“Die Aison-Kylix im Kerameikos”, R. Olmos (ed), Coloquio sobre Teseo y la Copa de Aison, Anejos de Archivo Espanol de Arquologia 12, 1992, 57-73

October 15, 2017 | Autor: A. Lezzi-hafter | Categoría: Attic red-figure vases, Athenian Potters and Painters
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Descripción

ANEJOS DE ARCHIVO ESPANOL DE ARQUEOLOGIA XII

COLOQUIO SOBRE TESEO Y LA COPA DE AISON RICARDO OLMOS (COORDINADOR)

Depto. de Historia Antigua y Arqueologfa CENTRO OE ESTUDIOS HISTORICOS

Consejo Superior de lnvestigaclones Clentfficas Madrid 1992

DIE AISON-KYLIX IM KERAMEIKOS ADRIENNE LEZZI-HAFTER Kilchberg

Die Schale, vom Typus B, misst 13,7 cm in der Höhe , 36,7 cm in ihrem 1 Durchmesser des Beckens und 13,5 cm im Durchmesser ihres Fusses • Im Profil gesehen, endet der Fuss in einer unterkehlten Standplatte (Abb. 1). Ein scharzer Streifen, etwas zurück versetzt, gibt ihrer Unterseite optischen Halt. In einer An~icht der Schale von unten oder vielmehr, als wäre sie an einer Wand aufgehängt , deckt die helle Fussunterseite die dunkel gehaltene Wurzel des Beckens ab, so dass die von einem

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Abb. l. Madrid . .Profil. Zeichnung ALH (2:3). 2 Madrid 11265; Beazley, ARV2 1174,1. Typus B: ARV li. Zu den Publikationen, s. Beitrag R. Olmos. - Der Durchmesser des Beckens ist hier immer ohne Henkeleinbezug angegeben: Durchmes1

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SYNOPTISCHE TABELLE I (Abb. 3) Von Schalen im Typus 8/5. Jh. v. Chr. EUXITHEOSIOLTOS Signatur V52 cm 0 M

KLEOPHAADES I KLEOPHAADES MALER Signatur Fuss -50 0 MImanfries PAMPHAIOS I DIVERSE MALER KLEOPHAADES I DUAlS

CHACHAYLIONIEUPHAONIOS

~0 ------------~------~---------4---------------+-----------Signatur Fuss 44,3 0 M

Signatur Fuss - 43 0 M · EUPHRONIOS I DUAlS EUPH AONIOS I ONESIMOS SIGNATUR I - 42 0 M

HIEAON/MAKAON Signatur Henkel -28-330M

BRYGOSIBRYGOS·MALER Signatur Henkel,1 x Fvss -26-330 M

PYTHON/DUAIS Signatur P: Fuss Signatur 0:1 -30·340M Innenfriese

EUPHRONIOSIPISTOXENOS - M. 475 --------------~'~---4----~~----+-------~--------+------+-------

Signatur I

31,50M I

DREIKANTGAUPPEIPISTOXENOS-M, -320 M

DREIKANT GA.IPENTHESILEA-M.

HIERONISIERENq M. VON LOUVRE G456 -32-33,50 M. \

BRYGISIERENDI VILLA GIULIA MALER _ 29 0 tA

? I EUAION MALER

-32-380 M ISPLANCHNOPTE5-M. 1 450--~1----------4-------~--~~-------+--~~~--: • "' r HIERONISIEAENDI - 37 0 M. : : IA·..., KODROS MALER. ,.-I-?.-E-..r;ET--Rhnenfriese 1 1 I Hl -28-330M I : : MALER Innenfries : : 1 HIERONIS.f PHIALE:M : : 7 I PHIALE-MALER· -30 0M. 17,8 • 27,3 0 M : : 34,3 0 M Innentrias Innenfries : -3&430M.

55,60 M

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[PENTHESILEATISCHJ(PENTHESILEISCH)

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?I FRAUENBADM. 22,30M.

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7/MAALAYGRUPPE

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30,50M

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320M ERGINOS I ARISTOPHAI'JES SIGNATUR I 34 -350M

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DIE AISON-KYLIX IM KERAMEIKOS ~-------·--·-·-··--------

