Caesar und Servilia - Antike Quellen und Moderne Rezeption (Quellenpapier)

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Descripción

Technische Universität Darmstadt Fachbereich 2 – Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften Institut für Geschichte Fachgebiet: Alte Geschichte Forschungskolloquium zur Alten Geschichte Leitung: Prof. Dr. Elke Hartmann, Sven Page Datum: 03.11.2015 Referentin: Sabrina Manicke, B.A.

Caesar und Servilia – Antike Quellen und Moderne Rezeption Q 1: Die „Vettius-Affäre“ (Cic. ad Att. 2, 24, 3. Übersetzt von H. Kasten, S. 149). „Hier äußerte er [= Vettius] sich nach freiem Belieben über die ganze Sache, wozu man ihn ja auch geholt und ihm seine Rolle einstudiert hatte. Zunächst überging er nun in seiner Darstellung den Caepio [= Brutus], den er bei seiner Aussage im Senat besonders belastet hatte - es lag eben eine Nacht dazwischen, in der sich jemand für ihn verwandt hatte - ; dafür machte er aber jetzt Leute namhaft, gegen die er im Senat noch nicht den leisesten Verdacht geäußert hatte […].“  senatu acerrime nominarat, ut appareret noctem et nocturnam deprecationem intercessisse

Q 2: Die Freundschaft zwischen Atticus und Servilia (Nep. Att. 11, 4. Übersetzt von P. Krafft/F. Olef-Krafft, S. 287). „Fakten und Umstände selbst beweisen, dass er [=Atticus] seine Dienste nicht den Glücklichsten antrug, seine Hand vielmehr stets den Beladenen hinstreckte: so behandelte er Servilia, die Mutter des Brutus, nach dem Tod ihres Sohnes nicht minder hochachtungsvoll als zu ihrer Glanzzeit.“

Q 3: Cicero und Servilia auf einem Treffen im Juni 44 v. Chr. (Cic. ad Att. 15, 14, 2. Übersetzt von H. Kasten, S. 1001). „Und während ich dabei war, darzulegen, was man hätte tun müssen, […] der Senat hätte berufen, das Volk in seiner ersten Begeisterung schärfer bearbeitet und die Gesamtleitung des Staates übernommen werden müssen, da rief Deine Freundin: „Das habe ich noch nie jemand sagen hören!" [exclamat tua familiaris: „hoc vero neminem umquam audivi!] Daraufhin hielt ich an mich. Indessen scheint es mir so, als ob Cassius geht - Servilia versprach, dafür zu sorgen, dass der Auftrag zur Getreidebeschaffung aus dem Senatsbeschluss gestrichen würde – [etenim Servilla pollicebatur se curaturam, ut illa frumenti curatio de senatus consulto tolleretur], und unser Freund kam auch bald wieder ab von diesem unsinnigen Gedanken, er wolle nach Rom gehen.“

Q 4.1: Die Gründe für die clementia caesaris bei Pharsalos 48 v. Chr. (Plut. Brut. 5. Übersetzt von K. Ziegler 67). „Auch Caesar, so heißt es [λεγεται], war um den Mann sehr besorgt und gab seinen Offizieren den Befehl, Brutus in der Schlacht nicht zu töten, sondern ihn zu schonen und, wenn er sich gutwillig ergäbe, zu ihm zu führen; wenn er sich aber der Gefangennahme widersetze, ihn gehen zu lassen und keine Gewalt zu brauchen. Das habe er Brutus‘ Mutter Servilia zuliebe getan [καί ταῦτα ποιεῖν τῇ μητρί τοῦ Βρούτου Σερβιλιᾳ χαριζόμενον]. Er hatte nämlich, so heißt es, als junger Mann mit Servilia, die rasend in ihn verliebt war [Σερβιλίαν ἐπιμανεῖσαν αὐτῷ], intimen Verkehr gehabt, und da gerade zu dieser Zeit, als diese Leidenschaft auf ihrer Höhe war, Brutus geboren wurde, so war er mehr oder weniger überzeugt, dass er sein Sohn sei.“

