches durch ein Trockental getrennt, ließen sich an der Oberfläche die Umrisse einer weiteren Plattform erkennen. Unmittelbar östlich davon, in nur 100 m Entfernung, waren am Nordhang des Trockentales Geoglyphen in Form von Linien, Trapezen und einer Spirale zu sehen. Diese setzten sich im weiteren Verlauf des Trockentales fort bis auf die planen Hochflächen des Bergausläufers, wo sich die größten und ausgeprägtesten Geoglyphen von Palpa befinden. Die abgesonderte Lage der Gebäude des nördlichen Bereiches und die Nähe zu den Bodenzeichnungen ließen vermuten, daß es sich um Bauten besonderer Funktion gehandelt haben könnte, die im Zusammenhang mit den Bodenzeichnungen genutzt worden waren. Im Süden des Fundortes Los Molinos, im Bereich des heutigen Weilers gleichen Namens, befindet sich eine große Freifläche, die einmal als Gräberfeld gedient hatte. Bei den Ausgrabungen in dem Gräberfeld in diesem südlichen Bereich sollte versucht werden, ungestörte Gräber zu finden und bei gestörten Gräbern

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Informationen über Grabformen und -inhalte zu sichern. Die archäologischen Arbeiten in Los Molinos begannen mit der Vermessung des Fundortes, der umgebenden Topographie und der nahe gelegenen Bodenzeichnungen. In den für die Ausgrabung vorgesehenen Bereichen wurde ein Vermessungsraster eingerichtet, welches, ausgehend von einer Grundlinie, die in das lokale geodätische System eingehängt wurde, im gesamten Grabungsgebiet vermarkt wurde. In der Kampagne 1998 wurden zunächst die Deckschichten bis zu den erhaltenen Mauerkronen abgetragen, dann orientierten sich die Grabungseinheiten an den Gebäuden. In der Kampagne 1999 wurden regelmäßige Einheiten von 5 oder 10 m Breite und 5, 10 oder 15 m Länge angelegt. Die größten Bauten ließen sich im zentralen Teil des Fundortes vermuten. Dort wurde ein langer Suchschnitt von 70 m Länge und 2 m Breite in ost-westlicher Richtung angelegt, um einen ersten Einblick in Aufbau und Erhaltungszustand der Gebäudereste zu erhalten. Der zentrale Grabungsbereich wurde als Sektor A bezeichnet. Im unteren Bereich des Sektors A wurden nördlich und südlich des zentralen Suchschnittes große Raumeinheiten freigelegt (Abb. 4, 5). Weiter östlich, im oberen Bereich des Sektors A waren die Gebäudereste stark durch Plünderungen zerstört. Jedoch auch dort konnten mehrere Gebäudeeinheiten dokumentiert werden. Eine weitere Grabungsfläche wurde am Südrand des zentralen Bereiches angelegt. Dort waren an der Oberfläche Reste von mehreren Wänden aus Schilfrohr beobachtet worden, die eine einfache Wohnbebauung vermuten ließen (Abb. 3, 14). Die Ausgrabung in diesem Bereich sollte Aufschluß über eine mögliche funktionale Differenzierung im Siedlungsbereich ergeben. Im nördlichen Bereich des Fundortes (Sektor B) war an der Oberfläche eine große Plattform von 15 m × 30 m Ausdehnung zu erkennen (Abb. 9, 10). 1998 wurde der östliche Teil dieser Plattform und die südlich davor liegende Fläche ausgegraben. 1999 wurde östlich davon weitergearbeitet. Dieser Bereich erschien vielversprechender als die Oberfläche der Platt-

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Abb. 2. Blick von Süden auf den Fundort Los Molinos. In der Mitte der zentrale Grabungsbereich, im Hintergrund der Nordbereich. – Vista del sitio Los Molinos desde el sur. En el medio el sector central, al fondo el sector norte de las excavaciones.

form, da dort die meisten Befunde durch starke Erosion weitgehend zerstört waren. In dem 1999 freigelegten Bereich kam eine weitere große Terrassenanlage zutage, die aufgrund der Oberflächenbefunde nicht zu vermuten gewesen war. Der zentrale Bereich von Los Molinos Als Ausgangspunkt für den 70 m langen, in Ost-West-Richtung verlaufenden Suchschnitt im zentralen Bereich von Los Molinos wurden zwei parallele Mauern im Westteil des Sektors A gewählt, die den Anfang eines langen Korridors bildeten, der von Westen nach Osten rampenartig anstieg (Abb. 4, 5). Im Verlaufe der Grabung zeigte sich, daß ausgehend von diesem Korridor mehrere Räume nach Süden und Norden erschlossen wurden. Die Räume verteilten sich auf fünf Terrassen, die von Westen nach Osten anstiegen. Der Korridor reichte

vom untersten Niveau bis zur dritten Terrasse. Die Böden im Korridor waren mehrfach erneuert worden, was zeigt, daß er häufig und über lange Zeit genutzt worden war. Wie die Ausgrabungen jenseits des modernen Fahrweges im westlichen Bereich des Fundortes ergaben, setzte sich die Bebauung auch dort fort. Wahrscheinlich reichte sie bis unmittelbar an das Bewässerungsland beziehungsweise bis zu einem Bewässerungskanal, der sich am Rand des Anbaulandes befunden haben muß. Im Grabungsbereich nördlich des zentralen Korridors wurden drei große, rechteckige Räume ausgegraben, die auf unterschiedlichen Terrassen lagen. Die Räume, die von West nach Ost die Bezeichnung Raum 1, 2 und 3 erhielten, waren durch L-förmige Zugänge mit Treppen verbunden. Die Durchgänge lagen auf einer Linie, jeweils im Zentrum der Breitseite eines Raumes.

Abb. 3.

Vermessungsplan des Fundortes Los Molinos. – Levantamiento topográfico del sitio Los Molinos.

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Abb. 4. Blick auf die Mauern im zentralen Bereich von Los Molinos. In der Mitte der Korridor, von dem aus die angrenzenden Räume erschlossen wurden. – Vista de los muros en el sector central de Los Molinos. En el centro se ve el pasadizo que conduce a los cuartos adyacentes.

Die Erbauung der Räume ist anhand der vergesellschafteten Keramikfunde in die Phase Nasca 3 zu datieren. Für die Zeit der Nutzung der Bauten ließen sich zwei Umbauphasen in der frühen Nasca-Zeit und eine kurze Nachbesiedlung in der Phase Nasca 5 feststellen. Zu Beginn der Bauaktivitäten war der Hang terrassiert worden, um horizontale Flächen für die Errichtung der Gebäude zu schaffen. Auf der Hangseite wurde der natürliche Untergrund ausgehoben, auf der Talseite wurde eine Stützmauer gebaut und Füllmaterial aufgeschüttet. Dort sind die Mauern mehr als 2 m hoch. Dann wurden in einem Arbeitsgang alle Mauern errichtet, die die Raumeinheiten umgrenzen, einschließlich der Türoffnungen und Durchgänge, die die Raumeinheiten verbanden. Die Mauern bestanden aus Lehmziegeln mit ovaler Grundfläche und hoch gewölbtem Körper von etwa 18–22 cm Länge, 12–16 cm Breite und Höhen

zwischen 27 und 32 cm. Die Ziegel bestanden zumeist aus mehreren übereinander gelegten Lehmschichten. Daneben gab es jedoch auch flachere Lehmziegel, die aus nur einem Lehmklumpen bestanden. Nach der Errichtung der Mauern wurde der erste Boden aus einer Schicht Lehm hergestellt, über die eine Schicht Flußsand gelegt wurde. Diese Sandschicht diente als eigentliche Begehungsschicht. Die Böden und deren Oberflächen waren in der Regel gut erhalten, nur an den Durchgängen waren sie zum Teil stark abgenutzt. Dort, wo sie dem stärksten Verschleiß ausgesetzt waren, waren sie mehrfach ausgebessert worden. In Raum 1 waren auf den ersten Boden die aus Lehm gefertigten Basen von zwölf Pfeilern gesetzt. Die Pfeiler hatten ehemals ein stabiles Dach aus Holzstämmen, Schilfrohr, Zweigen und wahrscheinlich einer Auflage aus Lehm

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Abb. 5. Plan der ältesten Bauperiode der freigelegten Gebäude im Zentrum von Los Molinos. – Plano de la primera fase constructiva de los edificios excavados en el sector central de Los Molinos.

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Seile aus Pflanzenfasern Sogas de fibra vegetal

Rohrstäbe Cañas

Urne Urna

Bestattung Entierro

Füllung Relleno

Grabschacht Pozo de la tumba

Abb. 6. Kinder-Grab aus Los Molinos. Der Tote wurde in ein Tuch gehüllt und in einer großen Urne bestattet. – Entierro de un infante de Los Molinos. El muerto estaba envuelto en una tela llana y depositado en una urna.

getragen. Diese Art von Überdachung ist in Nasca-Bauten nur selten zu finden. Bisher waren solche Pfeiler mit ausgearbeiteten Basen nur in Cahuachi dokumentiert worden. Raum 3 war in dieser ersten Bauperiode durch eine schmale Wand in zwei Bereiche aufgeteilt worden, die deutlich unterschiedliche Nutzungsspuren aufwiesen. Während der nördliche Bereich sauber war und wenige Beschädigungen durch Abnutzung zeigte, konnten im südlichen Raum mehrere Herdstellen, viele Essensreste und auffällig viele Fragmente von Gebrauchskeramik festgestellt werden. Die Böden waren in diesem Bereich wegen der intensiven Nutzung mehrmals erneuert worden.

Es muß sich also um einen Versorgungsbereich, wahrscheinlich ein Küche gehandelt haben. Der Unterschied zu den benachbarten Räumen läßt darauf schließen, daß die Räume ohne markante Nutzungsspuren nur als Aufenthalts- oder Repräsentationsräume genutzt worden waren. In der zweiten Bauphase, ebenfalls in der Phase Nasca 3, wurden in allen Räumen neue Böden angelegt. Damit gingen jedoch keine organisatorischen oder funktionalen Veränderungen einher. Die auffälligsten Veränderungen dieser Bauphase lassen sich in Raum 1 feststellen, wo vor der Anlage des neuen Bodens die Pfosten – nicht jedoch deren Lehmbasen – entfernt wurden. Danach wurde ein neuer Boden und eine Wand aus Schilfrohr mit Lehmbewurf (Quincha) parallel zur Nordwand gebaut. Mehrere regelmäßig gesetzte Pfostenlöcher zeigen, daß der Raum auch in dieser Bauphase ein leichtes Dach besaß, welches von dünnen Pfosten getragen wurde. Wahrscheinlich wurden alle drei Räume während eines längeren Zeitraumes gleichzeitig genutzt. Dann wurde der Durchgang zwischen Raum 1 und Raum 2 geschlossen. Danach wurde Raum 1 individuell genutzt, möglicherweise zusammen mit anderen Räumen weiter nördlich oder gemeinsam mit dem zentralen Korridor. In der dritten Bauphase wurden in Raum 1 die dünnen Holzpfosten entfernt, von denen einige zusammen mit der Schilf- und Lehmwand verbrannt waren, eine dünne Füllschicht wurde aufgebracht und auf diese wiederum eine Stampflehmschicht. In Raum 2 wurde zu dieser Zeit der Boden nahe dem Durchgang zu Raum 3 erneuert. In Raum 3 wurde die schmale Trennmauer abgerissen und ein neuer Boden gelegt, der nunmehr den gesamten Raum innerhalb der Umfassungsmauern abdeckte. Somit erhielt diese Raumeinheit offenbar eine andere Funktion und wurde nicht mehr als Vorsorgungsbereich oder Küche genutzt. Kurze Zeit nach diesem Umbau wurden die Räume, ebenso wie der Rest der Siedlung, verlassen. Die Auflassung der Siedlung muß mit starken Niederschlagsereignissen in Zusammenhang gebracht werden, die eine Zerstörung der Gebäude zur Folge hatte. An mehreren Stellen

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waren deutliche Erosionsschäden an den Mauern zu beobachten. An anderen Stellen haben sich starke Ablagerungen von feinen Sedimenten, aber auch von gröberem Material gebildet, welche von dem angrenzenden Berghang abgespült worden waren. Anschließend, in der Phase Nasca 4 und insbesondere in der Phase Nasca 5, wurden mehrere Gebäude des zentralen Bereiches zumindest zeitweise als Wohnplätze, später auch als Grabstätten wiederbenutzt. Dieser Moment ließ sich deutlich in allen drei Räumen an einer Stampflehmschicht ablesen, die über den Schutt der Mauern gelegt worden war. In Raum 2 wurden vier Gräber angelegt, die die Böden und deren Unterfüllungen durchbrachen. Drei große Schachtgräber waren bereits geplündert. Die Bauweise dieser Gräber ist derjenigen der Gräber von La Muña ähnlich, sie sind jedoch kleiner (s. u.). Sie lassen sich in die Phase Nasca 5 datieren und sind eindeutig später als die eigentliche Besiedlung des Fundortes angelegt worden. Die vierte Bestattung war ein ungestörtes Kindergrab. Es befand sich östlich von Grab 2. Die Leiche war in ein einfaches Tuch eingehüllt und in einen großen, 55 cm hohen Topf gesetzt worden, der wohl schon zum Zeitpunkt der Bestattung recht brüchig war, da er mit Schnüren zusammengehalten wurde (Abb. 6). Als Beigaben fanden sich Bündel von Kräutern und Behälter aus Schilfrohr, aber keine diagnostischen Artefakte. Die Urne lag in einem zylindrischen Grabschacht von 1 m Durchmesser, der von einer Schilfrohrmatte, einem einfachen Gewebe mit bunten Stickereien und einer Lehmschicht abgedeckt war. Über der Abdeckung fanden sich noch Baumwollknäuel und einfache Steinwerkzeuge. Nach der Anlage der Gräber müssen weitere Starkregenfälle niedergegangen sein, die noch größere Schäden und entsprechende Ablagerungen von Sedimentschichten, insbesondere an den Mauern, verursacht haben. Bei den Ausgrabungen in der Erweiterung südlich des zentralen Korridors wurden fünf weitere Gebäudeeinheiten freigelegt (Abb. 5). Die unterste Raumeinheit war ein Vorhof

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(Raum 1), auf der östlich darüberliegenden Terrasse befand sich eine weitere Einheit (Raum 2), deren südliches Ende bisher noch nicht festgestellt werden konnte. Bei der dritten Raumeinheit handelt es sich um einen Korridor, der den Vorhof mit dem höher liegenden Raum und ebenso mit dem zentralen Korridor verband. Die Räume 3 und 4 wurden nur in kleinen Teilbereichen ergraben. Dort waren die Raubgrabungen so stark, daß kaum noch Gebäudeteile erhalten waren. Ebenso wie in dem Bereich nördlich des zentralen Korridors sind alle Raumeinheiten sehr großzügig und mit monumentalen Mauern zu Beginn der Phase Nasca 3 errichtet worden. Wegen ihrer unerwarteten Größe konnte bisher keine dieser Raumeinheiten vollständig ausgegraben werden. Bei der Ausgrabung konnten die gleichen Bauphasen festgestellt werden wie im Bereich nördlich des zentralen Korridors. Es wurden jedoch nur wenige Hinweise auf eine Wiedernutzung in der Phase Nasca 5 festgestellt. Der größte Teil der horizontalen Oberfläche des Vorhofes wurde durch die Einebnung des Geländes erreicht. Nur an der Westseite mußte Füllmaterial eingebracht werden. Die Westmauer war zum großen Teil durch Wasser- und nachfolgende Winderosion zerstört worden. Sie konnte daher nur zum Teil dokumentiert werden. Die Ostmauer war jedoch noch bis zu einer Höhe von etwa 1,50 m sehr gut erhalten. Der Boden des Vorhofes aus Stampflehm besaß eine unregelmäßige Oberfläche und war mit einer Schicht Flußsand bedeckt. Der Boden war auffällig sauber und zeigte relativ wenige Beschädigungen und Reparaturen, während andere Böden in Los Molinos im Zuge der intensiven und langen Nutzung mehrfach erneuert oder repariert worden waren. Wahrscheinlich war dieser Platz nur selten, möglicherweise nur zu besonderen Anlässen genutzt worden. Östlich des Vorhofes lag auf einer erhöhten Terrasse der Raum 2. Die Westseite dieses Raumes ist über 20 m lang. Der Südteil konnte noch nicht vollständig ausgegraben werden. Der Raum besaß zwei Eingänge: einen an der Nordseite, vom zentralen Korridor her, und

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einen zweiten von der Hofseite her. In einer späten Bauphase war der Eingang an der Nordseite jedoch modifiziert worden. Im Unterschied zu den meisten anderen Mauern von Los Molinos befand sich unmittelbar vor den Mauern im Innenraum eine Reihe von Schilfrohr, die eine Art Verkleidung der Innenwand bildete. Der Boden von Raum 2 war stark zerstört. Auch dort lag eine Schicht feinen Flußsandes auf dem Stampflehmboden. Es konnten mehrere Pfostenlöcher nachgewiesen werden, die wohl ehemals ein Dach aus Holz und Schilf getragen hatten. Der L-förmige Zugang an der Westseite von Raum 2 führte über eine Treppe hinab zu einem Korridor, dessen Boden nach Süden rampenartig abfiel. Das Südende dieses Korridors wurde nicht ergraben. Es ist jedoch anzunehmen, daß dort eine Verbindung zu dem Vorhof bestand. Nach Norden führte der Korridor wiederum zu dem zentralen, in West-Ost-Richtung verlaufenden Korridor. Dadurch wurde eine durchgehende Verbindung zwischen dem Vorhof und den anderen Räumen geschaffen. In der zweiten Bauphase wurden nur einige wenige Umbauten vorgenommen. Auf dem Vorhof wurde der Boden erneuert. Er war ähnlich wie der vorausgehende Boden aufgebaut und ebenfalls mit einer Schicht feinen Sandes abgedeckt. Nahe der Ostmauer, wo er von den Versturzschichten vor Erosion geschützt war, war er gut erhalten, im übrigen Bereich des Vorhofes jedoch stark abgewaschen. Im weiter oben liegenden Raum 2 wurde der erste Boden weiter genutzt, nun allerdings zusammen mit Wänden aus Schilf und Lehm, die unmittelbar vor den Umfassungsmauern gebaut worden waren. In dieser Bauphase wurde der obere Raum offenbar durch leichte Wände in mehrere kleine, überdachte Räume geteilt. Die starken Raubgrabungen erlaubten es leider nicht, weitergehende Details zur Bauweise dieser Konstruktionen zu dokumentieren. Der Korridor zwischen beiden Räumen wurde weiterhin sowohl in Verbindung mit dem zentralen Korridor als auch mit dem L-förmigen Zugang genutzt, der zu dem oberen Raum

führte. In dieser Bauphase wurde der breite Zugang verengt, indem eine Reihe Lehmziegel vor die Westmauer gesetzt wurde. Gleichzeitig wurde der L-förmige Zugang zu Raum 2 nach Süden verlängert. Dort wurde eine neue, längere Treppe gebaut. Leider hat die Wassererosion diesen Bereich der Siedlung sehr stark zerstört, so daß ein direkter stratigraphischer Zusammenhang mit dem oberen Raum nicht hergestellt werden konnte. Eine mögliche dritte Bauphase ließ sich nur in dem Korridor und in dem L-förmigen Zugang identifizieren, wo neue Böden angelegt wurden. Wahrscheinlich wurden die Böden an diesen Stellen häufiger erneuert, da sie intensiver genutzt worden waren und sich infolgedessen auch am schnellsten abnutzten. In dieser Bauphase wurde außerdem die Verbindung zwischen dem zentralen Korridor und dem zweiten, in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Korridor unterbrochen, indem der Durchgang zugesetzt wurde. Die Verbindung zwischen dem Vorhof und dem oberen Raum beschränkte sich in dieser Bauperiode somit auf den L-förmigen Zugang an der Westseite von Raum 2, wo die zweite Treppe weiterhin benutzt wurde. Anschließend, gegen Ende der Phase Nasca 3, wurden diese Räume gleichzeitig mit denen nördlich des zentralen Korridors und den anderen Gebäuden der Siedlung verlassen. Zu diesem Zeitpunkt wurde der L-förmige Zugang verschlossen, womit der Korridor nicht mehr genutzt werden konnte. Wenig später müssen starke Regenfälle niedergegangen sein, die die Mauern von zahlreichen Gebäuden in mehreren Bereichen der Siedlung zerstörten. Im Gegensatz zu den Bereichen nördlich des zentralen Korridors wurden südlich davon nur an wenigen Stellen, nämlich an der Nord- und Nordostseite des Vorhofes, Spuren einer späten, nur kurze Zeit dauernden Nutzung in der Phase Nasca 5 gefunden. Östlich des Raumes 2 waren die Gebäude durch die intensiven Raubgrabungen sehr stark zerstört. Dort waren nach der Auflassung der Siedlung die meisten Schachtgräber angelegt worden, welche an vielen Stellen die Böden durchstießen und bis in den gewachsenen Bo-

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Abb. 7. Kopf einer Mumie aus einem Nasca-zeitlichen Grab im Südbereich von Los Molinos. – Cabeza de una momia de una tumba Nasca del sector sur de los Molinos.

den reichten. Die Raubgrabungen taten das ihre, um die Baubefunde zu zerstören. Nur an wenigen Stellen des zentralen Suchschnittes konnten noch Reste von Mauern und Böden dokumentiert werden. Auch die beiden obersten Terrassen, im östlichen Bereich des Fundortes gelegen, waren von Raubgrabungen beschädigt. Durch eine sorgfältige Ausgrabung konnten dort jedoch Reste von Böden und Mauern dokumentiert werden, die die Rekonstruktion von vier Räumen und deren Baugeschichte erlaubten (Abb. 5). Von dem größten, Raum 1, wurde eine Fläche von 10 m × 7 m ausgegraben. Darin wurden

zwei Böden festgestellt. Beide waren stark von Erosion durch Wasser beschädigt. Auch die westliche Begrenzungsmauer war unterspült und nachfolgend repariert worden. Das Wasser muß aus einem kleinen Tal im östlich angrenzenden Berghang durch dieses Gebäude geflossen sein. Im Norden schloß Raum 2 an, der durch einen Durchgang mit Raum 1 verbunden war. Auch dort wurden sowohl in dem ältesten Boden als auch an den Mauern Erosionsspuren festgestellt. Ansonsten waren die Böden frei von Abfällen. Nur in einer Ecke fanden sich Brandspuren. Ein weiterer, kleiner Raum schloß sich Richtung Westen mit einem Durchgang an.

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20 cm

Abb. 8. Depot mit zerbrochenen Panflöten in einem der Räume des zentralen Bereiches von Los Molinos (Raum 3 südlich des zentralen Korridors). – Depósito de antaras rotas en uno de los cuartos del sector central de Los Molinos (cuarto 3 al sur del pasadizo central).

Im Osten folgte eine letzte, die fünfte Terrasse, auf der sich Raum 4 befand. Die Stützmauer der Terrasse diente wahrscheinlich gleichzeitig als westliche Begrenzungsmauer des Raumes, war aber auf der Höhe des jüngsten Bodens abgewaschen. Im Osten wurde der Raum durch eine dünne Sockelmauer aus Lehm begrenzt, in die Schilfrohre eingesteckt waren, die mit Lehm verkleidet waren. Auch in diesem Raum waren die Böden sauber, die Begehungsfläche wurde durch eine Schicht Flußsand gebildet. Im Inneren sowie als Bestandteile der Wand fanden sich Pfosten, die ehemals ein Dach getragen hatten. Vor der Auflassung der Gebäude waren diese Aufbauten bis zum Bodenniveau abgebrannt worden. Auch in diesem Raum fanden sich deutliche Erosionsspuren. Während der Ausgrabungen im zentralen Grabungsbereich von Los Molinos fanden sich außer den vier in Raum 2 nördlich des Korridores beschriebenen noch weitere 14 Gräber. Nur eines davon war noch intakt, die anderen 13 waren geplündert. Von den geplünderten Gräbern war jedoch zumeist noch so viel erhalten, daß wichtige Daten zu den Grabformen, -beigaben und zu den Toten selbst gemacht werden konnten.

Das erhaltene Grab befand sich unterhalb der äußeren Südost-Ecke von Raum 3, nördlich des zentralen Korridors. In einem Grabschacht von 1 m Durchmesser und 1,20 m Tiefe war der Körper in Hockerstellung beigesetzt worden. Um dessen Kopf war ein dekoriertes Stirnband gelegt, der Körper war in einen einfachen Stoff eingewickelt. Als Grabbeigaben fanden sich verschiedene Nahrungsfrüchte, ein Meerschweinchen und ein kleiner Topf im sogenannten TajoStil, der bisher in Kontexten der späten ParacasZeit und in solchen der frühen Nasca-Zeit beobachtet worden ist. Der Grabschacht war mit dicken Holzbalken abgedeckt. Darüber lag eine Schicht Blätter, darauf eine Lehmpackung. Über der Abdeckung des Grabes fanden sich als weitere Beigaben eine Flöte, mehrere Spinnwirtel und Baumwollknäuel. Das Ganze wurde durch eine weitere Schicht aus Schilfrohren abgedeckt. Die meisten der ausgeraubten Gräber waren von den obersten Nutzungsschichten her eingetieft und stammten daher aus einer Zeit nach der Auflassung der Siedlung, der mittleren Nasca-Zeit (400–600 n. Chr.). In der Regel handelte es sich um 1,30 m bis 1,50 m tiefe Schachtgräber mit Balkendecken, über denen sich weitere Deckschichten aus Schilfrohr und Lehm befanden. In den geplünderten Grabschächten lagen Scherben zerbrochener Keramik, Gewebereste, Nahrungsfrüchte und Tierknochen, sowie große Teile der menschlichen Skelette, die bekanntermaßen für die Grabräuber keinen Wert haben, jedoch für anthropologische Untersuchungen aufschlußreich sein können. Nur eines der geplünderten Gräber hatte Flaschenform und war mit großen Flußkieseln ausgekleidet, die in einen mit Gras gemischten Mörtel gesetzt waren. Diese Bauweise ist von formativzeitlichen Gräbern bekannt. Die mit den frühen Nutzungsphasen der Gebäude im zentralen Teil von Los Molinos vergesellschaftete Keramik ist durchgehend der Phase Nasca 3 zuzuordnen (Abb. 11). Die bisher ausgegrabenen Gebäude wurden somit in der frühen Nasca-Zeit (0–200 n. Chr.) erbaut. Die Gebäude im unteren Teil der Anlage wurden

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Blick auf die Ausgrabungen im Nordbereich von Los Molinos. – Vista general del sector norte de Los Molinos.

auch fast ausschließlich in dieser Zeit genutzt. Nur in wenigen Fällen konnten Reste von sporadisch genutzten Bereichen mit Keramik aus späteren Phasen festgestellt werden. Im Gegensatz dazu wurden die Gebäude im östlichen Bereich der Grabung, auf der vierten und fünften Terrasse, sowohl in der Phase Nasca 3 als auch in der Phase Nasca 4 genutzt. Interessanterweise handelt es sich dabei genau um diejenigen Gebäude, die nach den Zerstörungen durch Regenfälle repariert worden waren. Die Erosion durch Wasser, welches von dem benachbarten Berghang abfloß, muß beträchtlich gewesen sein. Die Spuren der Zerstörung waren im gesamten Grabungsbereich zu beobachten. Alles deutet daher darauf hin, daß der untere Bereich der Siedlung nach einer Regenkatastrophe aufgelassen, während der obere Bereich noch kurze Zeit weiterbesiedelt und erst später verlassen worden war.