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Abb. 2. Berlin F2536. Profil. Zeichnung ALH (2:3). Kymation getragenen Aussenbilder vom Fuss ausgehen 2 • Auf der Madrider Schale liegt das Kymation inbezug auf die Figuren verkehr t herum, schmiegt sich indessen, von seinem Aufbau her, folgerichtig um das sich erweiternde Becken. Dass die Fussunterseite als heller Kreis in der sonst dunklen Erscheinung einer Kylix aufleuchtet, bildet bei Schalen der klassischen Zeit die Regel, war aber in der voraus gehenden Jahrhunderthälfte, in der die Unterseiten der Schalenfüsse recht schwarz daherkommen, eher die Ausnahme 3. Helle Fusskante, dunkle, abgesetzte Fussoberseite, ein boher und schmaler Stiel, ein flaches und ausladendes Becken, feine und gestreckte Henkel, grösstenteils ausgespart, das serangabe mit Henkeln verfälschen das Bild der Proportionen. vgl. Eretria-Maler 71.73. weil sie nicht zum gedrehten Teil des Gefässes gehören. In Aufsicht abgebildete Henkel hingegen können bei derBestimmung einer Werkstatt, eines Töpfers wichtig sein: sie sind die einzigen Teile, die ohne Töpferscheibe gernacht wurden, somit die «Handschrift» eines Töpfers am ehesten verraten, vgl. unten Anm. 18. Über die Bezeichnung von Innenbild (1), vorderes (A) und hinteres Aussenbild (B) vgl. Eretria-Maler 70, Abb. 17; anders Seki 17. Beazleys Bezeichnungen von A und B richten sich in ARV 2 nach der Wichtigkeit der Darstellungen. In der Beschreibung der Schale Madrid decken sich unsere Ansichten, wie auch Berlin F 2536 (unten Arun. 8) und Lndon E 84 (unten Anm. 26) sich im Wesentlichen daranhielten. 2 Dies ist ein Merkmal der Penthesileer und Verwandten, vgl. z.B. -als Voräufer- Chachrylion/Euphronios München, Seki Taf. 14,3 oder Penthesilea-Maler München, Seki Taf. 30,3 bis ErgißlOs/Aristophanes Berlin, Seki Taf. 36,3. In grossem Gegensatz dazu stehen die Schalen von Hieron/Makron, z.B. Seki Taf. 21,3. 3 Vgl. etwa Seki Taf. 14 zu Taf. 15 und Taf. 30 mit Taf. 32.

Um. I, 2

ADRIENNE LEZZI-HAF TER

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sind weitere Charakter istika dieser Schale. Das Medaillon fülltt ungefähr die Hälfte der Beckeninn enseite, dessen Rand dem Ionern zu durch eine tongrundi ge Linie betont ist. Dass die Fläche zwischen den Henkelans ätzen ebenfalls ausgespar t blieb, gehört sich so. Die Figuren des Innenbild es folgen nicht mehr, wie in der Frühzeit der Schalen, dem begrenzen den Rund, sondern stehen auf einer Segmentl eiste, unter die der Maler, als einzig erhaltenes Beispiel seiner Signatur, Namen und Verbum hingesetzt hat: Aison hat [dies] gezeichnet . Vom Namen des Töpfers keine Silbe. Sowohl Signatur, Grösse der Schale, Um. XIII ertigung wie auch die nicht alltägliche n Bildtheme n machen diese Kylix zu einer Sonderanf 4 , wie eine v.Chr. 420 um wohl entstand sie Stils; Reichen unter den Schalen am Anfang des nachfolgen de Zuordnun g zu ihrer entspreche nden Werkstatt zu zeigen versucht. Als erstes springt an dieser Schale ihre Grösse ins Auge. Ein Beckendur chmesser, der 35 cm übersteigt, bildet nicht nur an sich, sondern in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunder ts im speziellen eine Seltenheit. Ein Blick auf die erste synoptisch e TabeHe zu den Schalen des Typus 5 B für die vier, fünf wichtigste n Schalenwe rkstätten des 5. Jahrhunde rts ergibt, dass die Schulen Betrachtun g herausfalle n näheren einer aus von Hieron. und Brygos schon aus diesem Grunde überfeiner te Henkel und Becken flaches und (Abb. 3: Synoptische Tabelle). Hoher Stiel hybriden Schalen den Von aus. Kolonne, vierten der in Python, von schliessen auch die Schule hervorgeg angen, Zeit kurze relativ für Kolonnen mittleren zwei den aus lers, des Eretria-Ma -wie mir rtmitte Jahrhunde der nach tritt Fusses des ng Unterkehlu Die . schweigen zu ganz en von Wesentlich scheint- ausschlies slich in der Tradition der ersten Kolonne auf, die im die a-Maler Penthesile dem der Chachrylio n und Euphronio s ausging. Mit dem Dreikanttö pfer, zum der ng, Aufschwu neuer ein Schalen drehte, entsteht für diese Fussart nochmals eiten Jahrhunde rtende ausläuft 6 . In der Regel weisen soleherrna ssen unterkehlt e Fussunters 7 • Darin sitzt n Stielinnere zum Eingang am gerne einer mehrere Firniskreis e auf, von denen weicht die Aison -Schaie ab; sie findet jedoch ihre Entsprech ung in einer ebenso aussergewö luilichen Kylix, die Ursula Knigge als «eng verwandt» bezeichnet e 8: Berlin F 2536 gibt einem kaum zu fassenden Vasenmale r seinen Namen, den J. D. Beazley im Kapitel 67 Tradilion r seine]! ARV 2 mit anderen Schalenmalern zusammengibt, die im weiteren Sinn in der auf das bis sich, en entsprech Vasen des Penthesile a-Malers stehen. Die Masse der beiden 2). (Abb. leich deckungsg quasi sind , kleinere Berliner Becken, weitgehend , die Fussprofile Ebenso eindeutig wie die Form, führt auch die Stelle und Art der Signatur zur Schule des Euphronio s. Ins Segment d~s Innenbild es ~esetzt, sind die zwei Worte durch drei übereinan derstehen de Punkte getrennt. Beide MeJ.