Q 4.2: Die Gründe für die clementia caesaris bei Pharsalos 48 v. Chr. (App. civ. 2, 112, 468. Übersetzt von O. Veh, S. 167). „Man glaubte ja sogar, dass Brutus sein Sohn sei, da Caesar zur Zeit, da Brutus geboren wurde, in dessen Mutter Servilia, die Schwester Catos, verliebt gewesen sei, weshalb er auch bei Pharsalos als Sieger seinen Offizieren nachdrücklich eingeschärft haben soll, Brutus möglichst zu schonen.“  καὶ γάρ αὐτῷ καὶ παῖς ἐνομίζετο εἶναι, Σερουιλίας τῆς Κάτωνος ἀδελφῆς ἐρασθείσης τοῦ Καίσαρος, ὅτε ὁ Βροῦτος ἐγίγνετο.

Q 5.1: Servilias Liebesbrief an Caesar (Plut. Brut. 5. Übersetzt von Ziegler, S. 67). „Als dann, so heißt es weiter, die große Catilina-Affäre im Senat verhandelt wurde, […] hatten Cato und Caesar in scharfem Meinungsstreit beieinander gestanden. Als währenddessen von draußen ein kleines Briefchen an Caesar herangereicht wurde, habe er es schweigend gelesen, Cato aber habe losgeschrien, das sei ein unerhörtes Verfahren von Caesar, dass er Briefe und Mitteilungen von den Feinden entgegennehme. Als darauf viele einen großen Lärm erhoben, habe Caesar das Täfelchen, wie es war, dem Cato hingereicht, und der habe es durchgelesen und gesehen, dass es ein unanständiges Billet seiner Schwester Servilia war. Das habe er dann mit den Worten: „Behalt’s dir, du Lüstling!“ Caesar vor die Füße geworfen und sei in seiner Rede und Meinungsäußerung fortgefahren. So stadtbekannt war die Liebe Servilias zu Caesar [οὕτω μέν ἦν ὁ πρός Καίσαρα Σερβιλίας ἔρως περιβόητος].“

Q 5.2: Servilias Liebesbrief an Caesar (Plut. Cat. min. 24. Übersetzt von K. Ziegler 378-9). „Im Augenblick, da Caesar und Cato in die heftigste Auseinandersetzung verwickelt waren und die Senatoren gespannt ihrem Redekampf lauschten, wurde Caesar von draußen ein Billet hereingebracht. Catos Argwohn war geweckt, und um Caesar zu verdächtigen, warf er die Bemerkung hin, da handle es sich um geheime Verbindungen, und verlangte Vorlesung des Schreibens. Caesar reichte das Billet Cato hinüber, der ganz in seiner Nähe stand. Dieser las – und fand ein Liebesbriefchen, geschrieben von seiner Schwester Servilia, die in Caesar verliebt und von ihm verführt war [ἐρώσης καὶ διεφθαρμένης ὑπ‘αὐτοῦ]. Da warf er es Caesar wieder hin mit den Worten: „Behalt’s, du Trunkenbold!“ und setzte seine Rede fort. Man steht überhaupt unter dem Eindruck, Cato habe mit den Frauen seiner Familie Unglück gehabt. Die Schwester, von der wir eben sprachen, kam durch Caesar in üblen Ruf [αὕτη μέν γάρ ἐπὶ Καίσαρι κακῶς ἤκουσε] […].“

Q 6: Caesars Liebe zu Servilia (Suet. Iul. 50, 2. Übersetzt von A. Stahr/W. Krenkel, S. 64). „Vor allen anderen aber liebte er die Mutter des Marcus Brutus [Sed ante alias dilexit Marci Bruti matrem Servilia], Servilia, der er nicht nur schon während seines ersten Konsulats einen Perlenschmuck für sechs Millionen Sestertien kaufte [Cui et proximo suo consulatu sexagiens sestertium margaritam mercatus est], sondern ihr auch im Bürgerkrieg, außer anderen Schenkungen, in den öffentlichen Versteigerungen die bedeutendsten Landgüter für einen Spottpreis zusprach [Et bello civili super alias donationes amplissima praedia ex auctionibus hastae minimo addixit]; und als bei dieser Gelegenheit viele sich über den geringen Preis wunderten, äußerte sich Cicero überaus witzig: “Der Kauf ist noch viel besser, als ihr wisst – denn die Tertia ist abgezogen.“ Es herrschte nämlich der Glaube, Servilia suche auch ihre Tochter Tertia mit Caesar in ein Verhältnis zu bringen.“