Die nördliche Plattform von Los Molinos Bei den Ausgrabungen im Nordbereich von Los Molinos wurden zwei große, rechteckige Plattformen und ein breiter, rampenartiger Aufgang freigelegt, welcher als Zugang zu beiden Plattformen diente (Abb. 9, 10). Ähnlich dem im zentralen Bereich der Siedlung beobachteten Bauprinzip wurden auch im Nordbereich groß dimensionierte Gebäude am terrassierten Hang angelegt. Ein Teil der unteren Plattform wurde in jüngster Zeit beim Bau eines Fahrweges durch Straßenbaumaschinen zerstört. Auch im Nordbereich von Los Molinos wurden drei Bauphasen festgestellt, die in die Nasca-Phase 3 datiert werden können. Später wurden die Bereiche kurzfristig in den NascaPhasen 4 und 5 genutzt. In der ersten Bauphase wurden alle großen Gebäude in einem Bauvorgang errichtet. Dies waren im wesentlichen die zwei großen Plattformen, die durch einen zentralen, rampenartigen Korridor getrennt sind.

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Abb. 10. Plan der ältesten Bauperiode der freigelegten Gebäude im Nordbereich von Los Molinos. – Plano de la primera fase constructiva de los edificios en el sector norte de Los Molinos.

Die östliche Plattform liegt etwas tiefer und ist größer als die westliche Plattform. Für den Bau der höheren, westlichen Plattform waren im Süden eine dicke Stützmauer errichtet, Teile des Hangschuttes ausgegraben und das Material zwischen der Stützmauer und dem verbleibenden gewachsenen Boden angeschüttet worden, um eine horizontale Plattformoberfläche zu schaffen. Darüber waren Böden gelegt worden, die mehrfach erneuert worden waren. Der jüngste Boden war allerdings stark erodiert. In den Böden fanden sich in regelmäßigen Reihen Holzpfosten, die mit einer Schicht Schilfrohr und mit Lehm ummantelt waren. Die Pfosten trugen wohl ehemals eine Bedachung aus Holz, Schilf und Lehm, von der jedoch nichts mehr erhalten war. Auch auf der östlichen Plattform und in Verbindung mit dem ersten Boden wurden mehrere Reihen von Pfosten gefunden, auch diese Plattform war also überdacht. Beide Platt-

formen besaßen L-förmige Zugänge mit Treppen, die zu dem zentralen Korridor führten. Beide Zugänge waren wegen der starken Abnutzung mehrfach repariert und erneuert worden. Auch der Bereich südlich der westlichen Plattform muß überdacht gewesen sein. Dort fanden sich mehrere Pfosten, die – wie an mehreren Stellen im zentralen Bereich von Los Molinos – bis zum Bodenniveau abgebrannt worden waren. In der zweiten Bauphase wurde die Grundstruktur der Anlage nur wenig verändert. Umbauten betrafen insbesondere den zentralen Korridor und die Zugänge. Im Korridor wurde eine dicke Füllschicht aufgebracht, die eine große Zahl von Keramikfragmenten der Phase Nasca 3 enthielt. Die Scherben waren hauptsächlich mit mythischen Darstellungen verziert (Abb. 13). Auf diese Füllung wurde ein neuer, besserer Boden gelegt. Auch dieser wurde nachfolgend mehrfach repariert und erneuert. Die

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40 cm

Abb. 11. Keramik der frühen Nasca-Zeit (Nasca 3; 0–200 n. Chr.) aus Los Molinos. M 1ˆ3. – Cerámica del periodo Nasca Temprano (Nasca 3; 0–200 d.C.) de Los Molinos. E 1ˆ3.

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Abb. 12. Mit Schilf und Lehm ummantelter Pfeiler auf der nördlichen Plattform von Los Molinos. – Poste revestido de caña y barro sobre la plataforma norte de Los Molinos.

Treppe, die auf die westliche Plattform führte, wurde verschlossen. An deren Stelle wurde ein Rampe angelegt. Gleichzeitig wurde der Lförmige Zugang verschlossen, der auf die östliche Plattform führte. Der Durchgang zum Korridor wurde allerdings weiter offen gelassen. Die östliche Plattform wurde also weiter mit dem ersten Boden und den dazugehörigen Pfeilern genutzt. In der Nordwest-Ecke der Plattform wurde eine Bankette an die Westmauer gebaut. Auf der gleichen Seite wurde eine Wand aus Schilf und Lehm parallel zur Westmauer gebaut, die wahrscheinlich zur weiteren Unterteilung des Raumes in kleinere Einheiten diente. Leider war dieser Bereich stark zerstört, so daß keine weiteren Baudetails beobachtet werden konnten. In der dritten Bauphase wurde der Korridor endgültig überbaut. Die östliche Plattform wurde nach Westen, bis zur Ostwand der westlichen Plattform erweitert. Dazu war der Korridor bis auf die Höhe der östlichen Plattform angefüllt worden, wodurch der Zugang verdeckt wurde. Anschließend wurde eine dicke Lehmschicht aufgebracht, um die Oberfläche derjenigen der restlichen Plattform anzugleichen. Dabei wurden die Holzpfeiler auf Höhe des Bodens durch Brand abgetrennt. Schließlich wurde ein neuer

Boden angelegt, der allerdings nur im Nordteil der Plattform erhalten war. In dieser Bauphase wurde auch die Rampe im Aufgang auf die westliche Plattform überbaut und eine zweite Rampe angelegt. Diese war besser gearbeitet und hatte sich dadurch besser erhalten. Der Boden der östlichen Plattform wurde noch einmal erneuert und wurde gemeinsam mit der zweiten Rampe, die auf die westliche Plattform führte, weiter genutzt. Das Fehlen von Feuerstellen und Resten häuslicher Tätigkeiten in diesen Räumen zeigt, daß die Plattformen nicht als Wohn- oder Wirtschaftsgebäude genutzt wurden. Es ist denkbar, daß hier Zeremonien im Zusammenhang mit den nur wenige Meter entfernten Geoglyphen abgehalten wurden. Nach dieser Bauphase wurden die Gebäude im Nordbereich von Los Molinos verlassen, also zur gleichen Zeit wie der Rest der Siedlung. Die Funde und Befunde zeigen, daß die Auflassung gegen Ende der Phase Nasca 3 geschah, wohl ebenfalls nach den Regenfällen am Ende der frühen Nasca-Zeit. Ebenso wie bei den Bauten im zentralen Bereich von Los Molinos konnte an den Gebäuden im Nordbereich eine sporadische Wiederbenutzung einiger Gebäudeeinheiten festgestellt werden, in denen Funde der Phasen Nasca 4 und Nasca 5 registriert wurden. Mit Ausnahme einer Feuerstelle auf der westlichen Plattform konnten keine Hinweise auf häusliche Tätigkeiten gefunden werden. Es ist daher naheliegend zu vermuten, daß hier auch in dieser späten Phase religiöse Aktivitäten stattfanden. Dies würde auch den Fund einiger Gefäße aus Feinkeramik mit mythologischen Darstellungen erklären, wie zum Beispiel eine Schale der Phase Nasca 5, die auf der Oberfläche der zweiten Rampe gefunden wurde (Abb. 39:1). Vor die Terrassenmauer der westlichen Plattform war im Laufe der fortlaufenden Erhaltungsmaßnahmen am Gebäude zur Stabilisierung eine zweite Stützmauer gesetzt worden. Nach diesen letzten Umbauten wurde der Bereich vollkommen aufgegeben. Anschließend richteten wiederum starke Niederschläge Zerstörungen an den Gebäuden an. In den spätesten

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Abb. 13. Gefäßscherben mit mythologischen Darstellungen aus einer Scherbenkonzentration im Nordbereich von Los Molinos. M 1ˆ3. – Fragmentos de cerámica con representaciones mitológicas hallados en una concentración de cerámica fragmentada en el sector norte de Los Molinos. E 1ˆ3.

Schichten ließen sich deutliche Erosionsspuren nachweisen. Große Mengen an Wasser waren durch die Füllung der Terrasse gesickert, wodurch die Basis der Stützmauer unterspült und stark beschädigt worden war. Einfache Wohnbauten in Los Molinos Am südlichen Rand des zentralen Bereiches von Los Molinos waren bei der ersten Begehung an mehreren Stellen Reihen von Schilfrohr an der Oberfläche beobachtet worden. Dort, am Hangfuß unmittelbar östlich des Fahrweges, wurde ein Grabungsschnitt angelegt, um eine mögliche einfache Wohnbebauung dokumentieren zu können und damit weiteren Einblick in die funktionale Gliederung des Fundortes zu bekommen (Abb. 14). Im Laufe der Ausgrabung wurden insgesamt elf Schilfrohrwände und Wandgräben freigelegt, aus denen sich Räume aus verschiedenen

Nutzungsphasen rekonstruieren ließen. Die ältesten Wände, Wände 1 und 2, waren nur noch als Gräben erhalten, in denen sich Reste von dünnen Schilfrohren von etwa 1 cm Durchmesser befanden, die in unregelmäßigen Bündeln angeordnet waren. Zu einer zweiten Siedlungsschicht gehörten die Wände 3, 4 und 5. Diese Wände waren aus regelmäßigen Reihen von dickerem Schilfrohr (ca. 1,5 cm Durchmesser) angefertigt. An einer Ecke war auch noch ein dünner Stützpfosten erhalten, an dem die Schilfrohre mit Schnüren aus Pflanzenfasern befestigt waren. Die Wände aus der dritten Siedlungsschicht, Wände 6 bis 11, waren wiederum aus dünnen, gebündelten Schilfrohren gefertigt. In allen Siedlungsschichten waren einfache Stampflehmböden erhalten, die sich mit den Wänden in Beziehung setzen ließen. Aus den großen Mengen an Abfällen sowohl auf den Böden als auch in mehreren Gruben ließ sich

Abb. 14. Einfache Wohnbauten aus verschiedenen Zeitstufen am Südrand des zentralen Bereiches von Los Molinos. – Restos de viviendas sencillas de diferentes fases constructivas en el límite sur del sector central de Los Molinos.

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schließen, daß es sich bei den Räumen um Wohn- und Arbeitsbereiche gehandelt haben muß. Es fanden sich viele Pflanzenreste wie Maiskörner, Maisstengel und Bohnen sowie Muschelschalen, Knochen und Werkzeuge aus Knochen, Stein und Obsidian. Exkremente von Lamas an einer Stelle zeigen, daß dort auch Kameliden als Haustiere gehalten wurden. Die meiste der in den drei Siedlungsschichten gefundenen Keramik gehörte dem Loro-Stil (Nasca 8, Mittlerer Horizont, 600–800 n. Chr.) an. Nur in den obersten Schichten wurden einige Scherben der späten Nasca-Zeit (Nasca 6, 400–600 n. Chr.) gefunden, die wohl von benachbarten Raubgrabungen stammten. Die einfachen Bauten wurden somit nach der Zeit der Besiedlung des zentralen Teiles von Los Molinos genutzt. Der Südbereich von Los Molinos Die Ausgrabungen im Südbereich von Los Molinos umfaßten drei Grabungseinheiten. Eine davon, am Südrand des Fundortes, war vollkommen fundleer. Die erste Grabungseinheit befand sich unmittelbar vor einem Wohnhaus des heutigen Weilers Los Molinos. Dort konnten zwei aufeinanderfolgende Nutzungsphasen aus der frühen und der mittleren Nasca-Zeit festgestellt werden, in denen der Ort abwechselnd als Siedlungs- und als Bestattungsplatz genutzt worden war. In der ersten Grabungseinheit wurde eine Fläche von 40 m2 freigelegt. Der größte Teil davon war in vergangenen Jahren stark geplündert und durch den Bau von Häusern beeinträchtigt worden. Anlaß für die Grabungen an dieser Stelle war der Fund von mehreren Nascazeitlichen Gräbern, als im Jahr 1998 ein Graben für Wasserrohre angelegt wurde. Bei den Ausgrabungen wurde eine Siedlungsschicht aus der frühen Nasca-Zeit identifiziert (Nasca 2 und 3). Nach Aufgabe der Siedlungsaktivität waren im gleichen Bereich acht Bestattungen in Schacht- und Urnen- oder Körpergräbern eingebracht worden. Bei den Körperbestattungen handelte es sich um Gräber von Kindern oder jungen Menschen, die in einfa-

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chen Gruben in undekorierten Geweben niedergelegt worden waren. Andere Kinder waren in einfachen Gebrauchsgefäßen bestattet. Die gleiche Stelle muß in späterer Zeit noch einmal als Wohnplatz genutzt worden sein. Es fanden sich viele Hausabfälle mit Keramik, die in die Phasen Nasca 3 und Nasca 4 zu datieren waren. In der Phase Nasca 5 wurden am gleichen Ort zwei weitere Gräber angelegt: eine Urnenbestattung und ein Schachtgrab mit einem schrägen Dach. Beide störten nicht die Gräber der frühen Nasca-Zeit. Über der Abdeckung beider Gräber wurde noch eine weitere Siedlungsschicht festgestellt. Schilfrohrwände mit Lehmbewurf umgrenzten dort einen rechteckigen Raum mit einem in Teilen erhaltenen Lehmboden. Das einfache Wohngebäude aus der Phase Nasca 5 wurde nach seiner Auflassung abgebrannt. Danach wurde der Ort wiederum als Bestattungsplatz genutzt. Zu diesem Zeitpunkt wurden vier große Schachtgräber mit Holzbalkenabdeckung angelegt, die die Schilfrohrwände der vorangehenden Wohnbesiedlung schnitten. Die Gräber gehören ebenfalls der Phase Nasca 5 an. Die meisten der größeren Gräber waren zwar geplündert, von einigen konnten jedoch noch Teile oder sogar das gesamte Grabinventar wiedererlangt werden (Abb. 17). Der Grabungsbefund weist auf mehrere relativ kurze Besiedlungsphasen der Phasen Nasca 3 und Nasca 5 hin. Nach der Phase Nasca 5 muß der Ort verlassen worden sein, wenn auch an der Oberfläche einzelne Keramikfragmente späterer Zeitphasen gefunden wurden. Schachtgräber mit Balkendecke sind die gebräuchlichsten Grabformen der Nasca-Kultur. Sie bestanden aus einem Schacht mit ovalem oder rechteckigem Grundriß, der durch eine Matte aus Schilfrohr, mehreren Holzbalken und einer dicken Lehmschicht abgedeckt wurde. Wenn auch eine gewisse Variationsbreite in der Ausführung des Schachtes oder der Abdeckungen besteht, war die in Los Molinos dokumentierte Grabform wohl die gebräuchlichste. Als Beispiel für diesen Grabtypus soll hier das Grab 2 des Südbereiches von Los Molinos beschrieben werden (Abb. 15, 16).

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Markus Reindel / Johny Isla Cuadrado Abb. 15. Schnitt durch eines der Schachtgräber im Südbereich von Los Molinos. – Corte de una de las tumbas con pozo en el sector sur de Los Molinos.

Abb. 16. Balkenabdeckungen von zwei Schachtgräbern im Südbereich von Los Molinos. – Las “barbacoas” de dos tumbas en el sector sur de Los Molinos.

Im Falle des Grabes 2 wurde in den anstehenden Boden zunächst ein Schacht mit ovalem Grundriß von 1,50 m Tiefe und 1 m Durchmesser gegraben. Dort wurde die Grabkammer eingerichtet. Am unteren Ende der Grabkammer wurde eine Seitenkammer nach Norden gegraben. Auf den Boden der Grabkammer wurde eine Schicht feinen Sandes aufgebracht, die als Unterlage für den Toten und die Grabbeigaben diente. Da das Grab geplündert worden war, konnten nur die

Reste des Körpers, ein vollständiges Gefäß der Phase Nasca 5, Baumwollbeutel mit Farbpigmenten und Meerschweinchenknochen in situ geborgen werden. Nach der Grablegung wurde die Abdeckung angebracht. Sie bestand aus einer Matte aus dicken Schilfrohren, die mit Schnüren zusammengehalten wurden. Darüber lagen fünf Stämme des Huarango-Baumes und zwei des PacaeBaumes. Alle Stämme waren durch Brand abgetrennt worden. Über den Baumstämmen lag

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Abb. 17. Grabinventar eines der ausgeraubten Gräber im Südbereich von Los Molinos. 1–5 Keramikgefäße. 6 Kürbisgefäß mit ungesponnener Baumwolle. 7–8 Behälter für Nadeln aus Schilfrohr, umwickelt mit Wollfäden. 9–10 Ungesponnene Baumwolle. 11 Webkamm. 12–13 Nadeln aus Holz. 14 Spindel mit Resten von Baumwolle. M 1ˆ3. – Ajuar funerario de una de las tumbas saqueadas del sector sur de Los Molinos. 1–5 Vasijas de cerámica. 6 Calabaza con copos de algodón. 7–8 Recipientes de caña envueltos de hilos de lana. 9–10 Copos de algodón. 11 Peine de tejedor. 12–13 Aguja de madera. 14 Huso de hilar con restos de algodón. E 1ˆ3.

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Markus Reindel / Johny Isla Cuadrado Abb. 18. Körperbestattung aus der Zeit des Mittleren Horizontes (600– 800 n. Chr.) mit einem Tongefäß. Südbereich von Los Molinos. – Entierro del Horizonte Medio (600– 800 d. C.) con una vasija de cerámica. Sector sur de Los Molinos.

Abb. 19. Grabbeigabe der Bestattung in Abb. 18. M 1ˆ3. – Ofrenda del entierro de la fig. 18. E 1ˆ3.

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eine Schicht dünner Schilfrohre, darüber eine Schicht Blätter und über diesen eine etwa 20 cm dicke Lehmschicht, in der auch einige ganze oder zerbrochene Lehmziegel sowie Steine enthalten waren. Die Grabräuber waren von Süden her in die Grabkammer eingedrungen, wobei das Dach der Grabkammer kaum beschädigt wurde. Über der Abdeckung lag zunächst eine 40 cm dicke Füllschicht aus Erde, Kies und organischem Material. Darin fanden sich Keramikscherben der Phasen Nasca 1 bis 5. Oben auf dieser Füllung wurde eine Markierung in Form einer runden, 80 cm breiten und 20 cm hohen Scheibe aus Lehm, Kies und Lehmziegeln angelegt. Darüber wurde eine weitere Füllschicht von 20 cm Dicke aufgebracht und auf Geländeniveau eine weitere Markierung aus einer rechteckigen Einfassung aus Lehmziegeln mit Lehmfüllung. In der zweiten Grabungseinheit wurden mehrere intakte Gräber aus der Zeit des mittleren Horizontes gefunden. Die Grabungsstelle befand sich westlich des Nasca-zeitlichen Gräberfeldes, in der Nähe eines Bewässerungskanales. Die Grabungsfläche umfaßte etwa 60 m2. Bei den Ausgrabungen wurden vier einfache Bestattungen in Gruben und zwei Schachtgräber gefunden. Die Gräber waren in den natürlichen Untergrund eingetieft, die Ränder der Grabgruben und -schächte lagen alle auf der gleichen Höhe. Reste einer vorangehenden Besiedlung wurden hier nicht festgestellt. Über den Bestattungen befand sich lediglich eine dicke Sedimentschicht mit Scherben, die sich verschiedenen Phasen der Nasca-Kultur zuordnen ließen (Nasca 3, 4, 5) und die wohl allmählich durch die Erosion höher liegender Siedlungsschichten dorthin transportiert worden waren. Die Gruben der einfachen Bestattungen waren nach der Grablegung mit dem zuvor ausgehobenen Material wieder angefüllt worden (Abb. 18). Darüber wurde in der Regel eine ovale oder unregelmäßige Markierung aus Lehm, Lehmziegeln und Flußkieseln angelegt. Die Schachtgräber dagegen besaßen – ähnlich denen der Nasca-Kultur – eine tiefliegende Grabkam-

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mer, in der die Bestattung mit ihren Beigaben niedergelegt worden war. Darüber lag eine Abdeckung aus Baumstämmen und eine Lehmschicht mit Lehmbruchstücken (Abb. 20). An der Oberfläche besaßen diese Gräber ebenfalls eine Markierung in Form einer Lehmscheibe. Wegen der Nähe zu einem Bewässerungskanal und der daraus resultierenden Feuchtigkeit haben sich nur die Keramikbeigaben, nicht aber Beigaben aus organischem Material erhalten (Abb. 19, 21, 39:2–3). Als besonders aufwendig gestaltetes Grab soll hier das Schachtgrab 1 beschrieben werden. Es war vollkommen in den natürlichen Untergrund eingetieft. Das Grab besaß an der Oberfläche eine große, ovale Markierung aus Lehm, Sand und Lehmziegelbruchstücken. Unter der Markierung befand sich eine Füllung von mehr als 80 cm Stärke, bestehend aus Erde, Kies und Lehmziegeln. Hier wurde der 2,40 m × 2,40 m große, rechteckige Grabschacht sichtbar. In der Nordost- und Südostecke des Schachtes befanden sich zwei Körperbestattungen (Abb. 20). Nach dem Entfernen der Füllung fand sich die Abdeckung der Grabkammer. Sie bestand aus mehreren Holzstämmen, welche von Lehm und Lehmbruchstücken bedeckt waren. Das Dach war durch den Druck der Füllung eingebrochen. Auf der Abdeckung fand sich eine sekundäre Kinderbestattung, die dort offenbar als Opfergabe niedergelegt worden war. Dabei lag ein fast vollständiges Gefäß, das sich in die erste Phase des Mittleren Horizontes datieren läßt (Abb. 21:5). Nachdem das Dach und die eingebrochene Füllung entfernt worden war, fand sich ein Schacht mit kreisförmigem Querschnitt, der vollkommen verfüllt war. In etwa 1 m Tiefe war durch die Erweiterung des Schachtes nach Norden die eigentliche Grabkammer angelegt worden. Der Zugang zur Grabkammer war durch eine kleine Lehmziegelmauer aus trapezförmigen Lehmziegeln zugesetzt. Die Kammer war ebenfalls verfüllt. Im Inneren der Kammer fanden sich auf der Ostseite die durch die Feuchtigkeit stark zerstörten Reste eines Kinderskelettes. Daneben, auf der Westseite, lagen die Reste einer weiteren Kinderbestattung, de-

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Markus Reindel / Johny Isla Cuadrado Abb. 20. Balkenabdeckung eines Schachtgrabes, an dessen Rand zwei weitere Bestattungen eingebracht wurden. Mittlerer Horizont (600–800 n. Chr.), Südbereich von Los Molinos. – “Barbacoa” de una tumba del Horizonte Medio (600– 800 d.C.). En el borde de la tumba se ven dos entierros secundarios.

ren Knochen sich jedoch nicht in anatomischer Lage befanden. Sowohl in der Füllung der Kammer als auch in der Füllung des Schachtes waren unzusammenhängende Reste von weiteren vier Individuen eingestreut. Die wenigen Gräber des Mittleren Horizontes an der Südküste Perus, die bis heute bekannt sind, lassen vermuten, daß zu dieser Zeit die Mehrfachbestattungen üblich waren, insbesondere solche mit mehreren Kindern. Dieser Brauch unterscheidet sich deutlich von den Bestattungssitten der Nasca-Bevölkerung, die ihre Toten als Einzelbestattungen begrub. Die Grabbeigaben der beiden Bestattungen im oberen Bereich des Grabes lassen sich dem Loro- und Chakipampa-Stil der ersten Phase des Mittleren Horizontes zuordnen (600–800 n. Chr.) (Abb. 21). Ausgrabungen in La Muña Der Fundort La Muña liegt, ebenso wie Los Molinos, nahe dem Zusammenfluß von Rio Grande und Rio Palpa, allerdings etwas weiter südwestlich, am rechten Talrand des Rio Grande. La Muña ist eine sehr ausgedehnte Siedlung, die sich über mehrere hundert Meter an den Hängen der angrenzenden Berge entlangzieht.

Von dort aus ist die gesamte Talebene zu überblicken, die durch die Flüsse Rio Grande, Rio Palpa und Rio Viscas gebildet wird. Aufgrund der Ergebnisse der Oberflächenbegehungen und der Testgrabungen in La Muña im Jahr 1997 war anzunehmen, daß der Fundort La Muña in die mittlere Nasca-Zeit datiert. Da er für diese Zeit der einzige Fundort dieser Ausdehnung im Untersuchungsgebiet war, muß es sich um das Siedlungszentrum der mittleren Nasca-Zeit im unteren Palpa-Tal gehandelt haben. Da die Bodenzeichnungen im Untersuchungsgebiet im wesentlichen in der frühen und in der mittleren Nasca-Zeit angelegt worden waren, sollte mit La Muña ein zweites Entwicklungszentrum der Nasca-Kultur in der Region Palpa erforscht werden. Bei den ersten Untersuchungen im Jahr 1997 war der Fundort in sechs Sektoren aufgeteilt worden (Abb. 23, 38). Im Sektor A, im unteren Bereich des Hanges, befanden sich wohl ehemals zahlreiche kleinere Gräber. Dort waren auch organische Ablagerungen, Mauerreste und Reste von Schilfrohrwänden zu beobachten, die als Reste einer – vielleicht älteren – Wohnbesiedlung gedeutet werden können. Im Sektor B, im mittleren Bereich des Fundortes, befindet sich ein Gräberfeld mit großen Grabanlagen. Es

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Abb. 21. Beigaben aus dem Schachtgrab in Abb. 20. M 1ˆ3. – Ofrendas del contexto funerario de la fig. 20. E 1ˆ3.

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wird im Süden durch die Erosionsrinne eines Trockentales begrenzt. Der Sektor C befindet sich unmittelbar westlich der Grabanlagen. Auf einem ersten Bergausläufer liegen mehrere Plattformen. Auf einem noch weiter westlich liegenden Bergausläufer sind zwei große, trapezförmige Geoglyphen zu sehen. Sie laufen von dem oberen Hangbereich direkt auf eine Terrassenanlage weiter unten zu. Ein weiteres Trapez beginnt an der obersten Terrasse und verläuft nach Osten. In den Sektoren D und F, weiter westlich, sind einige Mauerreste zu beobachten. Im Sektor E sind schließlich noch linienförmige Geoglyphen zu sehen. Die Untersuchungen des Projektes konzentrierten sich auf den östlichen Teil der Siedlung. Dort befindet sich die Nekropole von La Muña, die – wie die meisten bedeutenden archäologischen Fundplätze im Nasca-Gebiet – stark

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geplündert ist. Im Zentrum der Nekropole sind offenbar sehr große Grabanlagen ausgeraubt worden. Dieser Bereich ist von den umliegenden Gräbern durch Mauern abgegrenzt, die noch an mehreren Stellen erhalten sind. Die in den Grabräuberlöchern sichtbaren Gebäudereste ließen erkennen, daß die großen Grabanlagen nach einem gleichbleibenden Muster aufgebaut waren: Innerhalb eines rechteckigen Mauereinschlusses befanden sich quadratische Plattformen. Das Grab selbst befand sich am Fuß eines tiefen Schachtes im Zentrum der Grabanlage (Abb. 24, 25, 27–29). Die größte Grabanlage, im oberen Bereich des Fundortes gelegen, maß etwa 20 m × 30 m. Grabanlagen wie diejenigen von La Muña sind bisher noch nicht für die Nasca-Kultur beschrieben worden. Vielmehr ging man bisher davon aus, daß es bei der Ausstattung der Gräber der Nasca-Kultur nur geringfügige Unterschiede gab, und schloß

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Abb. 22. Ansicht des Fundortes La Muña. Im zentralen Bereich sind links die Mauerzüge der Grabanlagen 1 und 2, rechts die Grabungen an der Plattform zu erkennen. Dahinter das große Trockental mit Erosionsspuren. – Vista general del sitio La Muña. En la parte central se ven a la izqierda los muros de las tumbas 1 y 2, a la derecha las excavaciones en la plataforma. Al fondo se ve la quebrada con huellas de erosión fluvial.

daher auf das Fehlen von Klassen in der NascaGesellschaft (Carmichael Ms., 1995). Der Südteil der Nekropole wird durch ein breites Trockental durchschnitten (Abb. 38). Die Sedimente und Erosionsspuren deuteten darauf hin, daß durch dieses Tal einmal große Mengen von Wasser und Schlamm geflossen sind. Dadurch wurde ein Teil der Grabanlagen und anderer Gebäude zerstört. Bei den Ausgrabungen in einem der durch die Erosion zerstörten Bauwerke wurden Terrassenkonstruktionen, kleine Gebäude aus vergänglichem Material und mehrere Sedimentschichten gefunden, die sich während der Niederschlagsereignisse abgelagert hatten. Schließlich wurde ein kleiner Grabungsschnitt an die Mauern der Terrassen unmittelbar unterhalb der großen Trapeze gelegt, die sich den Berghang oberhalb der Nekropole herabziehen.