Zur Datierung, vgl. etwa Eretria-Maler 40-41 und die BeiträgeR . Olmos und I. Wehgartner. Nach ßeazley, ARV 2 , Seki und Gesprächen mit J. R. Guy und D. Williams. 6 Unterkehlte Füsse: Chachrylion: H. Bloesch, Formen attischer Schalen (1940) Taf. I3,2b; Dreikantgruppe: Bloesch Taf. 29,2b. Python bringt in der Frühzeit eine andere Variante: Bloesch Taf. 27, 2b. Vgl. auch folgende Anm. 7 Firniskreise: Eretria-Ma ler 94, Abb. 29cd. 2 ,9; Seki TaL 35. 8 AM 90, 1975, 136 Anm. 39. Beazley, ARV 1287,1; CVA 3 Taf. 117,2-4.133 2 19, 1-2; D. WlARV ßeazley. : 2280-2281 F Berlin und 9 Signatur im Segment: Vatikan lliams, Jahrbuch Berliner Museen 18, 1976, 14: Euphronios/Onesimos; Punkte wären möglich, die Stelle ist jedoch zerstört. - Signatur im Innenbild, durch FunkLe umerbrochen: BerHn F 2282; ARV 2 859,1; CVA 3,8. Taf. 102: Euphronios/Pistoxcnos-Maler. - KJeophrades versieht sein.e Sig-2 naturen ebenfalls mit Zwischen punkten, sie liegen aber auf der hellen Fu:;skanle, vgl. AR V 191 , l 03 und D. von Bothmer, The Amasis Pa inter and his World (1985) 231. 4

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KERAMEIKOS

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ADRIENNE LEZZI-HAFfER

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Leim. IX, 2

wir ihn auf der Aison-Schale als sehen, ebenfalls seinen Ursprung in den Kompositionen von Euphronios/Onesimos findet, wo der ausgedunkelte Kreisabschnitt auch mit Ornament verziert sein kann. Der Maler der Berliner Schale F 2536 setzte unter seinen Segmentbalken zwei Streithähne- auch sie ein archaisierendes Motiv IO. Wenn die Aison-Schaie von der Form her in die vom Penthesilea-Maler bestimmte Schalentradition hineingehört, tut das auch ihre Ornamentierung? Einzig der eingangs erwähnte Streifen unter den Friesen passt als Ornamentort zur Schalenart, der Eierstab jedoch bleibt für die Penthesileer wie als Schalenverzierung an sich ausgefallen. Der Tondo ist von einem linksläufigen Schachbrettmäander eingefasst, dessen Teile sich meist im Rhythmus vier zu eins abwechseln. Die Henkelpalmetten folgen dem Akrotertypus mit Seitenpalmetten, die in zierlichen Seitenranken enden. Das Besondere am Aufbau sind die inneren Fusshelices und die zwischen Akroter und Seitenpalmetten sich zu den Henkelansätzen auftUrmenden Spiralen. Ebenso typisch für Aison mögen die doppeltgerandeten schwebenden Punkte un bezeichnet Beazley diese Kylix, was sich insbesondere in den elaborierten Blüten und in dem gestelzt wirkenden Mäanderbord zeigt. Die Berliner Schale wird meist ins Jahrzehnt nach der Mitte des 5. Jahrhunderts datiert. Doch scheint sie mir ein ebensolcher Rückgriff wie die Aison-Schaie zu sein, das Altertümliche ist gewollt: Details wie Chitonfalten oder die Gesichter der He lena-Seite verr aten zudem den tieferen chronologischen Ansatz 13. Eine zweite Schale, in der Beazley die Hand des Malers von Berlin F 2536 zu erkennen glaubt, Perrara T 617, bestätigt von ihrem Grabzusammenhang her die tiefe Datierung. Die bedeutend kleinere Ferrareser Schale, mit einem gewöhnlichen Fuss Typus 8, zeigt den Maler in seinem Alltagsgewand, mit Figuren und Ornament, die mühelos ihre Vergleiche bei Penthesilea-Maler-Nachfolgern finden 14 . 10

Ornament unter ornamentierter Standleiste im Medaillon: Malibu 79.AE.l9, Getty Museum Journal 9, 1981, 6,6i: Euphronios/Onesimos. Zu den Hähnen im Segment: vgl. RA 1974, 200-204. 11 Relieflinien für alle Umrandungen ausser Seitenblätter der Palmetten, innere Kerne, Spiralinneres und die oberen der schwebenden Kreise. 12 Vgl. zu Eierstab an Mündung und ungefährem Aufbau der Henkelpalmettcn: Boston 03.8 15; Beazley, ARV 2 887,145 Penthesilea-Maler; Caskey/Beazley II Taf. I 03. Zur spitzen
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