Q 7: Caesar gewährt Servilia Vergünstigungen (Macr. Sat. 2, 2, 5. Übersetzt von R. A. Kaster, S. 329 u. 331). “Then Symmachus said, ‚When Caesar was auctioning off citizen’s goods, Servilia, Marcus Brutus‘ mother, got a valuable estate at a low price – but not without becoming the target of the following witticism of Cicero’s: “Oh yes, the bargain was even better: Servilia got the estate with a third taken off’ – the point being that Junia Tertia was Servilia’s daughter and the wife of Gaius Cassius, and that the dictator was carrying on with both the mother and the daughter. The old adulterer’s wanton behavior was constant fodder for the city’s gossip and jokes, giving it some amusement in its misery.”

 et quidem quo melius emptum sciatis, comparavit Servilia hunc fundum tertia deducta

Q 8.1: Caesar versteigert öffentliche Besitztümer (Cass. Dio 42, 50, 4-5. Übersetzt von O. Veh, S. 347). „[…] Dabei war aber doch klar zu sehen, dass Caesar Kraft seiner Machtstellung auch fremdes Gut an sich zog, (5) weshalb ihm seine Anhänger wie auch andere Leute grollten. Denn viel von dem beschlagnahmten Besitz und manches sogar über den tatsächlichen Wert hinaus hatten sie gekauft in der Hoffnung, alles umsonst zu bekommen, und sahen sich nun genötigt, den vollen Preis zu erlegen.“  εὔδηλος δέ ἐγίγνετο καί τά ἀλλότρια τῇ δυναστείᾳ παρασπώμενος. οἵ τε οὗν ἄλλοι διά τοῦτο ἤχθοντο αὐτῷ καί οἱ ἑταῖροι.

Q 8.2: Caesar erweist Gefälligkeiten (Cass. Dio 42, 51, 1. Übersetzt von O. Veh, S. 347). „Doch um solche Leute kümmerte sich Caesar nicht weiter, erwies jedoch auch ihnen als Einzelpersonen in gewissem Umfang Gefälligkeiten. Er schenkte nämlich der Menge den ganzen Zins, den sie von dem Zeitpunkt an schuldete, da er gegen Pompeius in den Krieg gezogen war, und erließ ihr die Mietzahlung für ein Jahr bis zu einem Betrag von zweitausend Sesterzen.“  Καίτοι καί ἐκείνους τρόπον τινά ὡς ἑκάστους ἐθεράπευσε

Q 9: Servilias Besitztümer in Neapel (Cic. ad Att. 14, 21, 3. Übersetzt von H. Kasten, S. 971). „Was sagst Du dazu, dass Pontius' Neapolitanum sich im Besitz der Mutter des Tyrannenmörders befindet?“  Ponti Neapolitanum a matre tyrannoctoni possideri!

Q 10: Brutus und Caesar essen in dessen Kommandozelt zu Abend, (Episode 1, 23:11-30). CAESAR: Now tell me, how’s your mother? BRUTUS: The same as ever. She sends her love, demands to know why you haven’t written to her in months. CAESAR: I can remedy that if you’ll be my courier. I have several letters to send to her. BRUTUS: If I can ever bring myself to get on another horse. I had no conception that Gaul, was so far away.

Q 11: Brutus‘ Ankunft im Haus seiner Mutter (Episode 1, 28:25-29:00). SERVILIA: Brutus? […] You’re as brown as a bean. BRUTUS: It makes me look quite soldierly, though. SERVILIA: It does, it does. How is cousin Marcellus? BRUTUS: Tedious but healthy. SERVILIA: And Caesar? BRUTUS: Who? SERVILIA: Don’t be cruel. Is he well? Did he ask of me? BRUTUS: Did he? I can’t recall. I think not. He did write you a letter, though. SERVILIA, joking: You beast.