Die Grabanlagen von La Muña Die untersuchten Grabanlagen von La Muña liegen im Sektor B des Fundortes. Es bestand von Anfang an wenig Hoffnung, ein ungestörtes Grab in diesem Bereich zu finden. Es ging vielmehr um die genaue Dokumentation der Architektur von Großgräbern der Nasca-Kultur, die bislang nicht bekannt ist. Ebenso wie in Los Molinos wurde zunächst ein lokales Vermessungssystem vermarkt. Darin wurden die Grabungseinheiten eingemessen. In einem westlichen Bereich wurden die Grabanlagen 1 und 2, östlich davon die Grabanlage 3 ausgegraben. Die Arbeitseinheit um die Grabanlagen 1 und 2 umfaßte eine Fläche von 14,50 m × 14,50 m (Abb. 24, 25). Zunächst mußten die großen Mengen an Abraum von den Raubgrabungen vergangener Jahre beseitigt werden. Dann wur-

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Abb. 23.

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Vermessungsplan des Zentrums von La Muña. – Levantamiento topográfico del centro de La Muña.

den die erhaltenen Gebäudereste freigelegt und dokumentiert. Schließlich wurden in den Bereichen zwischen den erhaltenen Mauern kleinere Grabungen und Sondagen durchgeführt, um ein vollständiges Bild von der Stratigraphie im Grabungsbereich zu bekommen. Bei den Ausgrabungen wurden zwei Grabanlagen freigelegt, eine große (Grab 1) und eine kleinere (Grab 2), die später angebaut worden war. Im Westen wurde der Bereich der beiden

Grabanlagen von einer großen Terrassenmauer von 1 m Dicke und einer erhaltenen Höhe von bis zu 1,80 m abgegrenzt. Südlich der Grabanlagen befand sich eine Freifläche. Diese wiederum wurde begrenzt von einer mehr als 1 m dicken und 11 m langen Mauer, die Teil einer weiteren Grabanlage war. Letztere war durch die Plünderungen vollständig zerstört worden und muß eine der größten der Nekropole von La Muña gewesen sein.

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Abb. 24. Blick auf die Mauern der Grabanlagen 1 (rechts) und 2 (links) von La Muña. – Vista de los muros de las tumbas 1 (derecha) y 2 (izquierda) de La Muña.

Die östliche, größere der beiden Grabanlagen besaß im Zentrum einen ummauerten Schacht von 5 m × 5 m Größe. Er war von einer 70 cm breiten Mauer eingefaßt, die noch bis in 70 cm Höhe erhalten war. In die Mauer waren Pfosten eingelassen, die wohl ehemals ein Dach trugen. Einer dieser Pfosten war in 1,40 m Länge erhalten. Der Grabschacht selbst war geplündert. An die innere Mauer war außen eine 30 cm breite und 40 cm hohe Bankette angesetzt. Sie war außen fein verputzt. Die innere, quadratische Umfassungsmauer des Grabschachtes war von einer äußeren Umfassungsmauer umgeben. Diese schloß eine Fläche von 7,75 m × 6,25 m ein, war 75 cm breit und bis zu einer Höhe von 80 cm erhalten. Zwischen der inneren und der äußeren Umfassungsmauer blieb ein schmaler Umlauf von 42– 60 cm Breite bestehen. Auf dem mit Flußsand bedeckten Boden dieses Umlaufes fanden sich Teile eines Portraitkopf-Gefäßes (Abb. 26).

Interessanterweise befanden sich weitere Bruchstücke desselben Gefäßes auf dem Boden der benachbarten Grabanlage und südlich davor. Wahrscheinlich wurde das Gefäß im Zusammenhang mit Grabkulten niedergelegt. Alle Mauern waren aus handgeformten, konischen Lehmziegeln gefertigt. Chakteristische Ziegel besaßen eine etwa ovale bis runde Grundfläche von 12 bis 16 cm Durchmesser und etwa 30 cm Höhe. Diese Lehmziegel unterscheiden sich damit markant von den in Los Molinos verwendeten Lehmziegeln. Sie wurden mit viel Mörtel abwechselnd liegend oder senkrecht verbaut, zum Teil in massiven Mauern, zum Teil aber auch in zweischaligen Mauern, die mit Lehm und Lehmbruchstücken gefüllt waren. Für den Bau der Mauern waren Fundamentgräben in den Boden gegraben worden. Der einzige Zugang zu der Grabanlage, ein 50 cm breiter Durchgang mit einer Steinschwel-

Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Peru Abb. 25. Plan der freigelegten Grabanlagen 1 und 2 von La Muña. – Plano de las tumbas 1 y 2 de La Muña.

Abb. 26. Portraitkopf-Gefäß von La Muña. Teile davon lagen auf den Böden der Grabanlagen 1 und 2. M 1ˆ3. – Vasija antropomorfa de La Muña. Los fragmentos de la vasija se encontraron sobre los pisos de las tumbas 1 y 2. E 1ˆ3.

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Abb. 27.

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Blick auf die Mauern der Grabanlage 3 von La Muña. – Vista de los muros de la tumba 3 de La Muña.

le, war wohl ehemals an der Westseite gelegen. An der Südseite war die Umfassungsmauer allerdings zerstört, so daß sich hier ein weiterer Zugang befunden haben könnte. Die Befunde von der Grabanlage 3 legen allerdings nahe, daß auch diese Mauer durchgehend war (s. u.). Die Grabanlage 2 schloß westlich an die Grabanlage 1 an und war identisch aufgebaut wie diese. Ihre Form war jedoch unregelmäßiger und trapezförmig von 4,50 m × 8 m Grundfläche. Die nördliche und die südliche Umfassungsmauer waren zwischen die Westmauer der ersten Grabanlage und die westliche Terrassenmauer gesetzt worden. Offenbar handelte es sich um einen späteren Anbau, der den westlich der ersten Grabanlage freibleibenden Platz nutzte. Nord- und Südmauer waren etwa 50 cm dick und maximal 1,30 m hoch. In der Südmauer war auf Bodenniveau ein kleines Fenster von 55 cm Breite und 45 cm Höhe eingelassen worden. Der

Sturz des Fensters war aus Schilfrohrstäben gefertigt. Auf der Schwelle fand sich ein Bruchstück einer bearbeiteten Spondylus-Muschel. Spondylus-Muscheln kommen nur in äquatorialen Gewässern vor und werden als Symbole für Wasser und Fruchtbarkeit interpretiert. Sie wurden im gesamten Andenraum in rituellen Kontexten verwendet. Wahrscheinlich fanden sie auch in La Muña bei Grabkulten Verwendung. Ebenso wie bei der Grabanlage 1 befanden sich auch hier in der Umfassungsmauer des Grabschachtes lange Pfosten. Die Mauer war allerdings fast vollständig zerstört. Das Mauergeviert besaß eine Größe von 3,60 m × 3,60 m, die Mauern waren bis in 62 cm Höhe erhalten. Außen war eine Bankette von 30 cm Breite und 35 cm Höhe angesetzt, die fein verputzt war. Der Umlauf zwischen Grabkammer und Umfassungsmauer war mit bis zu 20 cm Breite wesentlich schmaler als derjenige der ersten

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Abb. 28. Plan der freigelegten Grabanlagen 3 von La Muña. – Plano de la tumba 3 de La Muña.

Grabanlage. Auf dessen Boden fanden sich Brandspuren, Lama- und Meerschweinchenknochen, die ebenfalls als Reste eines Grabkultes gedeutet werden können. Unmittelbar vor dem Durchgang zur östlich liegenden großen Grabanlage befand sich ein einfaches Keramikgefäß, in dem wohl einmal Nahrungsmittel niedergelegt worden waren. Während im Inneren der Grabanlagen nur ein Boden nachgewiesen werden konnte, befanden sich im Außenbereich drei Böden. Die oberen beiden stammten aus der Zeit der Errichtung der Grabanlagen. Der unterste dagegen gehörte zu einer Siedlungsschicht, die vor der Anlage der Grabarchitektur entstanden war.

Dort fanden sich Pfostensetzungen, Feuerstellen und viele organische Reste sowie Gruben mit Pflanzenresten. Die vorgefundenen Keramikfragmente datieren diese Siedlungsschicht in die frühe Nasca-Zeit (Nasca 3 und 4, 0–200 n. Chr.), während die Grabanlagen selbst in der mittleren Nasca-Zeit (Nasca 5, 200–400 n. Chr.) errichtet und genutzt wurden (s. Abb. 33). Die Ausgrabungen in der Grabanlage 3 der Nekropole von La Muña umfaßten eine Fläche von 150 m2 (Abb. 27, 28). Die Gebäudereste befanden sich auf einer ausgedehnten Plattform nahe dem unteren Ende des terrassierten Hanges, über den sich die Nekropole erstreckt. Die Aufbauten um den zentralen Grabschacht wa-

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Abb. 29.

Schnitt durch die Grabanlage 3 von La Muña. – Corte de la tumba 3 de La Muña.

ren ähnlich angelegt wie diejenigen von Grab 1 und Grab 2: um ein zentrales Mauergeviert lief eine niedrige Bankette. Außen war die Anlage durch eine Mauer eingefaßt, die im Westen, Norden und Osten nur einen schmalen Umlauf um die Zentraleinheit freiließ, im Süden jedoch einen kleinen Hof. Der Zugang befand sich an der Westseite des Hofes. In allen Gebäudeeinheiten fanden sich kompakte Stampflehmböden mit einer Auflage aus feinem Flußsand, welche als Begehungsfläche gedient hatte. Außerhalb der Grabanlage lagen auf den Sandschichten an verschiedenen Stellen Scherbenkonzentrationen, Tierknochen und verschiedene verkohlte Pflanzenreste. Auf dem Boden der Grabanlage fanden sich zwei Opfergefäße (s. u.). Fast alle hier beschriebenen Mauern wurden gleichzeitig in der Phase Nasca 5 in

Verbindung mit dem Grabschacht gebaut. Unter der Grabanlage fanden sich jedoch auch Schichten einer früheren Nutzung. Diese wurden in kleinen Einheiten im Bereich der Grabanlage ausgegraben. Die stratigraphische Analyse zeigt, daß im Bereich der Grabanlage mehrere Bauvorgänge stattgefunden haben. In der ersten Bauphase war zunächst der natürliche Untergrund, der in Richtung Osten und Norden abfiel, geringfügig eingeebnet worden. Dann war ein regelmäßiger, kompakter Stampflehmboden gelegt worden, der mit einer Schilfrohrwand im Zusammenhang steht. Die begrenzte Grabungsfläche erlaubte leider keine eindeutige Interpretation dieser Befunde. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß es sich um eine Wohnbebauung handelte, da die Bauelemente einfach gestaltet sind im

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Vergleich mit der späteren Architektur. Das Fundmaterial der frühen Besiedlung läßt sich in die Phasen Nasca 4 und 5 datieren. Die Gebäude der zweiten Bauperiode scheinen schon Teil eines geplanten Bauwerkes großer Ausmaße gewesen zu sein. Zuerst wurden die Mauern errichtet, die den zentralen Teil des Fundortes begrenzten und die gleichzeitig als Stützmauern für eine erste Plattform auf der Westseite dienten. An anderen Stellen dieses Sektors von La Muña fanden sich Mauern ähnlicher Funktion. In dieser ersten Phase mit Großarchitektur kann eine große Freifläche angenommen werden, die im Osten durch gut gearbeitete Mauern und im Norden durch eine einfache Lehmziegelmauer begrenzt war. Weitere Details der Bebauung in dieser Phase konnten nicht aus dem Grabungsbefund erschlossen werden. In einer nachfolgenden Bauperiode war ein neuer Boden gelegt worden, der in dem Bereich zwischen den Hauptmauern im Osten und Norden genutzt worden war. Ein großer Teil davon wurde später im Zusammenhang mit der Errichtung der Grabanlage zerstört. In der nächsten Bauperiode wurde dann die Grabanlage errichtet. Der Bau der Grabanlage begann mit dem Ausheben eines tiefen Schachtes in den natürlichen Untergrund. Er maß 4,50 m im Durchmesser und 5,50 m Tiefe. Am Grund dieses Schachtes wurde die Grabkammer gebaut, indem Lehmziegelmauern direkt gegen das anstehende Material gesetzt wurden. So entstand ein fast quadratischer Raum von 2,10 m × 2,50 m Seitenlänge und einer Höhe von 1,80 m. Im oberen Teil der Ost- und Westwand wurden zwei kleine Nischen eingelassen (Höhe 30 cm, Breite 25 cm, Tiefe 25 cm), in denen wahrscheinlich besondere Beigaben des Grabinventares aufgestellt waren. Auf die Innenseiten und die Mauerkronen wurde ein feiner Verputz aufgetragen. Auf den Boden der Grabkammer wurde eine dünne Schicht feinen Flußsandes gestreut, die als Unterlage für die Bestattung und deren Beigaben diente. Danach wurde das Dach der Kammer gebaut. Es bestand aus zwölf dicken Stämmen des Huarango-Baumes, die in ost-

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westlicher Richtung nebeneinander auf die Mauerkronen gelegt wurden. Darüber wurde eine dicke Schicht Lehm mit großen Steinen aufgebracht. Die Kammer wurde offenbar nicht verfüllt. Unmittelbar nach dem Verfüllen des Grabschachtes oberhalb der Abdeckung der Grabkammer müssen die dicken Balken dem Druck des Füllmateriales nachgegeben haben und zerbrochen sein. Dadurch wurden auch die Mauerkronen, die Nischen und die Bestattung selbst mit ihren Beigaben beschädigt. Trotz der Zerstörung der Grabkammer und der Beraubung in den 30er Jahren dieses Jahrhunderts konnten noch Reste des Toten und ein Teil der Gefäße geborgen werden, die der Bestattung als Beigaben mitgegeben worden waren (Abb. 31, 39:12). Nach dem Verfüllen des Grabschachtes wurde eine Plattform darüber angelegt. Dazu wurde zunächst ein quadratischer Mauereinschluß errichtet. An diese Mauern wurde außen eine zweite, etwas niedrigere Mauer angebaut, so daß eine umlaufende Bankette entstand. In den inneren Mauerring wurden zehn Holzpfosten tief eingelassen, so daß sie noch beträchtlich in den unter den Mauern liegenden Boden eindrangen. Sieben der Pfosten waren noch zum Teil erhalten. Diese Pfosten müssen einmal ein Dach getragen haben. Das Innere des quadratischen Mauereinschlusses wurde verfüllt und mit einer Lehmschicht abgedeckt. Die so entstandene Plattform einschließlich der umgebenden Mauern und Banketten wurden dann mit feinem Verputz überzogen. Die Grabplattform wurde mit einer Mauer umgeben, wobei im Norden, Osten und Westen ein schmaler Umlauf von nur 45 cm Breite bestehen blieb, während im Süden ein größerer Vorhof von 7,65 × 3,20 m angelegt wurde, der wohl der Durchführung von Zeremonien oder Totenkulten diente. Der Zugang zu der Grabanlage beschränkte sich auf eine einzige Öffnung auf der Südwestseite der Umfassungsmauer. Zusammen mit dem Bau der Umfassungsmauern wurde im gesamten Bereich ein Stampflehmboden gelegt. Darauf wurde eine Schicht feinen Flußsandes aufgetragen, der als Begehungsfläche diente.

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Abb. 30. Im Vorhof der Grabanlage 3 niedergelegte Opfergefäße. M 1ˆ3. – Ofrendas de cerámica depositadas en la antecámara de la tumba 3. E 1ˆ3.

Nach dem Bau des Grabes wurden die Gebäude sowohl außerhalb als auch innerhalb der Grabanlage weitergenutzt. Der fast saubere und wenig kompakte Sand im Inneren der Grabanlage zeigt, daß dort nur wenige Aktivitäten stattfanden und daß der Raum wohl nur von wenigen Personen betreten wurde. Die einzigen Nutzungsspuren sind zwei Gefäße, die auf dem Sandboden im Vorhof des Grabes lagen (Abb. 30, 39:13–14). Die Gefäße sind in die Phase Nasca 6 zu datieren und wurden wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer Kulthandlung nach der Anlage des Grabes niedergelegt. Die Befunde außerhalb der Umfassungsmauer unterscheiden sich deutlich von denen innerhalb der Grabanlage. Im Norden und Westen der Grabanlage ist die Sandschicht sehr kompakt, was wahrscheinlich auf den ständigen Durchgang von Menschen und die wiederholte Erneuerung des Bodens mit Sand und Wasser zurückzuführen ist. In dem kompakten Sand fanden sich viele Keramikfragmente, Pflanzenreste, Knochen und Brandspuren. Einige Zeit nach der Fertigstellung der Grabanlage wurden mehrere Umbauten an den

Gebäuden vorgenommen. Es wurde eine neue Mauer an der Nordost-Ecke gebaut, die nach Norden in den Bereich außerhalb der Grabungsfläche führte. Diese wurde dann wieder mit einem Teil der Nordmauer der Grabanlage abgerissen und mit einem Boden überdeckt, um eine Verbindung zu den weiter nordwestlich liegenden Räumen herzustellen. Außerdem wurde der Eingang zur Grabanlage, der diese mit dem Korridor auf der Westseite verband, mit Lehmziegeln und großen Steinen zugesetzt. Da dies der einzige Eingang zu der Grabanlage war, muß man annehmen, daß in diesem Moment auch die Nutzung der Grabanlage endete. Es konnte somit festgestellt werden, daß der untersuchte Bereich um die Grabanlage und wahrscheinlich auch die Grabanlage selbst über eine beträchtliche Zeitspanne genutzt wurde. Während der Zugang zu der Grabanlage begrenzt war und deren Nutzung wohl rituellen Charakter besaß, wurden die umgebenden Räume offenbar intensiv und im Zusammenhang mit nicht-rituellen Tätigkeiten genutzt. Außer der ersten Bauphase und den beiden im Vorhof niedergelegten Opfergefäßen sind alle Aktivitäten in die Phase Nasca 5 zu datieren. Die Plattform von La Muña Die in La Muña ausgegrabene Plattform lag auf der Oberfläche eines eingeebneten Bergausläufers nordwestlich der Grabanlagen. Auf der Plattform befand sich ein 30 m × 15 m großer Mauereinschluß, der in zwei Hälften geteilt war (Abb. 32). Dort waren kaum Störungen durch Grabräuber zu beobachten. Die Ausgrabungen wurden an der Nordhälfte der Plattform angesetzt. Dort war schon in einer Testgrabung im Jahr 1997 festgestellt worden, daß die Mauern noch gut erhalten waren. Die Grabung umfaßte ein Fläche von 19 m × 18 m. Der nördliche Innenraum wurde fast vollständig bis zum ersten Boden ausgegraben. Danach wurden in einem schmalen Schnitt die darunter liegenden Schichten überprüft. Von den Außenbereichen wurden Teile im Osten, Norden und Westen ausgegraben.

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Abb. 31. Tongefäße aus der Kammer der Grabanlage 3 von La Muña. M 1ˆ3. – Ofrendas de cerámica de la cámara funeraria de la tumba 3 de La Muña. E 1ˆ3.

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Markus Reindel / Johny Isla Cuadrado Abb. 32. Plan der freigelegten Gebäudeteile auf der nördlichen Plattform von La Muña. – Plano de las construcciones encontradas sobre la plataforma norte de La Muña.

Der Nordraum besaß die Form eines Parallelogrammes von 13 m × 13 m Größe. Die Mauern waren 50 bis 95 cm breit und bis zu 1,40 m hoch erhalten. Die Ostmauer war als Doppelmauer gestaltet. Um das Gebäude zu errichten, war das natürliche Gelände zunächst eingeebnet worden, dann war die Westmauer errichtet worden. Nach der Aufschüttung von Kies und Erde wurden dann die übrigen Mauern gebaut. Der Eingang befand sich wahrscheinlich an der Nordost-Ecke. Dort ist die Mauer allerdings durch starke Erosion zerstört worden. Im Inneren des Raumes befand sich ein Boden aus Stampflehm, auf dem eine Sandschicht lag und in dem acht Pfostensetzungen zu erkennen waren, die ehemals ein Dach getragen hatten. Auf dem Boden fanden sich kaum Nutzungsspuren. In der Südost-Ecke lagen einige Muscheln, außerdem fanden sich kleine Gruben mit organischem Material. In anderen

Gruben waren nahe der Mauern acht Spinnwirtel und Garnknäuel als Depots niedergelegt worden (Abb. 34). Die Keramikfunde zeigen, daß die Gebäude in der mittleren Nasca-Zeit (Nasca 5, 200–400 n. Chr.) genutzt wurden. Aussagen über die spezifische Funktion des Raumes sind wegen der geringen Fundmenge kaum möglich. Der Boden war offenbar rein gehalten worden. Möglicherweise wurde der Raum nur bei seltenen Gelegenheiten genutzt, etwa bei Versammlungen oder Zeremonien. Eine solche Interpretation ist angesichts der Befunde außerhalb des Raumes denkbar, wo nämlich durchaus zahlreiche Reste häuslicher Aktivitäten gefunden wurden. Dort ließen sich in mehreren Böden Pfostensetzungen und Schilfrohrwände sowie mehrere Gruben mit Pflanzenresten nachweisen, eine davon mit einem Stoffbündel mit Chilipfefferschoten. Diese häusliche Nutzung muß sowohl während als auch nach der Nut-

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6 Abb. 33. Keramik der Mittleren Nasca-Zeit (Nasca 5/6; 400–600 n. Chr.) aus La Muña. M 1ˆ3. – Cerámica del periodo Nasca Medio (Nasca 5/6; 400–600 d.C.) de La Muña. E 1ˆ3.

zung des großen Raumes stattgefunden haben. An der gleichen Stelle wurde auch eine tiefe Erosionsrinne festgestellt, die von starken Regenfällen ausgewaschen worden war. Ähnliche starke Erosionsspuren waren im Bereich des möglichen Einganges des Nordraumes gefunden worden. Die Regenfälle müssen sich während oder unmittelbar nach der Nutzung der Räume, also noch vor der Ablagerung von Schutt und Sedimenten auf dem Boden des Raumes ereignet haben.

Die nördlichen Terrasse von La Muña Im Sektor C, westlich der Nekropole von La Muña, befinden sich drei künstlich angelegte Terrassen und ein großer Platz, die in getreppter Form auf den Hängen des Trockentales angelegt worden waren. Unmittelbar oberhalb, am steilen Teil des Hanges, liegen mehrere trapezförmige Geoglyphen (Abb. 38). Bei den ersten Begehungen war an der Oberfläche nicht eindeutig zu erkennen, ob sich auf den Terrassen

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Markus Reindel / Johny Isla Cuadrado Abb. 34. Spindeln aus einem Depot, welches in einer Ecke der nördlichen Plattform von La Muña angelegt worden war. M 1ˆ3. – Husos depositados en una esquina de la plataforma norte de La Muña. E 1ˆ3.

auch Konstruktionen befanden. Helle Verfärbungen an den Rändern der Terrassen ließen verwitterte Lehmziegelmauern vermuten. An der Südost-Ecke des Platzes wurden Ausgrabungen auf einer Fläche von 50 m2 vorgenommen, um die Existenz von Gebäuderesten zu überprüfen. Durch die Ausgrabungen konnte gezeigt werden, daß die Plattformen von Lehmziegelmauern umgeben waren. Für deren Errichtung war zunächst das unregelmäßige Gelände eingeebnet worden. Danach wurden die Mauern ohne Fundamente auf den Untergrund gesetzt und ein einziger Boden angelegt. Im Bereich der Ausgrabung fand sich ein Eingang, der den Zugang zu dem Platz an dessen Südost-Seite darstellte. Die wenigen Keramikfragmente, die bei den Ausgrabungen gefunden wurden, lassen sich in die Phase Nasca 5 datieren. Die im Westbereich von La Muña angelegten Gebäude waren also gleichzeitig mit den übrigen Bauten, insbesondere

den Grabanlagen genutzt worden. Die etwas erhöhte Lage des eingefriedeten Platzes nahe der Bodenzeichnungen läßt vermuten, daß hier Kulthandlungen im Zusammenhang mit den Bodenzeichnungen durchgeführt worden sind. Der Südbereich von La Muña Die Ausgrabungen im südlichen Bereich von La Muña umfaßten einen länglichen Hügel, in dem drei Gebäudeeinheiten auf einer Fläche von 100 m2 ausgegraben wurden (Abb. 35). Zu Beginn der Arbeiten wurde die Oberfläche des gesamten Hügels von 30 m × 15 m gesäubert. Dabei wurde deutlich, daß es sich um eine langgezogene Kammerkonstruktion handelte, die wahrscheinlich als Stützmauer einer ausgedehnten Terrasse auf deren Westseite diente. Eine ähnliche Konstruktion war weiter nördlich, östlich der Grabanlage 3, durch die Plünderungen von Grabräubern freigelegt worden. Eine dritte Gebäudeeinheit befand sich nördlich des

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Abb. 35. Im Südbereich von La Muña ausgegrabene Gebäudeteile. – Estructuras excavadas en el sector sur de La Muña.

Mauereinschlusses und der Plattform, war aber durch eine Erosionsrinne stark zerstört. Offensichtlich war dieses Gebäude mit einem Korridor verbunden, der zu dem oberen Teil des Fundortes führte, wo die Grabplattformen lagen. Aus der Analyse der Stratigraphie und den vergesellschafteten Funden ließen sich drei Bauphasen erschließen, die alle in die Phase Nasca 5 zu datieren sind. In den untersten Schichten über dem anstehenden Boden lag eine einfache Stampflehmschicht, die zusammen mit einem Gebäude, von dem nur die Steinfundamentierung erhalten war, genutzt worden war. Reste von Hausmüll und Brandstellen wiesen auf eine häusliche Nutzung hin.

Anschließend wurden die heute noch sichtbaren Mauern errichtet. Zuerst wurde das Gelände mit einer Kiesschicht eingeebnet und mit einer Lehmpackung gefestigt. Danach wurden aus Lehmziegeln die beiden Mauern errichtet, die gemeinsam mit der dazwischenliegenden Füllung als Stützmauer der großen Terrasse dienten. Anschließend wurden sowohl zwischen die Mauern als auch im Bereich der späteren Terrasse Füllschichten eingebracht. In die Stützkonstruktion wurden abwechselnd Schichten aus feinem Kies und dicken Lehmpackungen eingefüllt, bis die Oberkante der Mauern erreicht war. Im Bereich der Terrasse wurde auf die Füllung ein erster Boden aus Stampflehm aufgebracht. Dieser Boden wurde mehrfach

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Abb. 36. Als Opferdepot niedergelegtes Tongefäß mit bearbeiteten Stücken von SpondylusMuscheln. – Cuenco de cerámica con piezas de Spondylus depositadas como ofrendas.

erneuert und repariert, was zeigt, daß er über längere Zeit genutzt wurde. Zu dieser Zeit bestand ein Durchgang in der Nordmauer, der zu einem weiter nördlich liegenden Gebäude führte. Die zweite Nutzungsphase wird markiert durch die Auswirkungen eines starken Niederschlagsereignisses, die in allen Gebäudeeinheiten zu beobachten waren. Auf der Terrasse staute sich das Wasser über dem Boden und bildete dort eine dicke, fast horizontale Sedimentschicht aus, die später als Untergrund für einen neuen Boden genutzt wurde. Gleichzeitig wurde die Terrasse in mehrere kleinere Raumeinheiten aufgeteilt, indem zwei Wände aus Schilfrohr mit Lehmbewurf errichtet wurden (Abb. 35). Damit änderte sich offenbar die Art der Nutzung dieses Bereiches. Anschließend wurden die Wände niedergebrannt und der gesamte Bereich mit einer Schicht aus Erde und Sand abgedeckt, die zunächst eingeebnet und sporadisch genutzt wurde, bevor der Platz dann aufgelassen wurde. Schließlich gingen erneut starke Regenfälle nieder, die Erosionsspuren hinterließen und wahrscheinlich die endgültige Aufgabe des Ortes bewirkten. Lange Zeit nach der Aufgabe der Bauten wurde noch ein kleines Opferdepot mit einem Keramik-Gefäß und Spondylus-Muscheln angelegt.

Die Keramik ist in einem Stil ausgeführt, der als typisch für Kulturen des Hochlandes zur Zeit des frühen Mittleren Horizontes (600–800 n. Chr.) angesehen wird (Abb. 36). Obwohl es keine eindeutigen Anzeichen für die Funktion dieser Gebäude gibt, ist anzunehmen, daß sie in ihrer ursprünglichen Form nicht als Wohngebäude dienten. Während das langgezogene Gebäude eine Stützkonstruktion für die Terrasse war, diente die Terrasse selbst möglicherweise als offener Raum für Versammlungen oder ähnliche öffentliche Aktivitäten. Ein Funktionswandel trat jedoch mit dem Bau der Schilfrohrwände ein, die zu Häusern gehörten, die als Wohnungen oder Wirtschaftsräume genutzt wurden. Ergebnisse Wie in der Einleitung dargestellt wurde, wurden bisher wenige wissenschaftliche Ausgrabungen an Fundorten der Nasca-Kultur durchgeführt. Nur in Einzelfällen wurden die Ergebnisse von stratigraphischen Grabungen an Siedlungsplätzen publiziert. Viele Interpretationen zur materiellen Kultur, zur Siedlungsgeschichte und zu sozio-ökonomischen Strukturen der NascaKultur fußten auf wenigen Bodenfunden, auf

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isolierten Grabfunden und auf mehreren Oberflächensurveys im Nasca-Gebiet. Der größte Teil an Publikationen über die Nasca-Kultur basiert allerdings auf Untersuchungen an undokumentierten Grabfunden aus Museumsbeständen. Die Ausgrabungen an den beiden Fundorten Los Molinos und La Muña haben in großflächigen, stratigraphischen Grabungen eine Vielzahl von neuen Befunden zur Kenntnis der Nasca-Kultur erbracht. Die als Ergebnis der Siedlungsstudie der ersten Phase des Projektes formulierte Hypothese, daß es sich bei den Fundorten Los Molinos und La Muña um bedeutende Siedlungszentren der Nasca-Kultur handelte, konnte durch die Ausgrabungen bestätigt werden. An beiden Grabungsorten wurden beeindruckende Gebäude der Nasca-Kultur freigelegt. Sowohl die großflächigen Terrassen und Gebäude von Los Molinos als auch die zu einer ausgedehnten Siedlung gehörenden Grabanlagen von La Muña stellten sich als bedeutende Zeugnisse einer wohlorganisierten, offenbar komplexen Gesellschaft heraus. Die größten Ausgrabungen an einem Fundort der Nasca-Kultur waren bisher in Cahuachi, im weiter südlich liegenden Nasca-Tal, durchgeführt worden. Bei Arbeiten an anderen Fundorten der Nasca-Kultur wurde die Architektur bisher nicht berücksichtigt oder nur am Rande beschrieben. In Los Molinos konnte nun erstmals eine Nasca-Siedlung außerhalb von Cahuachi großflächig ergraben werden. Die Parallelen zwischen Los Molinos und Cahuachi in Architektur, Keramik und Besiedlungsgeschichte sind unübersehbar. Durch die Grabungen in Palpa können nunmehr solche Informationen über die typische Architektur der frühen Nasca-Zeit (0– 200 n. Chr.) im Detail vorgestellt werden. Die großflächigen Grabungen erlaubten es, nicht nur technische und konstruktive Aspekte der Architektur, sondern auch Elemente der Raumgestaltung zu beschreiben. Es ist zu hoffen, daß in Zukunft auch die Grabungsbefunde von Cahuachi im Detail vorgelegt werden, um Vergleiche anstellen zu können. Auch Grabanlagen der Nasca-Kultur wie diejenigen von La Muña wurden im Rahmen des hier beschriebe-

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nen Forschungsvorhabens erstmals dokumentiert und beschrieben. Diese neuen Daten zu Bestattungssitten führen zu wichtigen neuen Erkenntnissen über die Gesellschaftsstruktur der Nasca-Kultur. Die bei den Ausgrabungen in verschiedenen Bereichen der Siedlungen freigelegten Gebäude weisen immer wiederkehrende Merkmale auf, so daß sich Baumuster ergeben, die als typisch für die Nasca-Architektur der untersuchten Zeitstufen angesehen werden können. Die Gebäude von Los Molinos waren nach einem gleichbleibendem Schema aufgebaut: Mit Einebnungen und Terrassierungen waren an den Talhängen horizontale Flächen geschaffen worden. Auf den so entstandenen Terrassen unterschiedlicher Niveaus wurden aus gleichförmigen, hochgewölben Lehmziegeln große, überdachte Räume und Innenhöfe angelegt. Die Räume wurden mit Zugangsrampen und durch Treppenaufgänge mit Sichtblenden erschlossen. Aufbauten wurden mit Sockelmauern aus Lehmziegeln und mit Holzstützen mit dazwischenliegenden dünnen Wänden errichtet, die leichte Dächer trugen. Mit der Fülle an Beobachtungen zu baukonstruktiven Details, zu den verschiedenen verwendeten Lehmziegeltypen, ihrer Vermauerung, der Art der Gestaltung der Mauern und Wände, der Anlage der Räume sowie der Anlage und Gestaltung von Pfosten und Säulen für die Überdachungen läßt sich ein gutes Bild der Architektur der Bewohner von Los Molinos gewinnen. Auch die einfache Hausarchitektur mit ihren Wänden aus Schilf und Lehm läßt sich im Detail beschreiben. Die freigelegten Befunde mit Schilfrohrwänden am Südrand von Los Molinos stammen zwar aus der Zeit des Mittleren Horizontes. Es ist jedoch anzunehmen, das sich die einfache Hausarchitektur der Nasca-Zeit wenig von der der nachfolgenden Periode unterscheidet. Nach der Freilegung von gut erhaltenen Grabanlagen, die die geplünderten Schächte von drei Großgräbern in La Muña umgaben, ließ sich auch ein fest etabliertes Muster für die Gestaltung von Grabanlagen erkennen. Alle drei ausgegrabenen Grabanlagen wiesen die gleichen Gestaltungselemente auf: eine tief in

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den anstehenden Boden eingelassene Grabkammer mit Balkendecken, auf Geländeniveau eine überdachte, massive, aus konischen Lehmziegeln gebaute Plattform mit Bankette, einem schmalen Umlauf und einem kleinen Hof, der durch den einzigen Zugang der Anlage zu erreichen war. Die bei den Ausgrabungen freigelegten Befunde umfassen Zeitstufen von der frühen NascaZeit bis zur Zeit des Mittleren Horizontes. Damit haben die Ausgrabungen die bei den Oberflächenbegehungen und den Testgrabungen von 1997 gewonnenen Erkenntnisse bestätigt, nämlich daß die Gebäude von Los Molinos im wesentlichen in der frühen Nasca-Zeit (Nasca 2, 3; 0–200 n. Chr.) errichtet und nur während einer einzigen Bauperiode genutzt worden waren. Wie die zahlreichen Umbauten und Erneuerungen von Böden zeigen, muß diese Periode und damit die Phase Nasca 3 eine beträchtliche Dauer gehabt haben. Am Ende der frühen Nasca-Zeit wurden die meisten Bauten aufgelassen. Die Gebäude wurden absichtlich verlassen, alle Utensilien herausgeräumt, häufig wohl auch Mauern zerstört. Die Holzpfosten sind auf Bodenniveau mit Feuer abgetrennt worden; wahrscheinlich wurden sie an anderen Stellen weiter verwendet. Es finden sich jedoch keine regelrechten Brandschichten, die auf Zerstörungen oder auf kriegerische Ereignisse hindeuten könnten. Nur an wenigen Stellen konnten noch sporadische Nutzungen von Gebäuden in der mittleren Nasca-Zeit nachgewiesen werden. Unmittelbar anschließend wurden dann zahlreiche Gräber in die aufgelassenen Bauten eingetieft, der Fundort also als Bestattungsplatz genutzt. In La Muña waren die wichtigsten Bauten vorwiegend in der mittleren Nasca-Zeit (Nasca 5; 200–400 n. Chr.) errichtet worden. Keramik dieser Stilphase wurde im Zusammenhang mit zahlreichen Umbauten an den Gebäuden gefunden. Die Phase Nasca 5 muß somit – ähnlich der Phase Nasca 3 – eine beträchtliche Dauer gehabt haben. Die Funde in der Grabanlage 3 zeigen auch, daß in dem kleinen Vorhof noch weit über die mittlere Nasca-Zeit hinaus, bis in die Phase Nasca 6, Grabkulte gepflegt und

Opfergefäße niedergelegt wurden. Auch die ausgegrabene Plattform oberhalb der Grabanlagen wurde, nach den wenigen Gebrauchsspuren zu urteilen, nur kurze Zeit genutzt, während die Haus- und Siedlungsbefunde außerhalb der Plattform eine längere, kontinuierliche Nutzung belegen. Dort sind Siedlungspuren aus der frühen Nasca-Zeit zu finden. Gleiches gilt für den Bereich der Grabanlagen, wo zumindest im Bereich der Grabanlage 1 ebenfalls Siedlungsspuren der frühen Nasca-Zeit gefunden wurden. Die Überlagerung von Funden und Befunden aus der frühen und mittleren Nasca-Zeit wird es möglich machen, die stratigraphische Sequenz von Los Molinos mit der von La Muña zu verbinden und so detaillierte Untersuchungen zur Keramik-Chronologie der frühen und mittleren Nasca-Zeit auf der Grundlage gut stratifizierter Kontexte anzustellen. Überraschend waren die Funde von einfacher Siedlungsarchitektur und von Gräbern des frühen Mittleren Horizontes (600–800 n. Chr.) in Los Molinos. Sie waren aufgrund der Ergebnisse der Prospektionsarbeiten, bei denen nur sehr spärliche Oberflächenfunde dieser Zeitstufe registriert werden konnten, nicht zu erwarten gewesen. Derartige Befunde können erstmals für die Zeit des Mittleren Horizontes vorgelegt werden. Eine absolute Datierung der einzelnen Zeitphasen ist im Verlaufe der weiteren Projektarbeiten vorgesehen und wird zur besseren Definition der Zeitphasen der Nasca-Kultur beitragen. Nach den bisherigen Befunden zu urteilen, waren starke Niederschläge der Grund für die Auflassung sowohl der Siedlung von Los Molinos als auch der von La Muña. An mehreren Stellen waren tiefe Erosionskanäle zu beobachten, die die Gebäude beider Orte zum Teil erheblich zerstört hatten. Im Südteil des zentralen Bereiches von Los Molinos wurde ein großer Erosionskanal aufgedeckt, der aus dem weiter östlich liegenden Trockental kam und der beträchtliche Zerstörungen in der Siedlung angerichtet hatte. An vereinzelten Stellen waren beschädigte Mauern notdürftig repariert worden. Die meisten Gebäude waren jedoch nach den Zerstörungen nicht weiter genutzt worden.

Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Peru

Im zentralen Bereich von Los Molinos sind Zerstörungen durch Regen eindeutig den Siedlungsschichten der ausgehenden frühen NascaZeit zuzuordnen. An der nördlichen Plattform sind sie auch in den dort vorhandenen späteren Gebäudeteilen und Siedlungsschichten zu beobachten. In La Muña sind die Zerstörungen durch Wasser und Schlammströme am besten an der Terrassenanlage im südlichen Bereich des Fundortes abzulesen. Der dort ausgegrabene Bau war durch einen Schlammstrom zur Hälfte zerstört worden. Schlamm und Geröll hatten sich über einem Teil des Gebäudes abgelagert, später auch sandige Sedimente von langsamer fließenden Gewässern. Zwischen zwei Niederschlagsereignissen wurde ein Haus aus Schilf und Lehm errichtet, bevor wieder Regenfälle zu dessen Aufgabe zwangen. Die Abfolge von starken Niederschlägen und dazwischenliegenden Trokkenzeiten ist deutlich an Profilen abzulesen, die bei Ausgrabungen im unteren Bereich des Schwemmkegels des Trockentales von La Muña dokumentiert werden konnten. Nennenswerter Niederschlag kommt an der Küste Perus nur in Jahren vor, in denen sich das sogenannten „Niño-Phänomen“ bemerkbar macht, das heißt, wenn warme äquatoriale Gewässer die küstennahen Oberflächenwasser des kalten Humboldtstromes verdrängen. Aber selbst in Niño-Jahren kommt es in der Regel an der trockenen Südküste nicht zu Regenfällen, sondern eher zu einer erhöhten Trockenheit. Nur in ganz seltenen Fällen, in Jahren eines sogenannten Super-ENSO (El Niño Southern Oszillation), der nur in Abständen von mehreren hundert Jahren vorkommt, kann der NiñoEffekt so weit nach Süden reichen, daß es auch dort zu nennenswerten Niederschlägen kommt. Es ist gut möglich, daß die Grabungsbefunde von Los Molinos und La Muña solche Ereignisse belegen. Die Tatsache, daß die NascaBevölkerung Siedlungen immer wieder an gleichermaßen durch Schlammströme gefährdeten Stellen anlegte, nämlich am Fuß der Talhänge, oft sogar am Ausgang von Trockentälern, ist ein Hinweis darauf, daß starke Niederschläge nur in sehr großen Abständen auftraten, so groß,

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daß die Erinnerung an Katastrophen über die langen Zeiträume verlorenging. Ähnliche Phänomene wurden für die fragliche Zeit auch in Cahuachi erwähnt und als Ursache für einen kulturellen Niedergang angeführt (Orefici 1990: 112˜f., 1993: 221). Durch die Datierung von Sedimenten und zukünftige geomorphologische Untersuchungen in Palpa sollen die zeitlichen Abstände der Niederschlagsereignisse und deren Auswirkungen auf das Landschaftsbild in vorspanischer Zeit genauer untersucht werden. Im Verlauf der Forschungsarbeiten des Archäologischen Projektes Palpa konnten bisher 45 Gräber dokumentiert werden. 19 davon waren intakt und lieferten wertvolle Informationen über die Bestattungssitten im Untersuchungsgebiet. Aber auch bei den 26 geplünderten Gräbern, die in den Grabungsbereichen freigelegt wurden, waren die Grabkonstruktionen häufig noch weitgehend unberührt. Außerdem waren noch Teile des Grabinventars erhalten oder konnten von Grabräubern wiedererlangt werden. In den Gräbern fanden sich Reste von insgesamt 54 Individuen. Damit ist eine erste Grundlage vorhanden, um die Grabsitten der Region in verschiedenen Besiedlungsepochen darzustellen. Große Grabanlagen wie diejenigen von La Muña wurden erstmals für die Nasca-Kultur dokumentiert. Sie lassen neue Rückschlüsse über die Sozialstruktur der Nasca-Bevölkerung zu. Die mit aufwendiger Grabarchitektur ausgestatteten Großgräber sind in der Nekropole von La Muña in einem umgrenzten Areal konzentriert. Angesichts der besonderen Architektur, der Größe der gesamten Grabanlage und der umgebenden Räume sowie der investierten Arbeitsleistung und des reichen Grabinventares ist anzunehmen, daß diese Art von Gräbern zu den reichsten der Nasca-Kultur gehörten und daß sie für die ranghöchsten Würdenträger angelegt worden waren. Die aufwendige Architektur und Ausstattung der Gräber von La Muña sowie ihre Lage in einem offensichtlich privilegierten, durch Mauern umgrenzten Bereich innerhalb eines ausgedehnten Friedhofes, widerspricht der These, nach der die Nasca-Gesellschaft keine Klassenunterschiede kannte (Carmichael 1995).

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Markus Reindel / Johny Isla Cuadrado

Die nach einem einheitlichen Schema angelegten Grabanlagen fügen sich nahtlos in das Bild einer wohlorganisierten, hierarchisch gegliederten Gesellschaft mit festgefügten sozialen Kontrollmechanismen ein. Auch eines der Schachtgräber (Grab 1) von Los Molinos, das nach der Auflassung der Siedlung in eine der Terrassen eingelassen worden war, zeigte im Ansatz die gleiche Gestaltung wie die Gräber von La Muña. Dies läßt auf eine Tradition schließen, die zu Ende der frühen Nasca-Zeit beginnt und sich in der mittleren und späten Nasca-Zeit fortsetzt. Bedeutsam sind auch die Funde von Siedlungsresten und ungestörten Gräbern des Mittleren Horizontes (600–1000 n. Chr.) im Südbereich von Los Molinos. Die Besiedlung des Palpa-Tales in dieser Zeitstufe ist rätselhaft. Bei den Geländebegehungen war im Untersuchungsgebiet kaum Keramik der Stilphasen des Mittleren Horizontes gefunden worden, was auch ein Charakteristikum der wenigen bisher im Nasca-Gebiet identifizierten Gebäudereste dieser Zeitstufe ist. In Los Molinos wurden einfache Wohnbauten und sieben Gräber des Mittleren Horizontes freigelegt. Damit ist eindeutig, daß zu dieser Zeit eine Bevölkerung ansässig war, die Gerätschaften im typischen Stil des Mittleren Horizontes verwendete. Die Zeit des Mittleren Horizontes steht zwar gegenwärtig nicht im Zentrum des Interesses des Projektes. Es wäre jedoch wichtig, die Untersuchungen zur Besiedlung des Nasca-Gebietes zu dieser Zeitstufe zu vertiefen. Die Analyse der während der Grabungen gefundenen Pflanzenreste zeigt, daß die Bewohner von Los Molinos und La Muña über eine äußerst reiche und diversifizierte Nahrungsgrundlage verfügten. An Feldfrüchten wurden Mais, Kürbis, verschiedene Bohnenarten, Maniok, Achira (eine Knollenfrucht), Erdnüsse, Chilipfeffer, sowie Lúcuma, Guayaba und vieles mehr angebaut. Kartoffeln kamen in den Nascazeitlichen Schichten nicht vor. Sie wurden offenbar erst zur Zeit des Mittleren Horizontes aus dem Hochland eingeführt. Als weitere Nutzpflanzen fanden sich unter anderem Baumwolle, verschiedene Schilfrohr- und Bambusar-

ten sowie Flaschenkürbisse. Wichtigster Fleischlieferant war das Lama, das wohl aus dem Hochland eingeführt und zeitweise an der Küste gehalten wurde. Außerdem fanden sich Meerschweinchen und vor allem viele Fisch- und Muschelarten. Letztere waren von der etwa 50 km entfernten Küste eingeführt worden. Die Funde von Produkten aus entfernten Gebieten zeigen, daß in der frühen und mittleren NascaZeit gut funktionierende Handelsnetze bestanden, die die überregionalen Kontakte sicherten. Selbst aus dem fernen Ecuador wurden Spondylus-Muscheln für rituelle Zwecke eingeführt. Während eine generelle Beurteilung von Zeitstellung und Art der Nutzung der beiden untersuchten Fundorte wenige Probleme bereitet, gestaltet sich die Identifizierung spezifischer Funktionen von Gebäuden und der Nachweis einzelner Aktivitäten aufgrund der Befundlage jedoch problematisch. Die Bewohner von Los Molinos hatten beim Auflassen der Siedlung kaum Geräte oder sonstige Zeugnisse von Aktivitäten hinterlassen. Die Gebäude wurden offensichtlich ganz absichtlich zerstört. Die Holzpfosten wurden in der Regel herausgerissen oder unmittelbar über dem Bodenniveau abgebrannt. Dieses sorgfältige Auflassen der Siedlungen scheint eine Konstante in der NascaKultur gewesen zu sein. Nur in wenigen Fällen ist die Funktion von Räumen unmittelbar aus dem Grabungsbefund ersichtlich. So wurden im zentralen Bereich von Los Molinos nur in einem der ausgegrabenen Räume, dem Südteil des Raumes 3 nördlich des Korridors, dort allerdings deutliche Spuren von häuslichen Aktivitäten gefunden. Dieser Raum unterschied sich markant von anderen Räumen, die ganz offensichtlich rein gehalten worden waren. Bei letzteren handelte es sich wohl um Aufenthaltsoder Repräsentationsräume. Die ungewöhnliche Größe der Räume, die Kombination mit großen Freiflächen und der offenbar geplante Charakter der Bauten bestärken die Annahme, daß es sich um Residenzen einer Oberschicht oder um Bauten mit öffentlicher Funktion handelte. Diese Interpretation wird bestärkt durch die wenigen Depot-Funde von Panflöten in zwei Räumen des zentralen Bereiches (Raum 3 nördlich des

Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Peru

Korridors und Raum 3 südlich des Korridors) (Abb. 8). Aufgrund der Analogie mit ähnlichen Funden in Cahuachi und Darstellungen auf Gefäßkeramik ist es wahrscheinlich, daß es sich um Deponierungen handelt, die im Zusammenhang mit religiösen Zeremonien niedergelegt worden waren. Eine weitergehende funktionale Interpretation ist wohl nur auf der Grundlage einer eingehenden Untersuchung des Fundmateriales möglich. Aus dem reichhaltigen Keramikbestand scheint sich eine solche funktionale Differenzierung unterschiedlicher Aktivitätsbereiche in Los Molinos abzuzeichnen. Besonders auffällig sind die zahlreichen Gefäße mit mythischen Darstellungen, die vor allem im Nordbereich des Fundortes vorkommen. Dies wäre ein weiterer Anhaltspunkt für die Interpretation der Gebäude in diesem Bereich als Kultbauten im Zusammenhang mit den Bodenzeichnungen. In La Muña wurden die Grabanlagen in der mittleren Nasca-Zeit zunächst ausschließlich zum Zweck der Grablegung und danach sporadisch zum Zweck der Niederlegung von Opfergaben genutzt. Die wenigen aussagekräftigen Funde in den Grabanlagen von La Muña deuten auf einen Grabkult hin, der im Inneren der Grabanlagen vollzogen wurde. In dem Umlauf der kleineren, westlichen Grabanlage (Grab 2) fanden sich zwei Brandstellen, Lama- und Meerschweinchenknochen. Wahrscheinlich wurden hier Brandopfer vollzogen und den Toten Essen hinterlassen. Ein erhaltenes, einfaches Keramikgefäß enthielt wohl ebenfalls Nahrungsmittel. Weiterhin war dort ein Portraitgefäß abgestellt oder zerbrochen worden, dessen Scherben sich sowohl in der Grabanlage 2 als auch in der Grabanlage 1 verteilt fanden. An dem kleinen Fenster der Grabanlage 2 lagen Teile von Spondylus-Muscheln, typische Beigaben im Zusammenhang mit religiösen Riten. Auch im Hof der Grabanlage 3 fanden sich zwei polychrom verzierte Gefäße, die dort wohl als Opfer niedergelegt worden waren. Deren späte Zeitstellung – Nasca 6 gegenüber den Gefäßen der Phase Nasca 5 der Grabkammer – belegt, daß der Totenkult über lange Zeit praktiziert wurde. Möglicherweise standen auch die Herdstelle

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außerhalb der Grabanlage, mit einfachen Kochtöpfen und Lamaknochen, im Zusammenhang mit Grabkulten. Auch religiöse Kulte dürften im Bereich der Nekropole von La Muña eine bedeutende Rolle gespielt haben. Die auffällige Reinheit der oberhalb der Grabanlagen ausgegrabenen, umwallten Höfe steht in deutlichem Gegensatz zu den Abfällen und anderen Anzeichen häuslicher Tätigkeit außerhalb des Mauergevierts. Es ist denkbar, daß die ummauerten Hofanlagen rituellen Zwecken gedient haben. Durch Testgrabungen am Rand der großen Terrassen unterhalb der Trapeze von La Muña konnte festgestellt werden, daß es sich bei diesen Plateaus um große, von Lehmziegelwällen umgebene Freiflächen handelte. Auf einer der Terrassen waren in regelmäßigen Abständen kreisrunde Gruben eingelassen. Es ist durchaus möglich, daß es sich um Kultanlagen handelte, die im Zusammenhang mit den Bodenzeichnungen genutzt wurden. Solche Hypothesen gilt es jedoch in weiteren Untersuchungen zu überprüfen. Wenn auch noch nicht alle in Los Molinos und La Muña ergrabenen Befunde im Detail gedeutet werden können, so ist doch die Bedeutung der beiden Fundorte für die Besiedlungsgeschichte des Palpa-Tales offensichtlich. Die Größe der überdachten Hallen und Hofanlagen, die Bauweise und auch das auffallende Fehlen von Hausabfällen in den Gebäuden des zentralen und nördlichen Bereiches von Los Molinos lassen keine Zweifel daran, daß es sich nicht um einfache Wohnbauten gehandelt haben kann, sondern vielmehr um Residenzen oder Verwaltungsbauten einer Oberschicht der Bevölkerung der frühen Nasca-Zeit. Damit bestätigt sich die Hypothese, die schon als Ergebnis der vorangehenden Siedlungsstudie formuliert worden war, nämlich daß es sich bei Los Molinos um das Verwaltungszentrum der frühen Nasca-Zeit im Palpa-Tal gehandelt haben muß. Wie bereits die Siedlungsstudie gezeigt hatte, muß von diesem zentralen Ort aus der fruchtbare und wirtschaftlich ertragreiche untere Talbereich des Palpa-Tales kontrolliert worden sein. Die Siedlungsstudie hatte auch gezeigt, daß die frühe Nasca-Zeit eine Epoche wirtschaftlicher Blüte