Q 12: Servilia sitzt in ihrem Schlafzimmer und liest Caesars Brief, (Episode 1, 29:00-52). CAESAR (Brief): Dearest Servilia, forgive my long silence. These last long months were all blood and iron and mud, and no times for letters to friends. Be sure that I have been thinking of you with great affection. I long to be together and alone with you. SKLAVIN: Great affection. Longs to be alone with you. You think he says such things to his wife? SERVILIA: Affection? What’s that? He could not say love. SKLAVIN: Would you have him pluck a harp? He’s a soldier, not a poet. SERVILIA: The day dwindles. Our guests will be arriving. (Servilia, schickt die Dienerin hinaus und beginnt zu lächeln)

Q 13: Brutus und Servilia diskutieren über ihre Flucht aus Rom (Episode 3, 20:38-23:10). BRUTUS: We have no time to loose. Tell your women to be ready to leave as soon as possible. SERVILIA: I’m not leaving. BRUTUS: What do you mean? SERVILIA: I’ve waited eight years for Caesar. I cannot leave now. BRUTUS: You cannot stay, not if I go. SERVILIA: Of course I can stay. I can do as I wish. […] I cannot help loving him. BRUTUS: Vae, Mother! You are blinded by untapped lust. I’ll get you a good big Cyrenian at the market and have done with it.

Q 14: Atia sitzt am Frisiertisch, eine Sklavin macht ihr die Haare. Ihr Hausverwalter präsentiert ihr die Gästeliste (Episode 4, 08:05-53.) ATIA: Servilia. Why invite her? Can there still be something between them? A raddled old sandal like her? Surely not. […]

Q 15: Caesar beendet die Beziehung zu Servilia (Episode 5, 29:43-31:25). CAESAR: I regret I cannot stay. I’ve come to say goodbye. SERVILIA: Goodbye? CAESAR: I’m going south in pursuit Pompey. And we shall not see each other again. SERVILIA: What, never? CAESAR: Never. SERVILIA: Don’t joke so. CAESAR: I am not joking. […] Servilia, we are done. SERVILIA: How can you say that. We love each other. CAESAR: Be assured, it is not that I do not love you. This is against my own inclination. There are, however, larger issues at stake and I must do what is right for the Republic.

Q 16: Servilia schreibt ein Fluchtäfelchen für Caesar (Episode 5, 39:37-40:39). SERVILIA: Gods of the Junii, with this offering I ask you to summon Tyche, Megara and Nemesis, so that they witness this curse. By the spirits of my ancestors, I curse Gaius Iulius Caesar. Let his penis wither. Let his bones crack. Let him see his legions drown in their own blood. Gods of the inferno, I offer to you his limbs, his head, his mouth, his breath, his speech, his hands, his liver, his heart, his stomach, Gods of the inferno, let me see him suffer deeply, and I will rejoice and sacrifice to you.

Q 17: Octavia und Servilia sitzen in Servilias Haus und weben (Episode 9, 21:31-23:37). SERVILIA: But he said terrible? He said terrible affliction? You must find out exactly what this affliction is. You must find out which god has cursed him. […] You must find it out. This is the weapon I seek. With the god’s help, I can destroy him. OCTAVIA: Please don’t talk this way. […] I would rather you think of something other than the destruction of my uncle. SERVILIA: I have never lied to you. He still has some terrible hold over me. I wish it were not so, but he will not let go. Will you ask your brother?

Q 18: Brutus stellt seiner Mutter für die Flugschrift zur Rede und trifft dabei Cassius Longinus in seinem Haus an (Episode 10, 35:42-38:58). BRUTUS: Mother! Mother, have you seen this? This… this lunacy? SERVILIA: Of course I’ve seen it. It’s not lunacy. It is a cogent defense of Republican principles against the forces of tyranny. I am rather proud of it. BRUTUS: You wrote this? In my name? SERVILIA: Cassius contributed several nice turns of phrase. You know Cassius of course. Q 19: Servilia berichtet Atia und Octavian in ihrer Villa von Caesar’s Ermordung (Episode 12, 41:02-42:37). SERVILIA: So you see, the tyrant is dead, the Republic is restored and you are alone. Would like some honey water? […]

Q 20: Caesars Stammbaum

Q 21: Servilias Stammbaum

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