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Markus Reindel / Johny Isla Cuadrado

mit nur wenigen Konflikten gewesen sein muß. Offenbar war es gelungen, das Bewässerungssystem gleichmäßig über das gesamte Tal hin auszudehnen, so daß das Anbauland maximal genutzt werden konnte und alle Talränder gleichmäßig mit kleinen Weilern und Dörfern besiedelt werden konnten. Da bisher noch keine Siedlung ähnlicher Größe und mit vergleichbarer Architektur aus der frühen Nasca-Zeit im Palpa-Tal festgestellt wurde, muß Los Molinos als ein Oberzentrum für die gesamte Region angesehen werden. Zusammen mit den Ergebnissen der Siedlungsstudie ergibt sich auf diese Weise ein klares hierarchisches Ordnungsmuster im Siedlungsbild des Palpa-Tales, mit kleineren und größeren Siedlungen und regionalen Oberzentren. In den anderen Tälern des Nasca-Gebietes gibt es ähnliche Regionalzentren, die allerdings noch nicht eingehender untersucht wurden. Zu nennen sind hier die Fundorte Puente Gentil im Santa Cruz-Tal, Ventilla im Ingenio-Tal, Jumana im unteren Nasca-Tal und Cantalloq im mittleren Nasca-Tal. Es ist anzunehmen, daß sich diese Organisationsstruktur auch auf überregionaler Ebene in ähnlicher Weise fortsetzte, so daß die einzelnen Talbereiche einem Oberzentrum des gesamten Nasca-Gebietes untergeordnet waren. Dieses Oberzentrum für die gesamte Nasca-Region dürfte wohl der Fundort Cahuachi, im Nasca-Tal, gewesen sein. Durch die bisherigen Siedlungsforschungen und Ausgrabungen ist es gelungen, die NascaKultur im Palpa-Tal in vielen Aspekten näher zu beleuchten. Das hier vorgestellte Bild vom Aufbau und der Entwicklung der Nasca-Kultur und -Gesellschaft unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der traditionellen Lehrmeinung. Durch die Ausgrabungen an den Fundorten Los Molinos und La Muña konnte ein guter Einblick in repräsentative Fundorte der klassischen Nasca-Kultur gewonnen werden. Viele Architekturdetails konnten beschrieben und Teile von Gebäuden ausgegraben werden. Es konnte gezeigt werden, daß die Annahme, daß es sich um die Zentren der Kulturentwicklung der frühen und mittleren Nasca-Zeit handelt und daß von dort aus die Anlage von Bodenzeichnungen

geplant und durchgeführt wurde, durchaus berechtigt ist. Als Ergebnis der Siedlungsstudie war gefolgert worden, daß die effektive Nutzung des Wassers eine entscheidende Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung des Palpa-Tales gespielt hat, die sich deutlich im Siedlungsbild niederschlug. Der Zugang zu Wasser hatte die Wahl der Siedlungsorte in den verschiedenen Besiedlungsepochen bestimmt. Die Organisation der Bewässerung des fruchtbaren Talbodens hatte in der frühen Nasca-Zeit offenbar zur maximalen Ausnutzung des landwirtschaftlichen Potentials, der gleichmäßigen Verteilung der Siedlungen, zu Wohlstand und Blüte geführt. Die Grabungen in Los Molinos und La Muña konnten eindrücklich den materiellen Ausdruck des Wohlstandes zumindest einer Oberschicht der Nasca-Gesellschaft dokumentieren. Die Grabungen haben aber auch gezeigt, wie Wasser in Form von Naturkatastrophen seine zerstörerische Wirkung entfalten konnte und wahrscheinlich die Ursache für das Auflassen der Siedlungen und für tiefe Einschnitte in der kulturellen Entwicklung im Palpa-Tal war. Wasser war somit ein zentraler Faktor für das Leben und Überleben der Nasca-Bevölkerung in einer extremen, ariden Umwelt. Es ist naheliegend anzunehmen, daß Wasser und Fruchtbarkeitskulte auch eine zentrale Rolle in den religiösen Vorstellungen der Nasca-Kultur und nicht zuletzt auch bei der Anlage der Geoglyphen auf den trockenen Hochflächen spielte. Eine Bestätigung erfährt diese Annahme durch die Ergebnisse neuester Untersuchungen von D. Johnson, der einen Zusammenhang zwischen geologischen Bruchzonen, unterirdischen Wasseradern und den Geoglyphen der Nasca-Kultur sieht (Johnson 1999). Somit führen die bisherigen Ergebnisse des Archäologischen Projektes Palpa zu einer paradoxen Schlußfolgerung für die Untersuchung der Bewohner der Flußoase im unteren Palpa-Tal: Wasser bedeutete Leben und wirtschaftliche Blüte, aber Wasser konnte auch zu einem der größten Probleme für das Leben in einer der trockensten Regionen der Welt werden.

Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Peru

Los Molinos y La Muña. Dos centros administrativos de la cultura Nasca en Palpa, costa sur del Perú *

En el año 1996 la Fundación Suiza-Liechtenstein para Investigaciones Arqueológicas en el Exterior (FSLA) inició un programa de investigaciones arqueológicas en la región de Palpa y Nasca bajo la dirección de Markus Reindel (Comisión de Arqueología General y Comparada del Instituto Alemán de Arqueología, KAVA) y Johny Isla (Instituto Andino de Estudios Arqueológicos, INDEA). El objetivo central de estas investigaciones era contribuir a la conservación y al estudio del patrimonio cultural de la cuenca del río Grande de Nasca, poniendo especial atención en los geoglifos de la región 1. Se seleccionó como área de investigación la parte media y baja de los valles de Río Grande, Palpa y Viscas, los cuales conforman los afluentes septentrionales de la cuenca del río Grande. En esa área geográficamente bien definida se encuentra una gran cantidad de restos de asentamientos prehispánicos en proximidad inmediata o incluso en relación directa con geoglifos. Los geoglifos, que se extienden por varios kilómetros sobre las laderas y mesetas del desierto, se están registrando detalladamente y de manera completa en cartas geográficas y se están investigando en el contexto de los asentamientos prehispánicos de la región. Como resultado de la prospección detallada del área de estudio, de los levantamientos topográficos, las excavaciones de prueba y el análisis de los hallazgos de superficie de 150 sitios que se estudiaron en la temporada de 1997, se pudo constatar que los valles mencionados de la provincia de Palpa estuvieron poblados continuamente por lo menos desde el periodo Formativo Medio (aprox. 600 a.C.) hasta el final de la época prehispánica (1532 d.C.) (Reindel/Isla/Koschmieder 1999; Reindel/Isla 1999b). Se pudo comprobar además que los geoglifos más tempranos se habían elaborado durante el Formativo Tardío (400–200 a.C.), y que en la época Nasca Temprano y Nasca Medio (0–400 d.C.) tuvieron su máxima exten-

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sión y mayor desarrollo. Los últimos geoglifos se hicieron hacia finales de la época Nasca Tardío (600 d.C.).

*

1

Los trabajos arqueológicos de los años 1998 y 1999 fueron autorizados por el Instituto Nacional de Cultura del Perú con la Resolución Directoral Nacional N° 361– 98 y 463–99. En los trabajos participaron, además de los directores Markus Reindel y Johny Isla Cuadrado, las siguientes personas: Klaus Koschmieder (Universidad de Berlin), Karsten Lambers (Universidad de Bonn), Leonid Velarde (Universidad de Ginebra), Edwin Blas Carranza (Universidad Nacional de Trujillo), Juan C. De La Torre, Roxana Gómez Torres, Augusto Nayra Carrillo, Elizabeth Enriquez Tintaya, Ernesto Lázaro Torres, Leonidas Izarra Foronda, Patricia Donayre F. (Universidad Nacional Mayor de San Marcos, Lima), Antonio Gamonal M., Patricia Habetler F. (Pontificia Universidad Católica del Perú, Lima), Brigitte Gubler (Zürich), Michael Zwiker (Universidad Técnica, Zürich), Lucio Caballero (Lima), Enrique Muñoz (Lima), José Palomino Noa (Palpa), Irmtrud Wagner (Departamento de Arqueometría de la Academia de las Ciencias de Heidelberg en el Instituto Max Planck, Heidelberg). Además participaron en los trabajos de excavación con gran entusiasmo un promedio de 30 obreros de la vecindad de los sitios arqueológicos. Quisieramos expresar nuestros agradecimientos a todas aquellas personas que contribuyeron al éxito de este proyecto, en especial a los responsables del Instituto Nacional de Cultura del Perú. También agradecemos a los representantes departamentales de la sucursal de Ica del INC, a los responsables de la municipalidad de Palpa así como a todos los amigos y a las personas interesadas que han apoyado el proyecto. Nuestro agradecimiento especial está dirigido al señor Don Oscar Tijero quien desinteresadamente ha puesto a disposición del proyecto gran parte de las instalaciones de su fundo en Jauranga para el alojamiento del grupo de científicos así como para la instalación de oficinas, laboratorios y depósitos. Don Oscar acompaño siempre con mucho interés los trabajos del proyecto y ayudó en todas las situaciones difíciles con sus consejos y su apoyo. Igual que en años anteriores la población de Palpa estaba muy interesada en los trabajos arqueológicos y expresó su deseo de que los resultados de las investigaciones pudieran ser expuestos al público de una manera permanente. En una primera publicación se había informado sobre la primera etapa del proyecto que incluyó prospecciones, excavaciones de prueba, levantamientos topográficos y estudios de patrones de asentamiento (Reindel/Isla/ Koschmieder 1999). Otros informes parciales se encuentran en Reindel 1997, Reindel/Isla/Koschmieder 1998, Reindel/Isla 1999a, 1999b y 2000.

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Markus Reindel / Johny Isla Cuadrado

Para el periodo Nasca se ha documentado una gran cantidad de asentamientos que estaban distribuidos regularmente a lo largo de las márgenes de una planicie sumamente fértil que está formada por la confluencia de los ríos Grande, Palpa y Viscas. La gran densidad y la distribución regular de los asentamientos demuestra que la población de la cultura Nasca fue capaz de aprovechar al máximo los escasos recursos hídricos de un medio caracterizado por una extrema aridez, llegando así a tener condiciones de vida estables. El nivel de desarrollo y manejo de los recursos alcanzado por la sociedad Nasca refleja la existencia de una buena organización política y social. Esto se observa claramente en la presencia de diferentes niveles de asentamientos. Estos están distribuidos a lo largo de las márgenes de los valles, existiendo sitios principales que seguramente funcionaron como centros regionales. En los valles de Palpa se ha identificado una estructura jerárquica que confirma la existencia de tales sitios principales. Tanto en la época Nasca Temprano (0–200 d.C.) como en la época Nasca Medio (200–400 d.C.), aparte de caseríos, poblados y centros menores con arquitectura formal, existía sólo un centro poblacional que por sus características arquitectónicas y rasgos asociados se puede considerar como centro administrativo. Estos son los sitios de Los Molinos, para Nasca Temprano y La Muña, para Nasca Medio. En contraste con los pequeños asentamientos con arquitectura sencilla de piedra y quincha (paredes de caña revestidas de barro) en estos dos centros se identificaron restos de arquitectura monumental de adobe que había sido bien planificada. Adicionalmente, en la proximidad inmediata de ambos sitios se encuentran campos de geoglifos. Es de suponer que en estos dos centros poblacionales vivía un grupo de personas que no tuvieron que dedicarse a actividades de sustento y que por lo tanto se podían ocupar de realizar actividades especializadas. Esas personas serían las que se encargaron de organizar no solamente la producción – irrigación, agricultura y comercio – sino también los rituales

y cultos religiosos. Aún cuando hasta el momento no disponemos de datos y pruebas claras, suponemos que también los geoglifos ubicados en la proximidad inmediata de estos asentamientos habrían tenido alguna relación con los cultos religiosos. Desde comienzos de los años sesenta se está discutiendo la problemática en torno a la organización social de la cultura Nasca. J. H. Rowe (1963: 11), W. D. Strong (1957: 32), E. Lanning (1967: 117) y D. Proulx (1968: 96) están convencidos de que existía un estado centralista, con su capital en Cahuachi, en el valle de Nasca. Por otro lado, según la opinión de P. Carmichael (1995: 179ss.), K. Schreiber (1998: 262) y H. Silverman (1993: 341), las manifestaciones materiales de la cultura Nasca serían el producto de una población campesina poco organizada y de poca estructuración jerárquica, la cual vivía en pequeñas unidades políticas sin mayor diferencia de clase, pero que se destacaban por una producción artesanal muy elaborada. Paradójicamente, el sitio que ha sido tomado como base para explicar el desarrollo de ambas teorías sobre esta sociedad ha sido Cahuachi, el sitio Nasca más prominente (ubicado en el valle de Nasca), el cual hasta la fecha ha sido considerado como el único centro de importancia de esta cultura. Efectivamente, en Cahuachi se encuentran una serie de impresionantes edificios monumentales hechos de adobe, los cuales están distribuidos en un área que cubre varios kilómetros cuadrados. Sin embargo, según el modelo de los últimos autores citados, Cahuachi no era un centro poblado sino un lugar de peregrinaje que era ocupado solamente en algunas ocasiones, mientras que en la mayor parte del año se encontraba casi vacío, manteniendo por tanto una población muy escasa (Silverman 1993: 300ss.). En el contexto de los estudios sobre la cultura Nasca, las preguntas acerca de su estructura socioeconómica y en general sobre su historia cultural, difícilmente se pueden contestar a base de los datos disponibles en las publicaciones hasta ahora hechas. Los conocimientos fundamentados sobre contextos arqueológicos seguros son muy escasos. Se han publi-

Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Peru

cado muy pocas excavaciones con contextos arqueológicos significativos encontrados en sitios de los valles de Palpa y Nasca. Entre esos pocos contextos seguros la mayoría se relacionan o corresponden a contextos funerarios. Sólo en pocos casos se han documentado contextos arquitectónicos o habitacionales en áreas pequeñas (Strong 1957: 25s.; Silverman 1993: 116ss., 143ss.; Orefici 1988). Hasta el momento no se ha publicado una documentación detallada de los contextos arqueológicos hallados en las excavaciones que se han realizado desde el año 1984 en el sitio de Cahuachi. En este sentido, la mayoría de las interpretaciones sobre la cultura Nasca se apoyan no tanto en datos procedentes de excavaciones arqueológicas, sino en estudios de materiales almacenados en los museos de todo el mundo, los cuales por lo general provienen de excavaciones no sistemáticas. Es por lo tanto un objetivo fundamental del proyecto antes descrito, obtener más y mejores datos a través de excavaciones sistemáticas y en área, para entender las condiciones de vida de la gente que produjo los artefactos de la cultura Nasca: la fina cerámica policroma, los textiles finamente elaborados, los edificios de piedra y de adobe así como los famosos geoglifos dispersos en todos los valles de la cuenca del río Grande. El objetivo de los trabajos descritos a continuación es contribuir al estudio de las condiciones ecológicas donde se desarrolló la cultura Nasca, de sus patrones de asentamiento, de su arquitectura, su economía, sus costumbres funerarias, así como de sus condiciones sociales y religiosas. Sólo sobre una base de datos seguros será posible acercarse a conocer las respuestas sobre los aspectos antes mencionados y también sobre la compleja cuestión relacionada con el significado de los geoglifos. Después de los trabajos previos de prospección, de los levantamientos topográficos y de las excavaciones en los años 1996 y 1997, en el marco del Proyecto Arqueológico Nasca-Palpa, en 1998 y 1999 se realizaron excavaciones en área en Los Molinos y La Muña, dos sitios de función definidamente pública. Paralelamente,

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bajo la dirección de A. Gruen del Instituto de Geodesia y Fotogrametría de la universidad de Zurich, se prosiguió con el levantamiento cartográfico del terreno y de los geoglifos en el área de estudio, con los métodos más modernos de la fotogrametría (Gruen et al. 2000). Los trabajos de campo del año 1998 duraron desde abril hasta julio. A continuación se realizaron trabajos de gabinete hasta febrero de 1999. En el año 1999 se excavó desde julio hasta octubre. Los trabajos de gabinete duraron hasta febrero de 2000. Después de la publicación de un primer informe preliminar sobre los resultados de los estudios de patrones de asentamiento y los primeros trabajos cartográficos en los geoglifos, el presente documento es un informe sobre las excavaciones realizadas en Los Molinos y La Muña, sobre el estado actual de los trabajos y una presentación de los resultados preliminares. El análisis detallado de los contextos y los materiales recuperados, así como la discusión científica de los resultados están previstos para futuras publicaciones. En tales publicaciones se discutirán además los resultados del registro cartográfico de los geoglifos y su análisis en el contexto cultural, considerando todos los resultados de las investigaciones realizadas. Excavaciones en Los Molinos El sitio de Los Molinos está ubicado en la parte baja del valle del río Grande, cerca de la confluencia con los ríos Palpa y Viscas. Los tres ríos forman una amplia planicie aluvial que constituye el área de cultivo más amplia en toda la cuenca del río Grande. La proximidad del único río de la cuenca que conduce una cantidad considerable de agua durante todo el año, el río Grande, brinda a esta área de cultivo un potencial agrícola especialmente alto. Esta ventaja en los recursos económicos probablemente fue el motivo, ya en época prehispánica, para establecer en esta parte del valle poblaciones con funciones distintas a la doméstica. El sitio de Los Molinos se extiende a lo largo del piedemonte de la llamada “Cresta de Sacra-

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mento”, una estribación de la vertiente occidental de los Andes, sobre cuyas planicies se encuentra una gran cantidad de geoglifos y que constituye el eje central del área de estudio del Proyecto Arqueológico Palpa. En muchos de los pozos de huaqueo del área central de Los Molinos se habían observado ya durante los trabajos de la temporada de 1997 restos de muros de adobe que ocupan una superficie de aproximadamente 200 × 100 m de extensión. Los muros estaban orientados siguiendo un patrón rectangular, de manera que se podía sospechar un complejo arquitectónico planificado. En la ladera del lado este, arriba de los edificios, se observaron restos de un muro de adobe que antiguamente habría circundado toda el área central de Los Molinos. En la superficie del sector norte de Los Molinos se distinguieron los contornos de otra plataforma artificial separada del sector central por una quebrada. Inmediatamente al este de esa plataforma, en la ladera norte de la quebrada y a una distancia de 100 m, se encuentra un grupo de geoglifos que incluyen líneas, trapecios y una figura en forma de espiral. Los geoglifos continúan en el curso de la quebrada hasta las planicies de la Cresta de Sacramento, donde se encuentran los geoglifos más grandes y mejor delineados de Palpa. La ubicación algo separada de los edificios del sector norte y su proximidad al área con geoglifos hacen suponer que se trataría de construcciones de función especial, que posiblemente habrían sido utilizadas en relación con los geoglifos. Por otro lado, en el sector sur del sitio de Los Molinos, en el área del caserío actual del mismo nombre, se encuentra una planicie que antiguamente fue utilizada como zona de viviendas rústicas y como cementerio. Se excavó en esta área con el objetivo de documentar tales ocupaciones y para rescatar informaciones sobre la construcción y el contenido de las tumbas saqueadas. Los trabajos arqueológicos en Los Molinos comenzaron con el levantamiento topográfico del sitio, del terreno circundante y de los geoglifos cercanos. En los sectores previstos para la excavación se estableció un sistema de

cuadriculación que, partiendo de una línea base, fue relacionada al sistema geodésico local. En toda el área de excavación se instalaron hitos de referencia. En la temporada de 1998 se retiraron primero las capas superficiales hasta las cabeceras de los muros. Después las unidades de excavación se orientaron en base a las unidades arquitectónicas. En la temporada de 1999 se diseñaron unidades regulares de 5 m × 5 m o 10 m × 10 m. Por las evidencias de la superficie se pudo sospechar que las construcciones más grandes se encontraban en el sector central del sitio. Allí se estableció una trinchera de prueba de 70 m de largo y 2 m de ancho en sentido este-oeste, para obtener una primera idea sobre la conformación arquitectónica del sitio y el estado de conservación de las construcciones presentes. El sector central se denominó “sector A”. Al norte y al sur de la trinchera central, en la parte baja del sector A, se excavaron varios recintos grandes (fig. 4, 5). Más al este, en la parte alta del sector A, las construcciones estaban fuertemente afectadas por los saqueos. A pesar de la fuerte destrucción de los muros, allí se pudieron documentar varias unidades arquitectónicas dispuestas en plataformas bajas y amplias. Se abrió otra área de excavación en el límite sur del sector central. Allí se habían observado en la superficie los restos de varias paredes de quincha que indicaban construcciones domésticas (fig. 3, 14). La excavación en este sector se realizó con el objetivo de documentar una posible función de tipo doméstico diferente al área principal de Los Molinos. En el sector B de Los Molinos se pudo reconocer una gran plataforma de 15 m × 30 m de extensión (fig. 9, 10). En 1998 se excavó la parte este de esta plataforma y el área al sur de la misma. En 1999 se extendió el área de excavación hacia el este. En esta parte se esperaba encontrar otras evidencias arquitectónicas, ya que en la superficie de la plataforma los contextos habían sido fuertemente dañados por la erosión. En el área excavada en 1999 se pudo documentar otro complejo grande de plataformas artificiales de las cuales no se había visto ningún indicio en la superficie.

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El sector central de Los Molinos Como punto de partida para la excavación de una trinchera de prueba que tuvo un largo de 70 m en sentido este a oeste, se escogieron dos muros paralelos en la parte oeste del sector central (sector A). Estos muros marcaban el inicio de un pasadizo largo que se desplazaba en forma de rampa en el mismo sentido (fig. 4, 5). En el transcurso de la excavación se pudo ver que el pasadizo conectaba en sus lados sur y norte varios recintos. Estos recintos estaban distribuidos sobre cinco plataformas que ascendían la ladera de oeste a este. El pasadizo llegaba desde el nivel más bajo (cerca del borde del valle) hasta la tercera plataforma. Como consecuencia del uso constante, los pisos del pasadizo habían sido renovados y resanados en varias ocasiones. Asimismo, las excavaciones al oeste del camino actual que cruza el sitio demostraron que las construcciones llegaban hasta el límite con los terrenos de cultivo o hasta un canal de riego que debió haber existido en la margen de los mismos. Las excavaciones en el lado norte del pasadizo central permitieron identificar y definir tres grandes recintos de planta rectangular, ubicados en diferentes plataformas. Los recintos, que desde el oeste hacia el este se denominaron recinto 1, 2 y 3, se comunicaban entre sí por accesos en forma de L con escaleras. Los accesos fueron establecidos en una línea, en el centro del lado oeste del recinto respectivo. La cerámica encontrada en las capas que sirvieron para nivelar las plataformas y establecer los recintos pertenecen a la fase Nasca 3. Para el tiempo de uso de las estructuras se pudieron definir claramente dos fases de remodelación siempre en la fase Nasca 3 y una ocupación tardía de menor intensidad relacionada con la fase Nasca 5. De acuerdo con las evidencias registradas, se sabe que las construcciones se iniciaron aterrazando (nivelando o rellenando) la ladera con el fin de obtener superficies horizontales para la construcción de los ambientes. De este modo, hacia la ladera se excavó el terreno natural y hacia el valle se construyó un muro de contención, detrás del

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cual se acumuló material de relleno. Los muros tenían alturas de más de 2 m. A continuación se erigieron en un solo proceso constructivo todos los muros que definieron los ambientes, incluyendo los vanos de los accesos que comunicaban a cada uno de los recintos. Los muros estaban construidos con adobes que tenían una base ovalada, un cuerpo convexo alto y medían de 18 a 22 cms de largo, 12 a 16 cms de ancho y 27 a 32 cms de altura. La mayoría de los adobes estaban formados por varias capas superpuestas de barro (llamados adobes paniformes múltiples). En menor cantidad se utilizaban adobes más bajos formados por un solo cuerpo de adobe (paniformes simples). Después de la construcción de los muros se colocó el piso disponiendo una capa de barro, sobre la cual se puso una delgada capa de arena de río. Esta capa de arena sirvió como superficie de uso. Las superficies de los pisos por lo general estaban bien conservadas. Sólo en los accesos se encontraban desgastadas. Las partes donde el desgaste fue mayor se resanaron varias veces. Un detalle interesante de destacar en el recinto 1, es que sobre el piso se colocaron las bases de barro de doce pilares. Los pilares habrían sostenido un techo de palos, caña, ramas y probablemente una cobertura de barro. Este tipo de techos debió ser frecuente en los edificios de la cultura Nasca, aunque hasta el momento sólo se han documentado pilares semejantes en Cahuachi. Por otro lado, en esta primera fase constructiva el recinto 3 fue dividido por una delgada pared en dos ambientes cuyas funciones, según las evidencias, fueron muy distintas. Mientras que la parte norte estaba limpia y presentaba pocos daños por el uso, en la parte sur del recinto se registraron varios fogones, muchos restos de actividad doméstica y fragmentos de cerámica utilitaria. Los pisos en este ambiente fueron renovados en varios momentos debido al uso intenso y constante. De acuerdo con las evidencias encontradas, se debió tratar de un cuarto de servicio, probablemente una cocina. La diferencia con los recintos vecinos permite concluir que los recintos con menos evidencia

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de uso servían mayormente para funciones de habitación o de alguna otra actividad de servicio hasta el momento no bien definida. En la segunda fase constructiva, asociada todavía a la fase estilística Nasca 3, en todos los recintos se establecieron nuevos pisos. Esto, sin embargo, no estuvo vinculado a cambios de organización o de función. Los cambios más llamativos se registraron en el recinto 1, donde antes de la construcción del nuevo piso se retiraron los postes, pero no sus bases de barro. Allí se estableció un nuevo piso y una pared de quincha paralela a la pared norte. Varios huecos de poste muestran que el recinto en esta fase constructiva también tenía un techo liviano sostenido por postes delgados. Los tres recintos probablemente se utilizaron simultáneamente durante un tiempo prolongado. Luego el acceso entre los recintos 1 y 2 fue clausurado. Después el recinto 1 se utilizó individualmente, posiblemente con otros recintos más al norte o junto con el pasadizo central. En la tercera fase constructiva se retiraron los postes delgados del recinto 1, de los cuales algunos se habían quemado junto con la pared de quincha. Luego se colocó una capa delgada de relleno y sobre ésta otro apisonado de barro. Al mismo tiempo, en el recinto 2, el piso cerca del acceso que conducía al recinto 3 fue renovado varias veces. Finalmente, en el recinto 3 se dispuso una delgada capa de relleno que cubrió la pared divisoria y se estableció un nuevo piso que cubrió todo el espacio interior entre los grandes muros perimétricos. Es evidente que este recinto cambió de función y ya no fue más utilizado como área de servicio o de cocina. Poco después de estas remodelaciones, todos los recintos, así como todo el resto del asentamiento, fueron abandonados. Hay que relacionar el abandono de las estructuras con la ocurrencia de fuertes eventos de lluvias que tuvieron como resultado la destrucción de muchos de los edificios. En muchas partes del sitio se observaron grandes daños en los muros causados por la erosión fluvial. En otras partes se habían formado gruesos depósitos de sedimentos finos y también de material más grueso (grava) que fue arrastrado de la ladera vecina.

A continuación, en la fase Nasca 4 y sobre todo en la fase Nasca 5, algunos recintos del área central se reutilizaron durante un lapso de tiempo corto como viviendas y más tarde como lugares para entierros. Este momento se pudo identificar claramente en los tres recintos por la presencia de un apisonado de barro que se había colocado sobre los escombros de los muros. Por otro lado, en el recinto 2 se construyeron tres tumbas bastante grandes que cortaron los pisos y los rellenos subyacentes. Las tres tumbas con pozo y cámara funeraria habían sido huaqueadas. La estructura y construcción de estas tumbas es similar a la de las tumbas de La Muña, pero las de Los Molinos son más pequeñas (ver abajo). Las tres tumbas datan de la fase Nasca 5 y claramente son posteriores a la ocupación del sitio. Un cuarto contexto funerario, ubicado al este de la tumba 2, corresponde al entierro intacto de un niño. El cuerpo estaba envuelto en un tejido llano y se había colocado en una olla de 55 cms de altura, la cual era bastante frágil y por lo tanto fue amarrada varias veces por un cordel de fibra vegetal (fig. 6). Como ofrenda se encontró un atado de hierbas y contenedores de caña, pero ningún artefacto diagnóstico. La urna se encontraba dentro de un pozo cilíndrico de 1 m de diámetro que estaba cubierto por una estera de caña, un tejido llano con bordados de varios colores y una capa de barro. Sobre esta cubierta se encontraron manojos de hilo de algodón y simples herramientas de madera. Todo indica que después del establecimiento de las tumbas ocurrieron otras lluvias fuertes que causaron todavía más daños en los muros y provocaron otras deposiciones de sedimentos. En la ampliación al sur del pasadizo central se excavaron otros tres recintos (fig. 5). El recinto más bajo, en la parte oeste, corresponde a un patio bastante grande (recinto 1). Más al este, sobre una terraza, se encontraba otro recinto (recinto 2) cuyo extremo sur hasta el momento no ha sido identificado. Entre ambos recintos se encuentra un pasadizo que conectaba el patio con el recinto 2 y con el pasadizo central. Por otro lado, en el extremo este (en

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la tercera plataforma), se identificaron otros dos recintos (recintos 3 y 4) que sólo se han excavado en pequeñas zonas. Allí las destrucciones por los saqueos fueron tan intensas que apenas se habían conservado restos de las construcciones. De todos modos se distinguen pisos bien hechos, postes para sostener techos y también un acceso en forma de L que comunica a ambos recintos. Igual que en la sección al norte del pasadizo central, todos los ambientes abarcaban espacios grandes y se construyeron al inicio de la fase Nasca 3. Por su inesperado tamaño ninguno de estos ambientes se ha podido excavar en su totalidad. Durante la excavación se registraron las mismas fases constructivas que ya se habían observado en el área al norte del pasadizo central, si bien los indicios de una reutilización en la fase Nasca 5 son pocos. En la mayor parte del área del patio (recinto 1) se niveló el terreno natural para obtener una superficie horizontal. Sólo en la parte oeste se acumuló material de relleno. El muro oeste se pudo documentar sólo parcialmente porque gran parte del mismo había sido destruida por erosión fluvial y posteriormente por erosión eólica. El muro este, sin embargo, estaba muy bien conservado y tenía una altura de más 1.50 m. El apisonado del patio tenía una superficie irregular y estaba cubierto por una capa de arena de río que sirvió como verdadera superficie de uso. Llamó la atención el estado limpio del piso y las pocas roturas o remodelaciones, mientras que los otros pisos en Los Molinos habían sido renovados en el transcurso de su larga e intensa utilización. Probablemente este patio fue utilizado sólo en pocas ocasiones, posiblemente durante eventos especiales. Al este del patio, sobre una plataforma elevada, se encontraba el recinto 2. El lado oeste de este recinto medía más de 20 m de longitud y su parte sur todavía no ha sido identificada. El recinto tenía dos entradas: una en el lado norte, desde el pasadizo central, mediante un acceso en forma de L; y otra desde el patio, a través de otro acceso en forma de L pero más largo, que incluso fue modificado en una fase sucesiva. En una fase constructiva posterior la

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entrada del lado norte también fue modificada. Inmediatamente delante del muro del lado este, que habría funcionado como muro de contención, se encontró una pared de cañas que habría formado la pared de uso de este lado del recinto; esta característica no es frecuente en Los Molinos. Aquí se identificó un solo piso, el cual estaba bastante erosionado y destruido, y que al igual que en otros recintos, estaba formado por una capa de arena fina de río sobre un apisonado. Se pudieron documentar varios hoyos de postes que originalmente habrían sostenido un techo de cañas. El acceso en forma de L en el lado oeste del recinto 2 conducía por una escalera a un pasadizo cuyo piso tenía un declive hacia el sur, formando así una rampa. Todavía no se ha llegado a identificar el extremo sur de la rampa. Es de suponer, sin embargo, que en ese lugar existía una conexión con el patio. En su extremo norte el pasadizo conducía hasta el pasadizo central que se desplazaba en sentido este-oeste. De esta manera se logró una conexión continua entre el patio y los otros recintos. En la segunda fase constructiva se realizaron sólo pocos cambios. El piso del patio fue renovado, siendo construido de manera similar que el piso anterior, y cubriéndose también con una capa de arena fina de río. Este piso estaba bien conservado cerca del muro este, donde fue protegido de la erosión por el derrumbe del muro. En las otras partes del patio el piso estaba muy erosionado. El piso del recinto 2 se siguió utilizando en esta fase constructiva, junto con la pared de quincha que se había construido delante del muro perimétrico del lado este. En esta fase constructiva el recinto 2 fue subdividido en varios ambientes más pequeños que también habrían estado techados. Lamentablemente las destrucciones causadas por los saqueos no permitieron documentar más detalles sobre la construcción de estos ambientes. El pasadizo entre el patio y el recinto 2 se siguió utilizando, tanto en relación con el pasadizo central, como con el acceso en forma de L que conducía al recinto 2. En esta fase constructiva se estrechó el acceso colocando una hilera de adobes delante del muro oeste. Al

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mismo tiempo se prolongó el acceso en forma de L del recinto 2 hacia el sur. En el mismo lugar se construyó una escalera nueva y más larga. Esta área del asentamiento estaba fuertemente afectada por la erosión fluvial, de manera que no se pudo establecer una relación estratigráfica directa con el recinto 2. Una posible tercera fase constructiva se pudo identificar solamente en el pasadizo y en el acceso en forma de L donde se establecieron nuevos pisos. Esos pisos fueron renovados repetidas veces, ya que estaban expuestos a un uso más intenso y por consiguiente se desgastaron más rápidamente. En esta fase constructiva se interrumpió además la conexión entre el pasadizo central y el segundo pasadizo que corría en sentido norte-sur, por la clausura de la entrada. Para entonces también se había clausurado el acceso por el pasadizo central hasta la segunda plataforma. La conexión entre el patio y el recinto 2 se limitaba en esta fase al acceso en forma de L alargada que se encontraba en el lado oeste del recinto 2 donde se siguió utilizando la segunda escalera. A continuación, hacia finales de la fase Nasca 3, estos recintos se abandonaron al mismo tiempo que los recintos al norte del pasadizo central y los otros edificios de Los Molinos. En este momento se clausuró el acceso en forma de L, por lo cual el pasadizo también dejó de ser utilizado. Poco después deben haber ocurrido fuertes lluvias que destruyeron los muros de varios recintos en distintas partes del asentamiento. A diferencia de los recintos del lado norte del pasadizo central, al sur de éste, sólo en pocos lugares (en el lado norte y noreste del patio) se encontraron restos de una ocupación temporal relacionada con la fase Nasca 5. Al este del recinto 2 las estructuras estaban fuertemente dañadas por los saqueos. En ese lugar, después del abandono del asentamiento, se construyó la mayor cantidad de tumbas en pozo, las cuales en muchas partes rompieron los pisos y llegaban hasta la capa natural. Los saqueos modernos han causado todavía más daños en los muros. Sólo en pocas partes de la trinchera central se pudieron documentar restos de muros y pisos intactos.

De igual manera, las terrazas más altas en el sector este del sitio habían sido dañadas por los saqueos. Sin embargo, excavando cuidadosamente se pudieron registrar los restos de pisos y muros que permitieron la identificación de cuatro recintos (fig. 5). En el recinto 1, el más grande, se ha excavado en un área de 10 m × 7 m. Allí se registraron dos pisos. Ambos estaban dañados por erosión fluvial. La base del muro oeste había sido dañada y posteriormente reparada. El agua destruyó parte de este recinto llegando desde una pequeña quebrada que se encuentra en la ladera que delimita el lado este del sitio. Hacia el norte se encontraba el recinto 2 que estaba unido con el recinto 1 por medio de un acceso. En ese recinto igualmente se observaron huellas de la erosión por agua, tanto en el piso más antiguo como en los muros. Por lo demás, los pisos estaban libres de basura. Sólo en una de las esquinas se encontraron restos de quema. Otro recinto se encontraba conectado hacia la parte oeste mediante un acceso. Finalmente, por el lado este había una última plataforma, la quinta, sobre la cual se estableció un amplio ambiente (recinto 4). El muro de contención de la terraza probablemente servía al mismo tiempo de muro oeste del recinto. Este muro, sin embargo, estaba erosionado a la altura del piso más reciente. En su lado este el recinto estaba delimitado por un muro delgado y bajo hecho de barro, en el cual se habían colocado postes delgados y las cañas de una pared de quincha. En este recinto los pisos también estaban limpios y la superficie de uso estaba formada por una capa de arena de río. En el interior y como parte de la pared se encontraron postes de madera que antiguamente habían soportado un techo. Antes del abandono de los edificios de Los Molinos estas construcciones se quemaron hasta el nivel del piso. En este recinto también se encontraron claros indicios de erosión por agua. La ocupación principal de estos recintos data de la fase Nasca 3 pero es evidente que en ellos la ocupación se prolongó hasta la fase Nasca 4. Los materiales asociados y las reparaciones en los pisos y muros así lo sugieren. Es probable

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que las ocupaciones temporales observadas en algunos recintos de la parte baja hayan estado en estrecha relación con este momento de ocupación en la parte alta. Por otro lado, aparte de las 4 tumbas halladas en el recinto 2, al norte del pasadizo central, en las excavaciones en el área central de Los Molinos se encontraron otros 14 entierros. Sólo uno de éstos se encontró intacto, los otros 13 habían sido saqueados. A pesar de esta situación, en la mayoría de tumbas saqueadas se había conservado una suficiente cantidad de elementos referentes a su estructura y rasgos asociados, así como sobre los individuos mismos. El contexto funerario intacto se encontraba casi debajo del muro que forma la esquina sudeste del recinto 3, en el lado norte del pasadizo central. Se trata de una estructura funeraria de tipo “barbacoa”, conformada por un pozo de 1 m de diámetro y 1.20 m de profundidad, donde se colocó a un individuo en posición fetal. Su cabeza estaba adornada con una cinta decorada, el cuerpo mismo estaba envuelto con una tela llana. Las ofrendas funerarias incluyeron diferentes alimentos (maíz tostado, yuca, frijoles, camarones, cuyes) y una pequeña olla tipo Tajo. Hasta el momento este tipo de vasijas se ha encontrado en contextos relacionados con la época Paracas Tardío y la época Nasca Temprano. La cámara funeraria estaba cubierta con troncos de huarango. Encima de los troncos se encontraba una capa de hojas de pacae, seguida de una gruesa capa de barro. Encima del techo de la cámara funeraria se encontraban otras ofrendas funerarias: una pequeña flauta, dos husos con torteros y dos ovillos con hilos de algodón. Todo eso estaba cubierto por otra capa de cañas. La mayoría de las tumbas saqueadas son intrusivas a la última ocupación del sitio. Posiblemente fueron establecidas poco después del abandono del asentamiento, al final de la época Nasca Temprano (0–200 d.C.). Por lo general se trataba de tumbas en forma de pozo de 1 m de diámetro y de 1.30 m hasta 1.50 m de profundidad, con techos de troncos o cañas amarradas sobre los cuales se encontraban hojas de pacae y una capa de barro. En los pozos saqueados

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se encontraron fragmentos de vasijas de cerámica rotas, restos de textiles, frutos y huesos, así como partes de los esqueletos. Como es sabido, los restos humanos tienen poco valor para los saqueadores de las tumbas, pero pueden proporcionar valiosos datos antropológicos. Sólo una de las tumbas tenía forma de botella y estaba revestida con cantos rodados unidos con gramíneas. Este tipo de construcción se conoce en tumbas y estructuras del periodo formativo, pero es evidente que en este caso la tumba data de Nasca Temprano. La cerámica asociada con las fases tempranas de los edificios del área central de Los Molinos se puede atribuir en su totalidad a la fase Nasca 3 (fig. 11). Los edificios excavados hasta el momento fueron construidos, por lo tanto en la época Nasca Temprano (0–200 d.C.). Los edificios en la parte baja del sitio fueron utilizados casi exclusivamente en esa época. Sólo en algunos pocos casos se pudieron registrar restos de áreas que habían sido utilizadas esporádicamente en fases posteriores. A diferencia del área central, las estructuras en la parte este del asentamiento, sobre la cuarta y quinta terrazas, fueron utilizadas tanto en la fase Nasca 3 como en la fase Nasca 4. Llama la atención que se trata precisamente de aquellos edificios que habían sido reparados después de las lluvias. La erosión causada por el paso de agua desde la ladera contigua, debió ser considerable. Las huellas de la destrucción se pudieron observar en todas las áreas de excavación. Todo indica que la parte baja del asentamiento fue abandonada por completo después del evento de lluvias, mientras que la parte alta siguió ocupada con viviendas por un tiempo más antes de que esta parte también fuera abandonada durante la fase Nasca 4. La plataforma norte de Los Molinos Durante las excavaciones en el sector norte de Los Molinos se excavaron dos grandes plataformas rectangulares y un largo pasadizo en forma de rampa, que sirvió para acceder a las dos plataformas (fig. 9, 10). En este sector se observa un patrón arquitectónico parecido al

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observado en el sector central de Los Molinos. Es así que también se establecieron grandes recintos sobre plataformas semi-artificiales que se habían adaptado a la ladera de los cerros. Una parte de la plataforma baja ha sido destruida en tiempos recientes por maquinaria pesada con la finalidad de ampliar los campos de cultivo. Igual que en el sector central, en el sector norte de Los Molinos se identificaron tres fases constructivas que se relacionan completamente con la fase estilística Nasca 3. Partes de los mismos edificios se siguieron utilizando más tarde en las fases Nasca 4 y 5, pero sólo de manera temporal. Todas las estructuras fueron construidas en un solo proceso. Los conjuntos más grandes eran las dos plataformas que estaban separadas entre sí por un pasadizo central en forma de rampa. La plataforma oriental era algo más baja y más grande que la plataforma del lado oeste. Para la construcción de la plataforma más alta, la del lado oeste, primero se construyó un muro de contención bastante ancho al lado sur y otros menos anchos en los otros lados, los cuales sirvieron para contener un grueso relleno y obtener una superficie bastante horizontal. Sobre esta plataforma se colocaron luego apisonados que en el tiempo de uso del edificio fueron renovados repetidas veces. En los pisos se encontraron postes de madera revestidos de cañas y barro, dispuestos en hileras regulares. Los postes habrían soportado un techo bastante consistente de cañas y barro. Varias hileras de postes gruesos se encontraron también en la plataforma baja, al este, en relación con el primer piso, lo cual indica que esa plataforma también estaba techada. Ambas plataformas tenían accesos en forma de L con escaleras que se comunicaban con el pasadizo central. Los accesos fueron reparados y renovados en varias ocasiones debido al fuerte desgaste. El área al sur de la plataforma alta también debió estar techada. Allí se encontró un recinto en cuyo piso quedaban restos de varios postes que – al igual que en el sector central de Los Molinos – habían sido cortados con fuego al nivel del piso.

En la segunda fase constructiva la estructura básica del conjunto arquitectónico casi no cambió. Las remodelaciones afectaron principalmente el pasadizo central y los accesos. En el pasadizo se puso una gruesa capa de relleno que contenía una gran cantidad de fragmentos de cerámica de la fase Nasca 3. Muchos de los fragmentos estaban decorados con representaciones mitológicas (fig. 13). Sobre ese relleno se colocó otro piso, mejor elaborado que el anterior. A continuación este piso también fue reparado en varias ocasiones. En este momento se clausuró la escalera que conducía a la plataforma oeste. En su lugar se construyó una rampa. Al mismo tiempo se clausuró el acceso en forma de L que conducía a la plataforma baja. Sin embargo, la comunicación con el pasadizo se mantuvo abierta. La plataforma se siguió utilizando, por consiguiente, con el primer piso y los postes. En la esquina noroeste de la plataforma se adosó una banqueta al muro oeste. En el mismo lado se construyó una pared de quincha paralela a la pared oeste que probablemente sirvió para subdividir el recinto en cuartos más pequeños. Lamentablemente esa parte de la plataforma estaba muy destruida, de manera que no se pudieron observar más detalles arquitectónicos. En la tercera fase constructiva el pasadizo fue cubierto definitivamente. La plataforma baja fue ampliada hacia el lado oeste hasta conectarse con el muro este de la plataforma alta. Para este fin se rellenó el pasadizo hasta la altura de la plataforma baja, cubriéndose de este modo su acceso. Luego se colocó una gruesa capa de barro para igualar la superficie al nivel del resto de la plataforma. En este proceso también se cortaron los postes de madera con fuego al nivel del piso. Finalmente se construyó un nuevo piso que solamente estaba conservado en el lado norte de la plataforma. En esta fase constructiva se cubrió además la rampa en el acceso hacia la segunda plataforma y se construyó una nueva rampa. Esta rampa estaba mejor trabajada que la anterior y por tanto se había conservado mejor. El piso de la plataforma baja se renovó una vez más y se

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siguió utilizando junto con la segunda rampa que conducía a la plataforma alta. La falta de fogones y de restos de actividades domésticas en estos recintos indica que las plataformas no se utilizaron para fines habitacionales o domésticos. Es posible que en estos edificios se llevaran a cabo ceremonias en relación con los geoglifos que se encuentran a poca distancia, en las laderas de la quebrada que se proyecta del noreste. Después de esta fase constructiva los edificios en el sector norte de Los Molinos fueron abandonados, al mismo tiempo que el resto del asentamiento. Los contextos y los materiales hallados comprueban que el abandono ocurrió hacia finales de la fase Nasca 3, probablemente después de los eventos de lluvia ocurridos al final de la época Nasca Temprano. Al igual que en el sector central de Los Molinos, en las estructuras del sector norte se pudieron registrar evidencias de una reocupación de algunas partes de los edificios, donde se encontró material cerámico perteneciente a las fases Nasca 4 y 5. Con excepción de un fogón en la plataforma alta no se encontraron indicios de actividades domésticas. Es de suponer, por lo tanto, que en estas estructuras se habrían seguido realizando actividades religiosas en estas fases tardías. Eso explicaría también el hallazgo de varias vasijas de cerámica fina con representaciones mitológicas, así como un tazón de la fase Nasca 5 que se encontró sobre la superficie de la segunda rampa (fig. 39:1). En el constante proceso de mantenimiento del edificio, en relación con la fase Nasca 5, se colocó un muro adosado que sirvió como refuerzo al muro de contención del lado sur de la plataforma alta. Después de la última remodelación las estructuras de este sector fueron abandonadas completamente. A continuación, fuertes lluvias causaron nuevamente daños en los edificios. En las capas superiores se pudieron observar claras evidencias de erosión provocada por el paso de agua. Grandes cantidades de agua se filtraron en el grueso relleno de la plataforma alta causando fuertes daños en la base del muro de contención.

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Viviendas sencillas en Los Molinos Durante los primeros reconocimientos en Los Molinos se habían observado varias hileras de cañas que sobresalían en los lados del camino, en el límite sur del sector central. En ese lugar, al pie de la ladera, inmediatamente al este del camino, se estableció una unidad de excavación para documentar posibles estructuras que podrían corresponder a viviendas sencillas, lo que nos permitiría obtener más información sobre la división funcional del sitio (fig. 14). En el transcurso de las excavaciones se documentaron once paredes de caña y zanjas de paredes que permitieron reconstruir estructuras de diferentes momentos de ocupación. Las paredes más antiguas, 1 y 2, se habían conservado sólo como zanjas, dentro de las cuales se encontraron restos de cañas delgadas de aproximadamente 1 cm de diámetro. Estas cañas estaban dispuestas en grupos irregulares. Las paredes 3, 4 y 5 pertenecían a una segunda fase de ocupación y se construyeron de hileras regulares de caña más gruesa (aproximadamente 1.5 cms de diámetro). En una esquina se había conservado además un poste delgado, en el cual estaban amarradas las cañas con cuerdas de fibra vegetal. Las paredes de la tercera fase de ocupación, (paredes 6 hasta 11), estaban construidas de cañas delgadas dispuestas en grupos irregulares. En todos los niveles de ocupación se habían conservado apisonados sencillos relacionados con las paredes. Por la gran cantidad de basura doméstica encontrada, tanto sobre los pisos como también en varios pozos, se puede concluir que las estructuras servían de áreas de vivienda. Se encontraron muchos restos vegetales como granos y chala de maíz, frijoles, vainas de pallares, etc.; así como conchas, huesos y herramientas de hueso, piedra y obsidiana. Una concentración de excrementos de camélidos sugiere que en las cercanías también se criaban estos animales. La mayoría de la cerámica encontrada en los tres niveles de ocupación pertenecen al estilo Loro (antes Nasca 8, Horizonte Medio, 600– 800 d.C.). Sólo en las capas superficiales, donde

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el terreno estaba más removido, se encontraron algunos fragmentos de cerámica de la fase Nasca 7. Las viviendas excavadas fueron utilizadas por consiguiente mucho después del tiempo de ocupación del sector central de Los Molinos. El sector sur de Los Molinos En el sector sur de Los Molinos se realizaron excavaciones en tres unidades, en una de las cuales, en el límite sur del sitio, no se pudo registrar ningún hallazgo arqueológico. Otra unidad se ubicó inmediatamente delante de la casa de la familia Palomino Noa, en el actual caserío de Los Molinos. Allí se pudieron documentar dos fases sucesivas de ocupación de las épocas Nasca Temprano y Nasca Medio. En ambas épocas el sitio había sido utilizado alternadamente para fines habitacionales y funerarios. En esta unidad (unidad 1) se excavó un área de 40 m2. La mayor parte del área había sido afectada fuertemente por los saqueos de años anteriores y por la construcción de viviendas. El motivo para la excavación en este lugar fue el hallazgo de varios contextos funerarios Nasca a finales de 1998, cuando se hacía la construcción de una tubería de agua. En las capas inferiores se identificó un nivel de ocupación doméstica relacionada con la época Nasca Temprano (Nasca 2 y 3). Cuando terminaron las actividades domésticas, en el mismo lugar fueron depositados ocho entierros simples de individuos colocados en pozos, en urnas y en fosas sencillas. Las fosas eran de poca profundidad y contenían restos de niños o de jóvenes, envueltos en tejidos llanos. Otros niños estaban sepultados dentro de ollas utilitarias. El mismo lugar fue utilizado posteriormente para actividades domésticas. En efecto, en las capas superiores se encontraron muchos restos de basura con fragmentos de cerámica de las fases 3 y 4. En la fase Nasca 5, en el mismo lugar se depositaron otras dos tumbas intrusivas: un entierro en urna y un entierro en pozo con un techo de palos de madera inclinados. Cabe indicar que ninguna de las tumbas afectó aque-

llas de la época Nasca Temprano. Seguidamente, sobre el techo de las tumbas se registró otro nivel con evidencias de ocupación doméstica. Se identificaron paredes de quincha que delimitaban un recinto rectangular relacionado a un apisonado que sólo estaba conservado en partes. Estas viviendas sencillas de la fase Nasca 5 se quemaron después de su abandono. Luego el sitio fue utilizado nuevamente como cementerio. En ese momento se establecieron cuatro tumbas de tipo “barbacoa”, con pozo y techos de troncos de madera. Estas tumbas intruyen claramente en las paredes y el apisonado de la ocupación anterior. Al igual que las viviendas, las tumbas pertenecen a la fase Nasca 5, en una modalidad tardía de esta fase. La mayoría de las tumbas de esta unidad de excavación de Los Molinos estaban saqueadas, pero en algunos casos se pudo recuperar parte o incluso todo el ajuar funerario (fig. 17). Los contextos arqueológicos excavados indican la existencia de varias etapas de ocupación relativamente cortas entre las fases Nasca 2 y 5. Después de la fase Nasca 5 el lugar aparentemente fue abandonado. En la superficie se encontraron fragmentos aislados de fases más tardías. Las tumbas de tipo “barbacoa” (pozo con techos de troncos) son las más conocidas y típicas de la cultura Nasca. Estas generalmente estaban compuestas por un pozo de planta circular u ovalada (a veces cuadrangular) cuya cámara funeraria estaba cubierta por una estera de cañas, así como por varios troncos de huarango y una gruesa capa de barro. Si bien existía cierta variabilidad en la construcción de los pozos o de los techos, el tipo de tumba documentado en Los Molinos probablemente era el más común. Como ejemplo de este tipo de tumbas se describe a continuación la tumba 2 del sector sur de Los Molinos (fig. 15, 16). Primero se excavó en el suelo natural un pozo de planta ovalada de 1.50 m de profundidad y de 1 m de diámetro. El fondo del pozo se amplió hacia el lado norte, construyendo así una cámara funeraria. Sobre el piso de la cámara se colocó una capa de arena fina de río que sirvió de lecho para el individuo y sus ofrendas.

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Como la tumba estaba saqueada, se pudieron documentar in situ solamente los restos del cuerpo, una vasija de cerámica completa de la fase Nasca 5, un atado de tela de algodón con pigmentos y huesos de cuyes. Después de depositar al individuo se construyó el techo de la cámara funeraria. Primero se colocó una estera de cañas gruesas atadas con cuerdas de fibra vegetal. Encima se colocaron cinco palos de huarango y dos de pacae. Todos los troncos habían sido cortados por fuego. Sobre los troncos se puso una capa de cañas delgadas, encima una capa de hojas y sobre estas una capa de barro de aproximadamente 20 cms de espesor, la cual contenía algunos adobes rotos y piedras. Los saqueadores penetraron en la cámara desde el sur, dejando el techo casi intacto. Sobre el techo se colocó una capa de relleno de tierra, ripio y material orgánico de 40 cms de espesor. El relleno contenía fragmentos de cerámica de las fases Nasca 1 a Nasca 5. Encima del relleno se hizo una marca en forma de una placa redonda de 80 cms de diámetro y 20 cms de espesor, de barro, ripio y adobes. Encima de ésta se puso otro relleno de 20 cms de espesor y al nivel del terreno otra marca formada por un rectángulo de adobes con relleno de barro. La segunda unidad de excavación del sector sur de Los Molinos, de 60 m2 de extensión, se estableció en el límite oeste de este sector, muy cerca de una acequia que bordea los campos de cultivo. En esta unidad se encontraron varios contextos funerarios intactos pertenecientes al Horizonte Medio: cuatro entierros simples y dos de tipo “barbacoa”. Todas las bocas de las fosas se encontraban en el mismo nivel y no se registraron evidencias de una ocupación anterior. Sobre los contextos funerarios se encontraba solamente una gruesa capa de sedimentos con fragmentos de diferentes fases de la cultura Nasca (Nasca 3, 4, 5), los cuales probablemente fueron acarreados por el agua desde áreas de ocupación cercanas. Los contextos funerarios – parecidos a aquellos de la cultura Nasca – consistían en fosas excavadas en el terreno natural o en pozos profundos con una cámara donde fue deposi-

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tado el individuo con sus ofrendas, después de lo cual las fosas fueron rellenadas con el mismo material que se había extraído al excavarlas (fig. 18). En el caso de los pozos, encima de la cámara se encontró un techo de palos y una capa de barro con fragmentos de adobe (fig. 20). Al nivel del terreno estas tumbas también tenían una marca en forma de una placa de barro y adobe, de forma ovalada o irregular, la cual sirvió como señal. Debido a la proximidad de una acequia y la humedad del terreno no se conservaron ofrendas de material orgánico sino solamente las ofrendas de cerámica (fig. 19, 21, 39:2–3). A continuación se describirá la tumba 1 de ese sector, que estaba preparada con especial cuidado. Se trataba de una tumba con pozo y cámara lateral. En la superficie tenía una señal grande de forma ovalada, construida de barro, arena y trozos de adobe. Debajo de la señal se encontró un relleno de más de 80 cms de espesor, compuesto de tierra, ripio y adobes. La boca del pozo tenía un área de 2.40 m × 2.40 m de extensión. En las esquinas noreste y sureste se encontraron dos individuos enterrados en apéndices del pozo principal (fig. 20). Después de retirar el relleno se encontró el techo de la cámara funeraria, el cual estaba construido de varios troncos de huarango cubiertos de barro y trozos de adobes y había cedido por el peso del relleno. Encima del techo se encontró el entierro de un niño que evidentemente fue depositado como ofrenda. El individuo estaba acompañado por una botella casi completa perteneciente al estilo Chakipampa del Horizonte Medio (fig. 21.5). Luego de retirar el techo y el relleno caído se encontró un pozo de forma circular rellenado completamente. A una profundidad de aproximadamente 1 m se había construido la cámara funeraria mediante una ampliación del pozo hacia el lado norte. El acceso a la cámara estaba cerrado por un pequeño muro de adobes trapezoidales. La cámara misma, igualmente, había sido rellenada. En el lado este del interior de la cámara se encontró el esqueleto de un niño fuertemente dañado por la humedad. Al lado oeste había restos de otro niño cuyos huesos no

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estaban en posición anatómica. Tanto en el relleno de la cámara como en el relleno del pozo se encontraron restos desarticulados de otros cuatro individuos. Según las evidencias que se conocen sobre las tumbas del Horizonte Medio en la costa sur del Perú, en ese tiempo los entierros múltiples eran comunes, especialmente aquellas que incluyen varios niños. Esta costumbre se diferencia marcadamente de las costumbres funerarias de la población Nasca, que sepultaba a sus muertos en forma individual. Las vasijas asociadas a los individuos enterrados en la boca de la tumba se pueden atribuir a los estilos Loro y Chakipampa de la primera época del Horizonte Medio (600–800 d.C.), los cuales evidentemente resultan ser contemporáneos (fig. 21). Excavaciones en La Muña El sitio de La Muña se encuentra, al igual que Los Molinos, cerca de la confluencia de los ríos Grande y Palpa, pero un poco más al sudoeste, en la margen derecha del río Grande. La Muña es un asentamiento muy grande que se extiende a lo largo de las laderas que forman la margen derecha del valle. Desde el sitio de La Muña se puede divisar toda la planicie cultivable formada por los ríos Grande, Palpa y Viscas. Los datos recuperados en 1997 durante los trabajos de prospección y las excavaciones de prueba, indican que La Muña pertenece a la época Nasca Medio (200–400 d.C.). Los rasgos arqueológicos: arquitectura monumental, áreas de vivienda y ocupación doméstica, grandes tumbas de élite, geoglifos, así como la gran extensión del sitio, sugieren que La Muña debió ser el centro administrativo regional de esa época. Sabiendo que los geoglifos del área de estudio se habían hecho en su mayoría en las épocas Nasca Temprano y Nasca Medio, con los trabajos en La Muña se pretendía investigar un segundo foco de desarrollo de la cultura Nasca en la región de Palpa. Durante los primeros trabajos de 1997 el sitio fue dividido en seis sectores (fig. 23, 38). En el sector A, en la parte baja de la ladera, se

identificó una serie de muros de adobe y paredes de quincha distribuidos en varias plataformas bajas y escalonadas, los cuales estaban asociados a muchos restos de actividad doméstica. Sin duda se trata de un sector de viviendas. Esta parte del sitio se encuentra bastante saqueada debido a la existencia de tumbas menores que resultan ser intrusivas. El sector B ocupa la parte central e intermedia del sitio y está delimitado por el lado sur por una quebrada seca. Se trata de un cementerio que concentra elaboradas tumbas que son bastante grandes y que definitivamente habrían sido destinadas a personajes de alto estatus. El sector C está ubicado inmediatamente al oeste del cementerio antes descrito. Sobre un primer espolón se encuentran varias plataformas. Más al oeste existe otro espolón alargado en cuya superficie se ven dos geoglifos grandes en forma de trapecios. Estos se inician arriba de un conjunto de grandes plataformas escalonadas semi-artificiales que se encuentran en la parte baja del espolón, y terminan en la parte superior de la ladera cerca del inicio de las estribaciones. Otro trapecio comienza en la plataforma más alta y se orienta hacia el este. En los sectores D y F, que se encuentran más al oeste, al lado de una amplia quebrada seca, se observan varios restos de muros de piedra de construcciones sencillas. En el sector E se encuentran otros geoglifos de forma linear. Las investigaciones del proyecto se concentraron en el sector B. Como se dijo antes, allí se encuentra la necrópolis de La Muña que – como la mayoría de los sitios arqueológicos en la región de Palpa y Nasca – está severamente saqueada. Esta necrópolis está distribuida en varias plataformas y a su vez está delimitada por muros perimétricos hechos con adobes. Es evidente que varias de las tumbas saqueadas en este sitio eran muy grandes. Los restos de la arquitectura funeraria visibles en los pozos de saqueo, indican que las estructuras estaban construidas siguiendo un patrón claramente definido: comprenden una antecámara construida en la superficie, un pozo y una cámara funeraria. Las antecámaras son de forma cuadrada, con banqueta, y están inserta-

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das dentro de una recinto de planta rectangular. En el centro de este recinto se encuentra un pozo profundo al fondo del cual estaba la cámara funeraria (fig. 24, 25, 27–29). El recinto que rodea la tumba más grande, situada en la parte central de este sector mide aproximadamente 20 m × 30 m. Hasta el momento, esta clase de tumbas de la cultura Nasca no se había documentado con detalle. En consecuencia se consideraba que los contextos funerarios Nasca no mostraban diferencias que pudieran ser interpretadas como indicadores de élites (Carmichael 1988, 1995). La parte sur de la necrópolis está limitada por una amplia quebrada seca (fig. 38). Los sedimentos y las huellas de erosión indican que por esa quebrada bajaron en algún momento grandes cantidades de agua y lodo, las cuales destruyeron una parte de las tumbas y de otras estructuras adyacentes. Durante las excavaciones en uno de los edificios destruidos por la erosión en el límite con el sector A, se encontraron terrazas y estructuras de quincha que indican la existencia de áreas de vivienda. También se registraron varios depósitos de sedimentos que se habían acumulado durante diferentes eventos de lluvias. Finalmente, se realizó una pequeña excavación en una parte de las plataformas altas que se encuentran justo debajo de los grandes trapecios (en el sector C). Allí se encontró un piso bastante limpio y muros bajos y sólidos que delimitan las plataformas. Se sugiere que este sector estaría relacionado con funciones de tipo ceremonial en directa conexión con los geoglifos. Las tumbas de La Muña Las tumbas investigadas en La Muña están ubicadas en el sector B del sitio. Desde el principio de las investigaciones sabíamos que era casi imposible encontrar un contexto funerario intacto en ese sector. Más bien tratamos de documentar con todo detalle la arquitectura funeraria de estas grandes tumbas Nasca que hasta el momento no se habían registrado de manera científica. Al igual que en Los Molinos, primero se realizó la cuadriculación del terreno

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marcando los puntos de referencia con hitos consolidados. En ese sistema topográfico se ubicaron las unidades de excavación. En 1998, en la parte central del sector B se excavaron las tumbas 1 y 2, y en 1999, más hacia el este se excavó la tumba 3. La unidad de excavación de las tumbas 1 y 2 abarcó un área de 14.50 m × 14.50 m (fig. 24, 25). Al inicio de las excavaciones se tuvo que retirar una gran cantidad de escombros producidos por los saqueos de años anteriores. A continuación se liberaron y documentaron los restos de las construcciones que se habían conservado. Finalmente se practicaron excavaciones limitadas y pozos de sondeo entre los muros conservados para registrar la estratigrafía completa de la unidad de excavación. En esta unidad se documentaron dos contextos funerarios, uno más grande (tumba 1) y el otro más pequeño (tumba 2). Esta última tumba se había adosado posteriormente a la tumba 1, pero siempre conservando el mismo patrón arquitectónico. El área de las dos tumbas estaba delimitada en su parte oeste por un gran muro de contención de 1 m de ancho y que tenía una altura conservada de 1.80 m. Al sur de los contextos funerarios se encontró un área abierta, la cual a su vez estaba delimitada por otro muro de 1 m de espesor y de 11 m de longitud que formaba parte de otro contexto funerario que viene a ser la tumba más grande de toda la necrópolis de La Muña, la cual también había sido completamente saqueada. La estructura funeraria del lado este de la unidad de excavación (tumba 1) tenía un pozo – donde se encontraba la cámara funeraria – que estaba cercado por un muro de 70 cms de espesor y 70 cms de altura, el cual abarcaba un área de 5 m × 5 m de extensión. En el muro se habían empotrado varios postes de madera que probablemente soportaban un techo. Uno de los postes que se había conservado medía 1.40 m de longitud. En la parte exterior del muro estaba adosada una banqueta de 30 cms de ancho y 40 cms de altura, la cual tenía su parte exterior cuidadosamente enlucida. Esta estructura funeraria estaba circundada en sus lados este, norte y oeste por un muro

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perimétrico que ocupaba un área de 7.75 m × 6.25 m, el cual tenía un ancho de 75 cms y una altura de hasta 80 cms. Entre el muro interior y el muro exterior quedaba un delgado pasadizo de 42 cms a 60 cms de ancho. En el lado sur el espacio era mayor y se debe interpretar como una antesala que servía para ingresar a la tumba. En el apisonado que se encontraba en el pasadizo y la antesala – cubierto con arena de río – se encontraron los fragmentos de un vaso efigie (fig. 26). Algunos fragmentos de la misma vasija se encontraron sobre el piso de la tumba 2 y al sur de ésta. Es posible que la vasija se dejó allí como ofrenda en el contexto de rituales funerarios. Todos los muros estaban construidos con adobes de forma cónica (odontiformes) hechos a mano. Estos adobes son típicos de la época Nasca Medio y se caracterizan por tener una base ovalada o casi redonda de 12 a 16 cms de diámetro y 30 cms de altura, hechos en tres o cuatro paños. Estos adobes se diferencian totalmente de aquellos utilizados en Los Molinos, los cuales se conocen como paniformes. En general los adobes se colocaron en filas alternadas con mucho mortero, tanto en posición vertical como de costado (con la base hacia fuera). Se trata de muros muy sólidos que presentan dos caras y un relleno interior compuesto de barro y fragmentos de adobes. Para la construcción de los muros se habían excavado pequeñas zanjas de cimentación en el suelo natural. En el lado oeste del complejo funerario se identificó un acceso de 50 cms de ancho con un umbral de piedras. Probablemente esta era la única entrada al recinto funerario aunque en el lado sur el muro perimétrico estaba destruido, de manera que allí podría haber existido otra entrada. Sin embargo, las evidencias encontradas en la tumba 3 también sugieren que este muro era continuo (cf. infra). El segundo complejo funerario (tumba 2) estaba adosado al lado oeste de la tumba 1 y tenía la misma estructura arquitectónica. Su forma, sin embargo, era trapezoidal y los lados medían 4.50 m × 8 m. Los muros norte y sur se habían colocado entre el muro oeste de la

tumba 1 y el muro de contención más al oeste. Es evidente que se trataba de un adosamiento posterior con el cual se aprovechaba el espacio abierto al oeste de la tumba 1. Los muros norte y sur tenían 50 cms de espesor y 1.30 m de altura. En el muro sur había una pequeña ventana de 55 cms de ancho y 45 cms de altura al nivel del piso, cuyo dintel estaba construido de cañas. Sobre el umbral de la ventana se halló un fragmento trabajado de concha de Spondylus. Estos moluscos se encuentran solamente en aguas cálidas de las regiones tropicales y están consideradas como símbolos de agua y fertilidad. En toda el área andina fueron utilizadas en contextos rituales. Al igual que en la tumba 1, en el muro perimétrico de este pozo se encontraron postes bastante largos que habrían servido para soportar un techo. El muro, sin embargo, estaba casi completamente destruido y abarcaba un área de 3.60 m × 3.60 m, habiéndose conservado hasta una altura de 62 cms. Al exterior se había adosado una banqueta de 30 cms de ancho y 35 cms de altura que también estaba bien enlucida. El pasadizo que se encuentra entre la banqueta y el muro perimétrico exterior del recinto funerario era de 20 cms de ancho, mucho más angosto que el de la tumba 1. Sobre el piso del pasadizo se encontraron huellas de combustión y huesos de camélidos y de cuyes, los cuales también se pueden interpretar como restos de un ritual funerario. Inmediatamente delante de la entrada a la tumba 2, más al este, se encontró una vasija sencilla pero bastante grande, la cual habría servido para depositar alimentos. Mientras que en el interior de la estructura funeraria se encontró un solo piso, en el exterior se encontraron tres. Los pisos superiores correspondían al tiempo de construcción de las tumbas. El piso inferior, en cambio, pertenecía a una ocupación anterior. Allí se identificaron hoyos de postes, fogones y muchos restos orgánicos, así como pozos con restos vegetales y fragmentos de cerámica. Esta ocupación se relaciona con las fases Nasca 3 y 4, mientras que las estructuras funerarias fueron construidas y utilizadas en la fase Nasca 5 (ver fig. 33).

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Las excavaciones en la tercera estructura funeraria (tumba 3) abarcaron un área de 150 m2 (fig. 27, 28). Los restos de las construcciones se encontraban sobre una extensa plataforma cerca del límite inferior de la ladera aterrazada sobre la cual se había establecido la necrópolis. Las construcciones alrededor del pozo funerario tenían una estructura parecida a las de aquellas de las tumbas 1 y 2: alrededor de un cuadrángulo central estaba adosada una banqueta; el complejo estaba cercado por un muro perimétrico que al oeste, norte y este dejaba sólo un pasadizo estrecho alrededor de la unidad central, pero que al sur dejaba un pequeño patio; finalmente, el acceso al recinto funerario se encontraba en el lado oeste del patio o antesala. En esta, como en todas las estructuras, se encontraron apisonados compactos cubiertos con una capa de arena fina de río que había servido como superficie de uso. Fuera del complejo funerario se encontraron – sobre la capa de arena – varias concentraciones de fragmentos de cerámica, huesos de animales y restos quemados de cañas y otros vegetales. Sobre el piso del patio de la tumba se encontraron dos vasos fragmentados (cf. infra). Casi todos los muros se construyeron en un solo momento en la fase Nasca 5, en relación con la tumba. Sin embargo, debajo de la estructura funeraria se encontraron varias capas pertenecientes a una ocupación anterior. Estas capas se documentaron en base a excavaciones limitadas dentro del área del complejo funerario. El análisis estratigráfico demuestra que en el sector con estructuras funerarias hubo varios eventos constructivos. En una primera fase de construcción se niveló el suelo natural que tenía un ligero declive hacia el este y el norte. Después se colocó un apisonado regular y compacto que estaba relacionado a una pared de quincha. Lo limitado del área de excavación no permitió una interpretación detallada de los contextos, pero todo indica que se trataba de una ocupación doméstica, ya que los elementos constructivos eran sencillos en comparación con la arquitectura más tardía. Los materiales recuperados indican que esta ocupación data de las fases Nasca 4 y 5.

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Las estructuras del segundo momento constructivo ya parecen formar parte de una construcción planificada de grandes dimensiones. Primero se construyeron los muros que delimitaban la parte central del sitio y que al mismo tiempo sirvieron como muros de contención para una primera plataforma al lado oeste. En otras partes de este sector de La Muña se encontraron muros de función parecida. En esta primera fase con arquitectura más formal se puede suponer que existía un espacio abierto que estaba delimitado en su lado este por muros bien trabajados y en el norte por un muro sencillo de adobe. No se pudieron determinar más detalles constructivos en base a los contextos documentados. En una fase de construcción posterior se elaboró un nuevo piso que fue utilizado en el área entre los muros principales al este y norte. Gran parte de este piso se destruyó posteriormente por la construcción de la tumba. En la fase de construcción subsiguiente se estableció la tumba. Para ello se excavó un pozo profundo en el terreno natural, el cual medía 4.50 m de diámetro y 5.50 m de profundidad. Al fondo del pozo se construyó la cámara funeraria, colocándose muros de adobe directamente contra el terreno natural. De esta manera se formó un recinto casi cuadrado de 2.10 m × 2.50 m de lado y de una altura de 1.80 m que corresponde a la cámara funeraria en sí. En la parte superior de las paredes este y oeste se construyeron dos pequeños nichos (altura: 30 cms, ancho: 25 cms, profundidad: 25 cms) en los cuales se habrían colocado ofrendas especiales. Tanto las paredes como las cabeceras de los muros fueron enlucidas cuidadosamente. Sobre el piso de la cámara fue colocada una delgada capa de arena de río que sirvió de base para el individuo y su ajuar funerario. Después se construyó el techo de la cámara, el cual estaba formado por doce troncos de huarango bastante gruesos, colocados sobre las cabeceras de los muros en sentido este-oeste. Encima de los troncos se puso una gruesa capa de barro mezclada con grandes piedras. Es evidente que la cámara no fue rellenada.

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El pozo se rellenó por encima del techo de la cámara. La presión del relleno y la filtración de agua hicieron que los troncos se rompieran, dañando de esta manera también la cabecera de los muros, los nichos y el individuo mismo con sus ofrendas. Al igual que en las tumbas 1 y 2, a pesar de la destrucción de la cámara funeraria y el saqueo ocurrido en la década de 1930, todavía se pudieron recuperar los restos del individuo y una parte de las vasijas que conformaban el ajuar funerario (fig. 31, 39:12). Después de colocar el relleno del pozo se edificó encima una plataforma. Con este fin, se construyó primero un recinto de planta cuadrada, en cuyos lados exteriores se adosaron muros más bajos que formaron una banqueta. En el muro interior se empotraron diez postes de huarango hasta una profundidad considerable debajo de la base de los muros. Todavía se conservan siete de los postes, los cuales estaban enfilados en las paredes. Es probable que estos postes hayan soportado un techo. Inmediatamente, el interior del recinto cuadrado fue rellenado y sellado con una capa de barro. Enseguida, la plataforma obtenida fue cuidadosamente enlucida. Todo el recinto funerario fue cercado con un muro que dejaba al norte, este y oeste de la plataforma un pasadizo de sólo 45 cms de ancho, mientras que al sur de la plataforma quedó un patio más grande (antesala) de 7.65 m × 3.20 m que habría servido para realizar algunos rituales funerarios. El único acceso al complejo funerario estaba formado por una abertura en el lado suroeste del muro perimétrico. Junto con la construcción del muro perimétrico, en toda el área del complejo se estableció un apisonado de barro, sobre el cual se puso una capa de arena que sirvió como superficie de uso. Después de la construcción de la tumba se siguieron utilizando los edificios, tanto fuera como también al interior del complejo funerario. La arena casi limpia y poco compactada en el interior del complejo, indica que allí se realizaron sólo algunas pocas actividades y que el recinto fue utilizado por pocas personas. Las únicas huellas de uso son dos vasos que se

encontraron sobre la arena del patio de la tumba (fig. 30, 39:13–14). Las vasijas pertenecen a la fase Nasca 6 y es posible que se hayan colocado como ofrenda después de que la tumba fue establecida. Por otro lado, los rasgos al exterior del muro perimétrico se diferencian marcadamente de aquellos del interior de la estructura funeraria. Así, al norte y oeste de la tumba, la capa de arena estaba muy compactada, lo cual probablemente se debe al constante tránsito de personas y la renovación del piso con arena y agua. En la arena compactada se encontraron muchos fragmentos de cerámica, restos vegetales, huesos de camélidos y huellas de combustión. Algún tiempo después de la construcción y utilización de la estructura funeraria se realizaron varias remodelaciones en los edificios. En la esquina noreste fue adosado un muro nuevo que se desplazaba hacia el norte, afuera de la unidad de excavación. Este muro fue derrumbado más tarde junto con una parte del muro perimétrico y fue cubierto con un piso que sirvió para establecer una comunicación con los recintos más al noroeste. Además, el acceso que comunicaba el pasadizo al lado oeste con el recinto funerario fue clausurado con adobes y piedras grandes. Como éste fue el único acceso, es de suponer que en este momento finalizó el uso de la estructura funeraria. En resumen, se pudo comprobar que el área investigada alrededor del recinto funerario y, posiblemente también la estructura funeraria misma fueron utilizadas durante un lapso de tiempo considerable. Mientras que el acceso al recinto funerario estaba limitado y su uso probablemente era de carácter ritual, los recintos alrededor de la tumba probablemente se utilizaron de manera intensa y en relación con actividades no rituales. Con excepción de la primera fase constructiva y las dos vasijas de ofrenda depositadas en el patio, todas las actividades identificadas datan de la fase Nasca 5. Las plataformas de La Muña La plataforma excavada en La Muña está ubicada sobre la superficie nivelada de un espolón,

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al noroeste del cementerio del sector central. Sobre la plataforma se encontraba un recinto de 30 m × 15 m de extensión que estaba dividido en dos partes (fig. 32). Las excavaciones se realizaron en la mitad norte de la plataforma. En esa parte apenas se observaron pozos de huaqueo. En una excavación de la temporada de 1997 se había comprobado que los muros perimétricos estaban bien conservados. La excavación comprendió un área de 19 m × 18 m. El recinto norte se excavó casi por completo hasta el primer piso. Luego se excavó una trinchera para documentar la estratigrafía debajo del piso. Al exterior de los muros, en el este, norte y oeste del recinto, se hicieron excavaciones limitadas. El recinto norte tiene una forma cuadrada de 13 m × 13 m de extensión. Los muros de adobes tenían un ancho de 50 hasta 95 cms y estaban conservados hasta una altura de 1.40 m. El muro este estaba construido con doble cara y relleno interior. En un primer momento de la construcción se había nivelado el terreno natural y luego se construyó el muro oeste. Después de acumular rellenos en algunas partes se construyeron los otros muros. El acceso probablemente se encontraba en la esquina noreste, aunque esto no pudo ser confirmado porque justo en esa parte el muro estaba fuertemente erosionado por agua. En el interior del recinto se encontró un piso de barro, sobre el que se había colocado una capa de arena y en el cual se pudieron definir ocho hoyos de postes que habrían servido para sostener un techo. Sobre el piso apenas se observaron huellas de uso. En la esquina sureste se encontraron algunas conchas. Además se hallaron pequeños pozos con material vegetal. En otros pozos pequeños cerca de los muros se encontraron ocho madejas de hilo con sus respectivos torteros que se habían depositado a manera de ofrendas (fig. 34). El material cerámico recuperado indica que la plataforma fue construida y utilizada en la época Nasca Medio (fase Nasca 5). Debido a los pocos hallazgos encontrados en esta estructura difícilmente se puede determinar la función del recinto. Es obvio que el piso se había mantenido limpio. Es posible que el recinto haya sido

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utilizado sólo en pocas ocasiones, como por ejemplo en reuniones o ceremonias. Esta interpretación parece plausible, considerando los contextos hallados al exterior del recinto. Allí se encontraron numerosos restos de actividades domésticas. En varios pisos se definieron hoyos de postes y paredes de quincha, así como varios pozos con restos vegetales, uno de ellos conteniendo incluso una bolsa de ajíes. Estas actividades domésticas debieron realizarse tanto durante, como también después del uso del gran recinto. En el mismo lugar se pudo identificar una profunda avenida de agua que se habría formado como resultado de fuertes lluvias. Otras evidencias de erosión por lluvia se han detectado en el área que da a la entrada del recinto norte. Las lluvias deben haberse producido durante o inmediatamente después de la utilización de los recintos, al final de la ocupación cultural de estas estructuras. La plataforma norte de La Muña En el sector C, ubicado al oeste de la necrópolis de La Muña, existen tres plataformas artificiales y una plaza grande que fueron construidas de forma escalonada en la ladera alta de la quebrada. Inmediatamente encima, en una sección menos inclinada de la ladera, se encuentran tres geoglifos en forma de trapecios (fig. 38). Durante los primeros reconocimientos en la superficie no era claramente visible si sobre las terrazas se encontraban construcciones. Depósitos de tierra fina de color más claro en los bordes de las terrazas indicaban la posible existencia de muros de adobe erosionados. Para comprobar si habían o no restos de construcciones, se realizaron excavaciones en la esquina sureste de la plaza, en un área de 50 m2. Con las excavaciones se pudo comprobar que las terrazas estaban delimitadas por muros bajos de adobe. Para la construcción de estos primero se había nivelado el terreno irregular y luego se establecieron los muros sin mayor cimentación. Luego se colocó un único piso. Cerca de la esquina sureste, justo en la unidad excavada, se encontró un vano de acceso a la plaza. Es evidente que el acceso se estableció en la misma

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dirección por donde se conecta con la plataforma descrita anteriormente. Los pocos fragmentos de cerámica encontrados durante la excavación pertenecen a la fase Nasca 5. Por consiguiente, es claro que las construcciones del sector oeste de La Muña fueron hechas en el mismo momento que la mayoría de los otros edificios, especialmente las grandes estructuras funerarias. La ubicación algo elevada de una plaza delimitada con muros, justo al lado de los geoglifos, sugiere que allí se habrían realizado ceremonias o cultos relacionados con los geoglifos. El sector sur de La Muña Las excavaciones en el sector sur de La Muña se realizaron sobre un promontorio alargado, donde se llegaron a definir tres unidades arquitectónicas en un área de 100 m2 (fig. 35). Al principio de los trabajos se limpió la superficie de todo el promontorio en un área de 30 m × 15 m. Allí se pudo determinar que las construcciones formaban parte de una construcción alargada constituida por varias cámaras rellenadas que al parecer servían como muro de contención de una amplia plataforma ubicada en su lado oeste. Más al norte, al este de la tumba 3, una construcción similar había sido expuesta por grandes pozos de huaqueo. La tercera unidad arquitectónica se encontraba al norte de la cámara rellenada y de la plataforma. Esta parte, sin embargo, había sido fuertemente erosionada por una avenida de agua. Las construcciones estaban conectadas a un pasadizo que llevaba a la parte alta del sitio, donde se encuentran los grandes complejos funerarios. Por el análisis de la estratigrafía y los materiales arqueológicos asociados se pudieron identificar tres etapas constructivas, todas pertenecientes a la fase Nasca 5. En los niveles inferiores, encima del terreno natural, se encontró un apisonado de barro que fue utilizado junto con una construcción de la cual se ha conservado solamente la base de piedras. Los restos de basura doméstica y pequeños fogones indican una función doméstica.

A continuación se construyó el muro de contención. Primero el terreno se niveló con un relleno de ripio y se consolidó con una capa de barro. Luego se construyeron los dos muros de adobe, que junto con el relleno, sirvieron de muro de contención de la gran terraza. Entre los dos muros se colocaron alternadamente rellenos de ripio y capas de barro hasta llegar al límite superior de los muros. En la parte de la terraza se colocó sobre un relleno un primer apisonado. Ese apisonado fue renovado en varias ocasiones, por lo cual es de suponer que fue utilizado por un tiempo largo. En este momento existía una entrada en el muro norte que daba acceso a un edificio ubicado más al norte. La segunda etapa constructiva estaba marcada por los efectos de un evento de fuertes lluvias que se pudieron observar en todas las unidades arquitectónicas. Sobre el piso de la terraza se había acumulado el agua y formó allí una gruesa capa de sedimentos casi horizontales, la cual más tarde sirvió de base para un nuevo piso. Al mismo tiempo la terraza se dividió en varios recintos menores mediante la construcción de dos paredes de quincha. Evidentemente en este momento cambió el tipo de uso de ese espacio arquitectónico. A continuación se quemaron las paredes y toda el área fue cubierta por una capa de arena y tierra. Esta superficie fue utilizada esporádicamente antes de que el sitio fuera abandonado definitivamente. Finalmente cayeron otras lluvias fuertes que dejaron profundas huellas de erosión y que probablemente causaron el abandono definitivo del sitio. Mucho tiempo después del abandono de las construcciones se depositó todavía una pequeña ofrenda formada por una vasija de cerámica con partes trabajadas de concha Spondylus. La cerámica estaba elaborada en un estilo típico de la primera época del Horizonte Medio (600–800 d.C.) y relacionado con Wari (fig. 36). Aunque no hay indicios muy claros para la función de las edificaciones excavadas, es de suponer que en su forma original no sirvieron de viviendas. Mientras que la construcción alargada servía como muro de contención para la terraza, la terraza misma probablemente servía

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como espacio abierto para reuniones o probables actividades públicas. Un cambio de función se produjo con la construcción de las paredes de quincha que pertenecían a edificaciones que sí habrían servido como viviendas o para otras actividades domésticas. Resumen y conclusiones Como ya se mencionó en la introducción a este artículo, hasta la fecha no se han realizado muchas excavaciones en sitios de la cultura Nasca y por ende, sólo en muy pocos casos se tiene información de resultados de excavaciones estratigráficas. En este contexto, la mayoría de interpretaciones acerca de la cultura Nasca, especialmente en lo que se refiere a su organización socio-política, se basaban sólo en algunos pocos contextos arqueológicos debidamente documentados, en tumbas aisladas o en resultados de prospecciones de superficie hechas en varias regiones de la cuenca del río Grande. Las excavaciones en los sitios de Los Molinos y La Muña han producido una gran cantidad de nuevos datos para el mejor conocimiento de la cultura Nasca. A través de las excavaciones se pudo confirmar la hipótesis formulada como resultado del estudio de los patrones de asentamiento en la región de Palpa, la cual planteaba que estos dos sitios habrían sido importantes centros poblaciones de la cultura Nasca, donde se desarrollaban funciones públicas y administrativas. En las dos temporadas de excavaciones, tanto en Los Molinos como en La Muña se llegaron a excavar y documentar grandes estructuras arquitectónicas y construcciones funerarias de adobes, además de sectores de habitación y complejos de geoglifos, los cuales sólo se pueden considerar como resultado de una sociedad bien organizada y evidentemente compleja. Hasta el momento las excavaciones más extensas en un sitio de la cultura Nasca fueron realizadas casi exclusivamente en el sitio de Cahuachi, en el valle de Nasca. En las pocas publicaciones sobre excavaciones en otros sitios Nasca la arquitectura no fue considerada o sólo

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se ha descrito de manera marginal. Además de Cahuachi, Los Molinos viene a ser el primer asentamiento Nasca que se ha excavado en área. Con excepción del tamaño, las similitudes entre Los Molinos y Cahuachi en lo que respecta a la arquitectura, la cerámica y otros rasgos asociados son muy evidentes. Con los datos obtenidos en las excavaciones de Los Molinos se puede describir en detalle la arquitectura característica de la época Nasca Temprano (0–200 d.C.). Las excavaciones en área permitieron estudiar no solamente aspectos técnicos y constructivos de los edificios, sino también elementos de la distribución de los espacios. Es de esperar que en el futuro se presenten también los detalles de los resultados de las excavaciones realizadas en Cahuachi para poder comparar los contextos arquitectónicos de los dos sitios. Por otro lado, es la primera vez en la historia de las investigaciones de la cultura Nasca que se han documentado grandes tumbas como aquellas de La Muña. Los datos obtenidos acerca de las costumbres funerarias también llevan a nuevas interpretaciones sobre la estructura social de la cultura Nasca. Los edificios excavados en los diferentes sectores de los asentamientos presentan elementos recurrentes, de manera que se pueden definir patrones constructivos típicos para la arquitectura Nasca de las épocas respectivas. Los edificios de Los Molinos fueron construidos siguiendo un patrón claramente establecido: se nivelaron las laderas de las márgenes de los valles con excavaciones y rellenos para obtener terrazas o plataformas horizontales. Sobre esas superficies se construyeron grandes recintos techados y patios abiertos ubicados en diferentes niveles, utilizando adobes de base ovalada y con cuerpo alto y convexo – conocidos como paniformes – hechos a mano. Los recintos se comunicaban entre sí por rampas y accesos con escaleras en forma de L. Las superestructuras se construyeron con muros bajos de adobe y con postes de madera que soportaban techos livianos. Las paredes divisorias usualmente eran de quincha. Con la gran cantidad de datos acerca de los detalles constructivos, de los tipos de adobe y aparejos,

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acabado de los muros y de las paredes, la disposición de los recintos así como la ubicación y ejecución de los postes y pilares para los techos, se puede describir con gran detalle los rasgos arquitectónicos de Los Molinos, los cuales nos indican una clara planificación y ejecución por parte de personas especializadas. Es evidente que las viviendas sencillas observadas en el sector sur fueron hechas con paredes de quincha, tal como se observa en los diversos asentamientos domésticos registrados a lo largo de los valles. Como resultado de las excavaciones en los complejos funerarios de La Muña, se pudo definir un patrón claramente establecido para la construcción de las tumbas de élite de la cultura Nasca. Los tres complejos funerarios presentaron la misma distribución de los espacios y de los muros: una cámara funeraria con techo de troncos de madera ubicada al fondo de un pozo profundo excavado en el terreno natural, y al nivel de la superficie una plataforma masiva de adobes con banqueta y techo, un pasadizo angosto alrededor de la plataforma y un pequeño patio accesible por la única entrada del complejo. Los materiales arqueológicos encontrados en las excavaciones indican que los edificios de Los Molinos datan de la época Nasca Temprano (fases Nasca 2 y 3), habiendo sido utilizados en un solo periodo en el cual no se hicieron cambios sustanciales en el patrón arquitectónico. Como lo demuestran las numerosas modificaciones y reparaciones de pisos, se trataría de un lapso de tiempo que debió tener una duración considerable. Al final del periodo Nasca Temprano la mayoría de los edificios existentes en ese momento en Los Molinos fueron abandonados de manera intencional. Esto se deduce porque la gente se llevó consigo todos los utensilios y otras evidencias de las actividades realizadas en ellos. Incluso posiblemente se destruyeron algunos muros. También los postes de madera fueron cortados con fuego al nivel del piso, con la finalidad de volver a utilizarlos en otros sitios. No se encontraron horizontes de combustión que podrían indicar destrucciones por incendios

o eventos bélicos. En algunos pocos edificios se pudieron identificar ocupaciones temporales de la época Nasca Medio. Inmediatamente después se construyeron numerosas tumbas que destruyeron los pisos de las construcciones abandonadas y luego el sitio fue utilizado como cementerio. En La Muña las construcciones más importantes datan de la época Nasca Medio (fase Nasca 5). La cerámica de esa fase estilística se encontró en los rellenos constructivos, en los pisos de uso, y en las varias remodelaciones observadas en los edificios. Todo esto indica que esta fase debió tener una duración considerable, semejante a la fase Nasca 3. El hallazgo de ofrendas de fases posteriores – Nasca 6 – en el pequeño patio de la tumba 3, demuestra que allí se practicaron rituales funerarios hasta un tiempo después del abandono del sitio. Por otro lado, a juzgar por las pocas huellas de uso, las plataformas ubicadas arriba de los complejos funerarios, fueron utilizadas sólo poco tiempo, mientras que los contextos domésticos al exterior de la plataforma atestiguan una ocupación más larga y continua. Allí se encontraron incluso evidencias de ocupación de la época Nasca Temprano. Lo mismo se observó en el área de los complejos funerarios, donde debajo de la estructura de la tumba 1 se encontraron restos de una ocupación doméstica de la época Nasca Temprano. La clara superposición de materiales y contextos de las épocas Nasca Temprano y Nasca Medio dará la oportunidad de relacionar la secuencia estratigráfica de Los Molinos con aquella de La Muña, y de realizar análisis detallados de la cronología cerámica de ambas épocas en base a contextos bien estratificados. El hallazgo de viviendas y de varios contextos funerarios del Horizonte Medio (600– 800 d.C.) en el sector sur de Los Molinos fue sorprendente. Por los resultados de las prospecciones de superficie, en las cuales se habían encontrado sólo muy pocos restos arqueológicos de ese tiempo, esos hallazgos no eran de esperar. Es la primera vez que se pueden publicar contextos de ese tipo en la cuenca del río Grande.

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El fechado absoluto de los diferentes periodos documentados, que ayudará para definir mejor las fases cronológicas de la cultura Nasca, está previsto para futuras publicaciones del proyecto. A juzgar por los contextos arqueológicos documentados hasta el momento, la causa principal para el abandono, tanto de Los Molinos como también de La Muña, fueron eventos de lluvias muy fuertes. En muchas partes se han observado profundos canales de erosión que habrían causado considerables daños en los edificios. En la parte sur del sector central de Los Molinos se encontró una profunda avenida de agua que tenía su origen en una pequeña quebrada ubicada en la ladera más al este, la cual había producido considerables daños en el asentamiento. En algunas partes los muros dañados se habían reparado, pero la mayoría de los edificios ya no fueron utilizados después de los desastres. En el sector central de Los Molinos estos desastres se pueden atribuir claramente a un tiempo que se relaciona con el final de la época Nasca Temprano. En el sector norte los daños se pueden observar también en muros adosados y niveles de ocupaciones más tardías. En La Muña los daños por agua y lodo se pueden observar muy bien en la terraza del sector sur del sitio. La mitad de la construcción excavada allí estaba destruida por una avenida de agua y lodo. Fuertes acumulaciones de lodo y sedimentos arenosos fueron depositadas sobre una parte de la construcción. Entre dos eventos de lluvias se habían establecido unas viviendas de quincha, antes de que otras lluvias provocaran su abandono total. La secuencia de fuertes precipitaciones y épocas secas entre ellas se documentaron en los perfiles de tres calicatas geológicas que se excavaron en la parte baja del cono de deyección de la gran quebrada de La Muña. En la costa del Perú las lluvias fuertes se producen solamente en los años en que se presenta el llamado fenómeno de El Niño o ENSO (El Niño Southern Oscillation). En esos años las corrientes ecuatoriales de aguas cálidas reemplazan las aguas frías de la corriente de Humboldt cerca del litoral peruano. Pero incluso en los años en que se produce el fenómeno

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de El Niño, las grandes precipitaciones suceden en la parte norte de los Andes centrales, mientras que en la parte sur generalmente no hay fuertes precipitaciones, sino que por el contrario, se produce una mayor sequía. Sólo en pocas ocasiones, en los años del llamado Super-ENSO, que sucede a intervalos de cientos de años, el efecto de El Niño puede llegar al sur, de modo que también allí se producen precipitaciones importantes. Es posible que las evidencias de lluvias documentadas en Los Molinos y La Muña sean el resultado de ese tipo de cambios climáticos. El hecho de que la población Nasca instalara sus asentamientos repetidamente en lugares que estaban amenazados por aludes, sea al pie de las laderas o incluso en los conos de deyección de quebradas secas, es un indicio de que las lluvias fuertes se produjeron solamente a intervalos muy grandes, tan grandes que el recuerdo de las catástrofes se había perdido en la memoria colectiva. Fenómenos similares se han documentado para el sitio de Cahuachi y se han mencionado como causa de una decadencia general al final del periodo Nasca Temprano (Orefici 1990: 112ss., 1993: 221). Por medio del fechado de sedimentos y futuras investigaciones geomorfológicas en Palpa se intentará determinar con más precisión los intervalos entre los eventos de lluvias y sus efectos sobre el paisaje en tiempos prehispánicos. En el transcurso de los trabajos de investigación del Proyecto Arqueológico Palpa hasta el momento se han documentado 45 contextos funerarios. 19 de ellos estaban intactos y proporcionaron informaciones importantes sobre las costumbres funerarias en el área de estudio. Pero también en muchas de las 26 tumbas saqueadas que se han excavado en los dos sitios investigados, la arquitectura funeraria estaba casi intacta. Además, en casi todas las tumbas se había conservado una parte del ajuar funerario o se ha recuperado de los saqueadores. En las tumbas se encontraron un total de 54 individuos. Todos estos materiales constituyen una primera base para describir las costumbres funerarias de la región en las distintas fases de ocupación.

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En La Muña se pudieron documentar por primera vez tumbas de élite de la cultura Nasca, que permiten hacer nuevas inferencias sobre la estructura de esta sociedad. Las tumbas que presentan una imponente arquitectura funeraria están concentradas en un sector claramente delimitado en la necrópolis de La Muña. Considerando la arquitectura particular, el tamaño de las tumbas y de los recintos asociados, así como el trabajo invertido y el rico ajuar funerario, no cabe duda de que este tipo de tumbas representan a la clase de personas del rango más alto. La calidad de la arquitectura y el rico ajuar funerario de las tumbas de La Muña, así como su ubicación dentro de un sector evidentemente privilegiado, cercado por muros, dentro de un amplio cementerio, contradice la hipótesis de que en la sociedad Nasca no existían marcadas diferencias de clases (Carmichael 1995). Los complejos funerarios, cuidadosamente ejecutados según un patrón claramente establecido, encajan perfectamente en el modelo de una sociedad bien organizada y jerarquizada, con mecanismos de control claramente establecidos. Una de las tumbas con pozo de Los Molinos (tumba 1), la cual fue construida después del abandono del sitio, intruyendo en una de las terrazas, muestra los mismos principios básicos de construcción que las tumbas de La Muña, lo cual hace pensar en una tradición que habría empezado a finales del periodo Nasca Temprano y que habría continuado en los periodos Nasca Medio y Tardío. Son igualmente significativos los hallazgos de restos de ocupación y de tumbas intactas del Horizonte Medio (600–1000 d.C.) en el sector sur de Los Molinos. La ocupación del valle de Palpa en esa época sigue siendo enigmática. Durante las prospecciones de superficie en el área de estudio apenas se había encontrado cerámica de las fases estilísticas del Horizonte Medio, lo cual parece ser también una característica de los pocos edificios identificados de esa época. En Los Molinos se encontraron viviendas sencillas y siete contextos funerarios del Horizonte Medio. Estos hallazgos demuestran que en esa época vivía gente en el valle de Palpa que

utilizaba objetos ejecutados en el más típico estilo Wari. Esa época actualmente no es uno de los temas principales de investigación del proyecto. No obstante sería importante profundizar los estudios sobre la ocupación de la cuenca del río Grande de Nasca en el Horizonte Medio. El análisis de los restos botánicos encontrados en las excavaciones muestran que los habitantes de Los Molinos y La Muña tenían una base de alimentación muy rica y diversificada. Se cultivaban el maíz, la calabaza, diferentes tipos de frijoles, yuca, achira, maní, ají, así como lúcuma, guayaba y muchos otros frutos. No se encontraron papas en capas de la ocupación Nasca. Obviamente las papas fueron introducidas desde la sierra recién en la época del Horizonte Medio. Otras plantas de cultivo eran el algodón, diferentes tipos de caña, así como la calabaza. La fuente de proteínas más importante era la llama, que probablemente fue introducida de la sierra y criada por lo menos temporalmente en la costa. Además se encontraron cuyes y sobre todo muchas especies de pescados y moluscos. Estos últimos se traían de la costa que está a unos 50 kms de distancia. El hallazgo de productos de regiones tan distantes muestra que en los periodos Nasca Temprano y Medio funcionaban redes de comercio que aseguraban los contactos supraregionales. Incluso, desde el lejano Ecuador se trajeron conchas Spondylus para usos rituales. Mientras que una interpretación de la posición cronológica y el tipo de uso general de los dos sitios investigados es relativamente sencilla, la identificación de funciones específicas de las construcciones y la identificación de actividades particulares en base de los contextos documentados se presenta más problemática. Al abandonar el asentamiento los pobladores de Los Molinos apenas dejaron instrumentos u otros vestigios de sus actividades. Muchas partes de los edificios evidentemente fueron destruidas a propósito. Los postes de madera generalmente fueron arrancados o fueron cortados por fuego inmediatamente encima del nivel del piso. Este abandono cuidadoso parece ser una constante en la cultura Nasca. Sólo en pocos casos la función

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de un recinto específico se puede explicar por las evidencias arqueológicas encontradas. Por ejemplo, en el sector central de Los Molinos, sólo en uno de los recintos excavados, la parte sur del recinto 3, al norte del pasadizo central, se encontraron claros indicios de actividades domésticas. Ese recinto se diferenciaba marcadamente de otros recintos que evidentemente fueron mantenidos limpios. Esos últimos probablemente fueron salones o salas representativas. El tamaño inusual de los recintos, la combinación con grandes áreas abiertas y el carácter evidentemente planificado de los edificios refuerzan la interpretación de que se trataba de las residencias de una clase social alta o de edificios de función pública. La misma interpretación está reforzada por los pocos hallazgos de depósitos de antaras en dos de los recintos del sector central (Recinto 3 al norte del pasadizo central y Recinto 3 al sur del pasadizo central) (fig. 8). Por analogía con hallazgos parecidos en Cahuachi y representaciones sobre vasijas de cerámica es probable que se trate de ofrendas que fueron depositadas en el contexto de ceremonias religiosas. Una interpretación funcional más profunda se podrá efectuar solamente en base de un análisis intensivo de los materiales arqueológicos recuperados. Un primer estudio de la gran cantidad de cerámica encontrada parece indicar una diferenciación funcional de áreas de actividad en Los Molinos. Llaman la atención especialmente las numerosas vasijas con representaciones mitológicas que se encontraron principalmente en el sector norte del sitio. Esto sería un indicio más para interpretar los edificios en ese sector como lugares donde se practicaban cultos en relación con los geoglifos. En La Muña los complejos funerarios en el periodo Nasca Medio se utilizaron primero exclusivamente para enterrar los muertos y después esporádicamente para depositar ofrendas. Los pocos objetos encontrados dentro de los complejos funerarios de La Muña indican un culto funerario que se practicaba en el interior de los recintos. En el pasadizo del complejo funerario más pequeño, ubicado más al oeste (tumba 2) se encontraron dos pequeños

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fogones, huesos de llama y de cuyes. Allí probablemente se quemaban ofrendas y se dejaba comida para los muertos. Una vasija de cerámica conservada, probablemente también contenía alimentos. Además se había depositado o roto una vasija retrato, cuyos fragmentos se encontraron distribuidos sobre los pisos, tanto de la tumba 2 como de la tumba 1. Cerca de la ventana de la tumba 2 se encontraron partes de concha Spondylus, ofrendas relacionadas típicamente a rituales religiosos. En el patio de la tumba 3 se encontraron dos vasijas con decoración polícroma que probablemente se habían depositado allí como ofrendas. La posición cronológica tardía de esas vasijas – Nasca 6 a diferencia de las vasijas de la fase Nasca 5 de la cámara funeraria misma – comprueba que el culto a los muertos se practicaba durante mucho tiempo. Posiblemente incluso el fogón al exterior del complejo de la tumba 3, con ollas domésticas y huesos de llama, tendría alguna relación con los ritos funerarios. Los cultos religiosos habrián jugado otro rol importante en la necrópolis de La Muña. La limpieza de los recintos excavados más arriba de los complejos funerarios contrasta claramente con los basurales y otros indicios de actividad doméstica al exterior de los recintos. Es posible que las áreas cercadas sirvieran para fines rituales. Por las excavaciones en el borde de las grandes terrazas, en los extremos de los trapecios de La Muña se pudo determinar que las plataformas eran grandes áreas abiertas encerradas por muros de adobe. Sobre una de las terrazas se observaron hoyos circulares dispuestos a intervalos regulares. Posiblemente se trata de algunas instalaciones para rituales que se practicaban en relación con los geoglifos. Sin embargo, las hipótesis de este tipo tendrán que comprobarse en futuras investigaciones. Aunque en este momento no se puedan interpretar exhaustivamente todas las evidencias documentadas en las excavaciones de Los Molinos y La Muña, la importancia de los dos sitios para la historia cultural del valle de Palpa es evidente. El gran tamaño de los recintos techados y de los patios, la manera de construcción y la evidente falta de restos domésticos en

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los edificios del sector central y norte de Los Molinos, no dejan duda de que no se trataba de simples viviendas, sino más bien de residencias o edificios administrativos de una clase alta de la sociedad del periodo Nasca Temprano. Por consiguiente, se confirma la hipótesis que ya se había formulado como resultado de las prospecciones previas, que Los Molinos era el centro administrativo del periodo Nasca Temprano en los valles de Palpa. Como ya habían demostrado los resultados del estudio de patrones de asentamiento, desde ese lugar central se debe haber controlado las partes bajas de los valles de Palpa que debieron ser las más fértiles y económicamente más productivas de la zona. El estudio de patrones de asentamiento también había demostrado que el periodo Nasca Temprano debió ser una época de auge económico, con pocos conflictos bélicos. Evidentemente se había logrado extender el sistema de irrigación sobre todos los valles, de manera que el terreno cultivable se aprovechó al máximo y que las márgenes de los valles se pudieron poblar regularmente con pequeños caseríos y poblados. Como hasta el momento no se ha registrado ningún asentamiento de similar tamaño y de arquitectura comparable del periodo Nasca Temprano en los valles de Palpa, Los Molinos debió ser el centro rector para toda la región. De esta manera, por los resultados de este estudio y del estudio de patrones de asentamiento, resulta evidente una estructura claramente jerarquizada de los asentamiento en los valles de Palpa, con caseríos, poblados y centros regionales. En otros valles de la cuenca del Río Grande existen centros regionales parecidos que hasta el momento no han sido estudiados en detalle. Habría que mencionar los sitios de Puente Gentil en el valle de Santa Cruz, Ventilla en el valle de Ingenio, Jumana en el valle bajo del río Nasca y Cantayoq en el valle medio del río Nasca. Es de suponer que esta estructura de organización estaba representada de forma similar a un nivel suprarregional, de manera que los diferentes sectores de los valles estaban subordinados a un centro rector de toda la cuenca

del río Grande. Este centro habría sido el sitio de Cahuachi, en el valle de Nasca. Con las investigaciones de patrones de asentamiento y las excavaciones llevadas a cabo hasta el momento, se han aportado muchos nuevos datos para el conocimiento de la cultura Nasca en el valle de Palpa. El modelo de la estructura y del desarrollo de la cultura y sociedad Nasca obtenido de esta manera se diferencia en muchos aspectos del modelo tradicional presentado en publicaciones anteriores sobre esta cultura. Con las excavaciones en Los Molinos y La Muña se documentaron elementos culturales de sitios representativos de la cultura Nasca clásica. Se ha demostrado que el supuesto de que los dos sitios fueron los centros del desarrollo cultural de la región y que desde allí se debe haber planificado y realizado la ejecución de los geoglifos de la zona, está plenamente justificado. Como resultado del estudio de los patrones de asentamiento se había concluido también que el aprovechamiento efectivo de los recursos hídricos jugó un papel decisivo en el desarrollo económico del valle de Palpa, lo cual se plasmó claramente en la distribución de los asentamientos en las diferentes épocas. El acceso al agua fue decisivo para determinar el lugar del asentamiento. La organización de la irrigación de los fértiles fondos de los valles habría llevado a un máximo aprovechamiento del potencial agrícola, a una distribución regular de los asentamientos y al auge y bienestar de la población. Las excavaciones en Los Molinos y La Muña han documentado la expresión material de la riqueza de la clase alta de la sociedad Nasca. Pero las excavaciones han demostrado igualmente cómo el agua en forma de catástrofes naturales pudo desplegar su potencial destructor que probablemente fue la causa del abandono de los asentamientos y de rupturas significativas en el desarrollo cultural en los valles de Palpa. El agua, por consiguiente, era un factor central para la vida y la supervivencia de la población Nasca en un ambiente extremo y árido. Es de suponer, por lo tanto, que el agua y los ritos relacionados con la fertilidad jugaron un papel central en el mundo religioso e ideológico de la población Nasca y no por último, también

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en el proceso de la creación de los geoglifos en las pampas desérticas de la región. Esta hipótesis se ve confirmada por los resultados de las investigaciones de D. Johnson quien ve una relación sistemática entre fallas geológicas, los acuíferos subterráneos y los geoglifos de la cultura Nasca (Johnson 1999). De esta manera los resultados obtenidos en el marco de las investigaciones del Proyecto Arqueológico Palpa llevaron a una conclusión paradójica para los pobladores de los valles de Palpa: el agua significaba vida y auge económico, pero el agua al mismo tiempo se pudo convertir en uno de los problemas más grandes para la supervivencia en una de las regiones más áridas del mundo.

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Abb. 37. Luftaufnahme des Fundortes Los Molinos. In der Mitte des zentralen Bereiches ist der Suchschnitt und der Korridor zu erkennen, am linken Bildrand der nördliche Grabungsbereich. – Vista aérea del sitio Los Molinos. En el sector central se nota la trinchera de prueba y el pasadizo central, el sector norte se ve a la izquierda de la foto. Abb. 38. Luftaufnahme des Fundortes La Muña. In der rechten Bildhälfte sind oberhalb der Terrassen trapezförmige Geoglyphen zu sehen. Links neben dem Gräberfeld sind die Erosionsrinnen des Trockentales zu erkennen. – Vista aérea del sitio La Muña. En la parte derecha de la foto se ven geoglifos en forma de trapecios encima de unas terrazas. A la izquierda del cementerio se puede apreciar la quebrada con profundas líneas de erosión. Abb. 39. Keramikgefäße von den Ausgrabungen in Los Molinos und La Muña. 1 Schale aus dem Nordbereich von Los Molinos mit mythischer Darstellung. 2–3 Gefäße aus dem Kammergrab des Mittleren Horizontes im Südbereich von Los Molinos. 4–6 Gefäße aus Grab 2 von La Muña. 7–11 Gefäße aus Grab 1 von La Muña. 12 Gefäß aus Grab 3 von La Muña. 13–14 Gefäße aus dem Vorhof der Grabanlage 3 von La Muña. M 1ˆ4. – Vasijas de cerámica de las excavaciones en Los Molinos y La Muña. 1 Tazón del sector norte de Los Molinos con representación mitológica. 2–3 Vasijas de la tumba del Horizonte Medio en el sector sur de Los Molinos. 4–6 Vasijas de la tumba 2 de La Muña. 7–11 Vasijas de la tumba 1 de La Muña. 12 Vasija de la tumba 3 de La Muña. 13–14 Vasijas depositadas en la antecámara de la tumba 3 de La Muña. E 1ˆ4.

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Abb. 39.

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